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Rohstoffknappheit für die Deutsche Industrie und Maschinenbau?

Berlin (ddp.djn). Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat erneut vor einem Rohstoffengpass gewarnt. Die Politik müsse sich auf internationaler Ebene für ein Funktionieren des weltweiten Handels mit Rohstoffen einsetzen und Kartelle vermeiden, sagte BDI-Präsidiumsmitglied Ulrich Grillo am Dienstag in Berlin. Mittelfristig stehe die Industrie wegen eines deutlich steigenden Bedarfs vor erheblichen Problemen bei der Beschaffung von Rohstoffen. Trotz funktionierender Kooperationen müssten die einzelnen Politikbereiche noch besser verknüpft werden.

Grille verwies darauf, dass der Rohstoffbedarf in den kommenden Jahren erheblich zunehmen werde. Allein durch die Elektro-Auto-Initiative der Bundesregierung werde der Bedarf an Kupfer, Aluminium und Nickel erheblich steigen.

In einem Zehn-Punkte-Papier fordere der Verband daher unter anderem verbindliche Leitlinien zur Abgrenzung von Abfällen von noch verwertbaren gebrauchten Produkten, um den illegalen Export von sogenannten Sekundärrohstoffen zu verhindern. Zwar habe Deutschland die weltweit effizienteste Recycling-Industrie, doch stünden zahlreiche Anlagen wegen illegaler Exporte still.

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Weiter plädierte der BDI dafür, die Förderung der in Deutschland verfügbaren Rohstoffe, wie Kies, Kali und Salze, zu erleichtern. Vielfach seien die Lagerstätten durch Landesplanung und Raumordnung verknappt, sagte Grillo.

Vor allem China versuche, mit erheblichem finanziellen Aufwand die Zugänge für die eigene Industrie zu den weltweiten Rohstoffquellen zu sichern. Beispielsweise seien chinesische Unternehmen dabei, nach einigen gescheiterten Unternehmensfusionen stille Beteiligungen an Nickel-Bergwerken einzugehen.

Zudem habe China derzeit mehr als 370 Exportzölle auf Rohstoffe und Halberzeugnisse erhoben und subventioniere die energieintensiven Branchen. Ab 2010 solle darüber hinaus bei der Einfuhr von Metallschrotten wieder die Umsatzsteuer erstattet werden. Mit dieser Maßnahme sei zuletzt zwischen 2004 und 2006 der weltweite Schrottmarkt regelrecht «leergefegt» worden.

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