Verschiedenes

Rückgang um 2 Prozent bei den Privatinsolvenzen im 1. Quartal 2011

ARKM.marketing
     

Bei den relativen Werten, bezogen auf die Einwohnerzahlen, zeigt sich im Wesentlichen ein Nord-Südgefälle: Bayern verzeichnet mit 30 Fällen je 100.000 Einwohner im Untersu­chungs­zeitraum am wenigsten Privatin­solvenzen, gefolgt von Baden-Württemberg (32) und Thüringen (35)

Hamburg (ots) –

Die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland sinkt im ersten Quartal 2011 leicht um 2 Prozent – auf 34.022 Fälle gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Die Werte stabilisieren sich auf hohem Niveau“, resümiert Dr. Norbert Sellin, Geschäftsführer der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Allerdings muss man laut der aktuellen Bürgel Studie „Schuldenbarometer 1. Quartal 2011“ die Zahl der Privatpleiten unabhängig vom konjunkturellen Aufschwung betrachten. Im Hinblick auf die Kreditsituation der Verbraucher, Arbeitslosenquote sowie einer steigenden Anzahl an Beschäftigten in Niedriglohnbereichen erwartet Bürgel im laufenden Jahr zwischen 135.000 und 140.000 Privatinsolvenzen.

Bei der regionalen Verteilung konzentrieren sich die Privatinsolvenzen im ersten Quartal 2011 insbesondere auf Nordrhein-Westfalen mit 7.639 Fällen, Niedersachsen (4.420), Bayern (3.751) und Baden-Württemberg (3.443). Bei den relativen Werten, bezogen auf die Einwohnerzahlen, zeigt sich im Wesentlichen ein Nord-Südgefälle: Bayern verzeichnet mit 30 Fällen je 100.000 Einwohner im Untersuchungszeitraum am wenigsten Privatinsolvenzen, gefolgt von Baden-Württemberg (32) und Thüringen (35). Während der Bundesdurchschnitt bei 42 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner rangiert, meldet Schlusslicht Bremen weit abgeschlagen mehr als doppelt so viele Fälle (87). Ebenfalls hohe Werte weisen Hamburg mit 58 Insolvenzen je 100.000 Einwohner, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (je 56) sowie das Saarland (53) auf.

Hamburg muss im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Referenzzeitraum des Vorjahres den bundesweit stärksten Zuwachs an Privatpleiten(plus 12,6 Prozent) verkraften. Aber auch in Thüringen (plus 8 Prozent), Bremen (plus 5,1 Prozent) und in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen (je plus 3,3 Prozent) stiegen die Werte. Den stärksten Rückgang kann hingegen Hessen mit 7 Prozent weniger Fällen für sich verbuchen, gefolgt von Bayern (minus 6,9 Prozent) und Baden-Württemberg (minus 6,8 Prozent).

Immer stärker von Überschuldung betroffen sind erstens die 18- bis 25-Jährigen, obwohl sie an der altersmäßigen Insolvenzstatistik den geringsten Anteil von 6,5 Prozent halten. Zwar zeichnet sich bei den Fallzahlen dieser jungen Erwachsenen im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Rückgang um 1,7 Prozent ab. Aber im Vergleich zum Referenzquartal 2009 rutschen 66 Prozent mehr dieser jungen Bürger in die Schuldenfalle.

Zweitens treffen Privatpleiten neuerdings immer mehr Menschen ab 60 Jahren. Laut Bürgel Untersuchung steigt der Anteil dieser Altersgruppe an der Insolvenzstatistik erstmalig seit fünf Jahren wieder an – um 6,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2010. Den größten Anteil an der Statistik nach Altersgruppen stellt die Gruppe der 46- bis 60-Jährigen mit 32,1 Prozent. Die 36- bis 45-Jährigen haben einen Anteil von 30,1 Prozent. Die Quote bei den 26- bis 35-Jährigen rangiert bei 23,8 Prozent und die bei den Über-60-Jährigen bei 7,5 Prozent.

58,3 Prozent aller Privatinsolvenzen verschulden Männer. Dieser Trend zieht sich durch alle Altersgruppen: Bei den 36- bis 45-Jährigen sind es sogar 61,6 Prozent. Nur beim jüngsten Segment der 18- bis 25-Jährigen dominieren die Frauen – mit einem Anteil von 55,1 Prozent und allein erziehenden Frauen als größter

Hamburg muss im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Referenz­zeitraum des Vorjahres den bundesweit stärksten Zuwachs an Privatpleiten (plus 12,6 Prozent) verkraften

Risikogruppe. Der „weibliche“ Anteil in diesem Alterssegment ist im Vergleich der ersten Quartale 2011 und 2010 gestiegen: Im vergangenen Jahr betrug die Quote niedrigere 52,8 Prozent.

Nach wie vor sind die Hauptursachen für Privatinsolvenz Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit, Trennung und Scheidung. Außerdem leisten mangelnde Erfahrungen im Umgang mit Finanzen und Banken, unpassendes Konsumverhalten und Einkommensrückgang einen essenziellen Beitrag dazu, dass derzeit so viele Bürger von Überschuldung betroffen sind. Gerade einkommensschwache Haushalte, die von Niedriglöhnen oder Trans-ferleistungen leben, haben bei steigender Inflation kein Einsparpotential.

Die kompletten Ergebnisse der Studie „Schuldenbarometer 1. Quartal 2011“ und die Zahlen zu allen Kreisen und kreisfreien Städten finden Sie auf unserer Homepage unter www.buergel.de .

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH Co. KG ist mit 60 Büros in Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein Tochterunternehmen der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG (Allianz Group) und der KG EOS Holding GmbH Co. KG (Otto Group).

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/22285/2058324/buergel_wirtschaftsinformationen_gmbh_co_kg/api

ARKM.marketing
 

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblocker erkannt!

Werbeblocker erscheinen auf den ersten Blick praktisch, weil sie störende Anzeigen ausblenden. Doch viele Internetseiten finanzieren sich ausschließlich durch Werbung – das ist oft die einzige Möglichkeit, die Kosten für Redaktion, Technik und Personal zu decken. Wenn Nutzer einen Werbeblocker aktivieren, entziehen sie der Seite diese wichtige Einnahmequelle. Die Folge: Verlage und Webseitenbetreiber verlieren  Einnahmen, die oft sogar die Gehälter ganzer Teams oder Redaktionen gefährden. Ohne Werbeeinnahmen fehlen die Mittel, um hochwertige Inhalte kostenlos anzubieten. Das betrifft nicht nur große Medienhäuser, sondern auch kleine Blogs, Nischenportale und lokale Nachrichtenseiten, für die der Ausfall durch Werbeblocker existenzbedrohend sein kann. Wer regelmäßig eine werbefinanzierte Seite nutzt, sollte sich bewusst machen, dass der Betrieb und die Pflege dieser Angebote Geld kosten – genau wie bei einer Zeitung oder Zeitschrift, für die man selbstverständlich bezahlt. Werbeblocker sind daher unfair, weil sie die Gegenfinanzierung der Verlagskosten und Personalgehälter untergraben, während die Inhalte weiterhin kostenlos genutzt werden. Wer den Fortbestand unabhängiger, kostenloser Online-Inhalte sichern möchte, sollte deshalb auf den Einsatz von Werbeblockern verzichten oder zumindest Ausnahmen für seine Lieblingsseiten machen. Wenn Sie unsere Seite weiterhin lesen möchten, dann seien Sie fair! Danke.