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Solarworld-Chef will Beteiligung in Stiftung einbringen

Düsseldorf. Der Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck will den Solarkonzern langfristig unter Kontrolle seiner Familie halten. «Nach meinem hoffentlich noch weit in der Ferne liegenden Lebensende wird das Aktienpaket in eine Stiftung eingebracht», sagte der Gründer des Bonner TecDAX-Unternehmens dem «Handelsblatt» (Mittwochausgabe).

Diese sei Ende vergangenen Jahres gegründet worden. An der Spitze werde für einige Generationen ein Vertreter der Familie Asbeck stehen. Mit dem Erlös aus der Solarworld-Beteiligung soll die Stiftung die Erforschung neuer Solartechniken fördern. «Weitere Schwerpunkte sind Kultur und karitative Zwecke.» Für 2008 hatte Asbeck den Angaben zufolge eine Dividendenausschüttung von rund 4,2 Millionen Euro erhalten.

Asbeck hält ein Viertel der Aktien und hat stets beteuert, an dieser Sperrminorität festhalten zu wollen. Dennoch reißen Verkaufsspekulationen nicht ab. Als mögliche Käufer wurde in der vergangenen Woche laut «Handelsblatt» noch der japanische Sharp-Konzern genannt.

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Mit der anstehenden Kürzung der Solarförderung wird sich nach Einschätzung Asbecks der Ausleseprozess in der jungen Industrie beschleunigen. Vorbild für die Branche sei dabei die deutsche Fahrzeugindustrie mit ihrem hohen Automatisierungsgrad. Ziel müsse es sein, den Anteil der Personalkosten an den Gesamtausgaben unter zehn Prozent zu drücken. «Neben uns gelingt dies nur sehr wenigen Unternehmen», sagte Asbeck. Übrig bleiben würden fünf bis sechs Unternehmen, zu denen Solarworld gehören werde.

Ungeachtet der geplanten Einschnitte beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) blickt Asbeck mit Zuversicht auf das neue Geschäftsjahr. «Wir haben unsere Kosten im Griff und können die Absenkung der EEG-Fördersätze an unsere Kunden weitergeben», sagte er. Die Preise für Solarworld-Module würden damit um neun Prozent sinken.

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit mehr als 2700 Mitarbeiter, davon 1200 am größten deutschen Standort im sächsischen Freiberg. Am Dienstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt zu haben.

ddp.djn/jwu/tla

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