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Arbeitsschutz im Lager – Sicherheitseinrichtungen, die Unfälle verhindern

Platzmangel ist immer ein Sicherheitsrisiko. Besonders in großen Lagerräumen kommt es dann häufig durch eine fehlende Strukturierung zu Unfällen, die mithilfe einer optimalen Lagerplanung hätten verhindert werden können. Vor allem enge sowie verschachtelte Verkehrswege sorgen hierbei für Verletzungsgefahren. Aufgrund dessen sind breite Gänge sowie genügend Abstand zwischen den einzelnen Regalen ein Muss und sollten wichtiger Bestandteil der Sicherheitsbestimmungen sein.

Regalkennzeichnungen – wichtiger Bestandteil eines sicheren Lagers

Sind Regale in einem Lager nicht richtig gekennzeichnet und es fehlen wichtige Informationen, droht Gefahr am Arbeitsplatz. So kann es zu Situationen kommen, dass Regale unsachgemäß genutzt oder auch überladen werden. Deswegen werden im Lager mindestens zwei Regalkennzeichnungen verwendet:

1. Die Fachlast: Dieses Typenschild gibt Hinweise über die maximale Belastbarkeit eines Regalbodens.

2. Die Feldlast: Die Feldlast ergibt sich aus der Summe der übereinanderliegenden Fachlasten, die das Regalsystem tragen kann.

Mithilfe dieser beiden Kennzeichnungen weiß jeder Lagermitarbeiter über die Belastbarkeit der Regalkonstruktionen Bescheid. Unnötige Überlastungen, die zu Einstürzen führen können, werden somit verhindert.

Eine weitere Kennzeichnung, die an keinem Lagerregal fehlen darf, ist die Prüfkennzeichnung. Sie vermerkt den aktuellen Prüfstatus der gesetzlich vorgeschriebenen Regalinspektion. Die DIN EN 15635 gilt hierfür als Richtlinie.

Risikofaktor Regal – Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser

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Die meisten Unfälle in einem Lager passieren durch schlecht gesicherte Regale. Mithilfe einer eingehenden Planung der Regalbestückung können Sicherheitsrisiken jedoch minimiert werden. Folgende Gründe sind für die meisten Unfälle verantwortlich:

  • Mangelhafte Befestigungen der Regale sowie der Regalsysteme.
  • Falsches Einräumen der Regale.

Warum dies so ist, ist schnell erklärt: Überfüllte Regale können in sich zusammenbrechen. Die herabstürzenden Gegenstände lösen dann häufig eine Kettenreaktion aus, die in einzelnen Fällen sogar für den Einsturz weiterer Regale oder ganzer Regalsysteme verantwortlich sind. Eine Albtraumsituation für jeden Mitarbeiter. Besonders bedrohlich wird es, wenn es sich bei den gelagerten Gegenständen um gefährliche Flüssigkeiten handelt. Aus diesen Gründen sind technische sowie organisatorische Sicherheitsvorkehrungen im Lager mehr als notwendig.

Was im ersten Moment nach einem enormen Arbeitsaufwand aussieht, ist schnell umgesetzt. Denn schon wenige Maßnahmen sorgen für den gewünschten Sicherheitseffekt.

  • Die Abstellflächen der Regale müssen ausreichend groß und belastbar sein.
  • Regale, die aus Gründen wie Platzmangel mit dem Rücken aneinander stehen, sollten aus Sicherheitsgründen als Rückwand ein Gitter haben.
  • Flüssigkeiten sollten zusätzlich in dafür vorgesehenen Auffangwannen lagern. Sie müssen so angeordnet sein, dass sie sich bei einem Unfall nicht miteinander vermischen.
  • Kartons sowie Kisten dürfen nicht wahllos übereinander gestapelt werden. Auch die zulässige Höhe darf nicht überschritten werden.

Metallregale sind stabil und für jede Art von Gütern geeignet. Korrekt montiert sind sie die sicherste Lagermethode überhaupt.

Regalsysteme – Sicherungen gegen herabfallende Gegenstände

Nicht nur Lasten, die unter anderem beim Einlagern durch fehlende Sicherheitsgitter durchgeschoben werden, können zum Risiko werden. Ebenfalls seitlich herunterfallende Gegenstände stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Darum ist es sinnvoll, dass die Regalstützen etwa einen halben Meter über die oberste Regalauflage hinausragen. Ein seitliches Herunterfallen von Paletten oder anderen Waren kann dadurch verhindert werden.

Regale – Aushebesicherungen bieten zusätzlichen Schutz

Werden beim Ab- oder Beladen von Regalen unbeabsichtigt die Querstreben herausgehoben, können ganze Paletten zu Boden fallen. Für Lagerarbeiter ein hohes Sicherheitsrisiko. Mithilfe von sogenannten Aushebesicherungen werden die Querstreben der Regale gesichert und Unfälle wie diese verhindert.

Diagonalverstrebungen an Regalen sorgen für mehr Stabilität

Für mehr Stabilität sorgen Diagonal- oder Querstreben, die an beiden Seiten des Gestells miteinander verbunden werden. Krafteinwirkungen, die Schwingungen verursachen können, wirken dann auf das gesamte Regal. Durch Diagonalverstrebungen werden Regale insgesamt stabiler.

Bodenverankerungen sorgen für einen sicheren Stand

In der Regel sind die Regalsysteme eines Lagers knapp eingepasst. Werden voll beladene Regale durch einen Gabelstapler unbeabsichtigt berührt oder sogar verschoben, kann dies schwerwiegende Konsequenzen mit sich ziehen. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass Regale mithilfe von Schweißverbindungen im Boden befestigt werden. Bodenanker erbringen übrigens das gleiche Resultat.

Achtung Gabelstapler – Schutzmaßnahmen im Lagerverkehr

Kollisionen durch Gabelstapler oder Hubwagen sind gefährlich. Denn Unfälle wie diese können ganze Regalsysteme zum Einsturz bringen und schnell Schäden in Millionenhöhe verursachen. Auch für den Fahrer des Gefährts keine angenehme Situation. So kann es dazu kommen, dass er unter den herabfallenden Lasten begraben wird. Ein unvorstellbares Szenario, dass es zu verhindern gilt. Aufgrund dessen müssen Regale gegen Auffahrunfälle immer gesichert werden. Folgende Sicherheitsmaßnahmen sind Pflicht:

  • Die Stützen der Regalsysteme müssen mit einem Anfahr- oder Rammschutz gesichert werden.
  • Sogenannte Rammschutzpoller werden senkrecht im Boden befestigt. Sie kommen an Ecken sowie an gefährlichen Kanten zum Einsatz.
  • Rammschutzbügel, Geländer und Gitter schützen die Lagermitarbeiter sowie Maschinen und Lagerware vor Anfahrschäden. Sie sind zum Aufschrauben sowie zum Einbetonieren erhältlich.

Rammschutz ist aus Spezialkunststoff, Stahl oder aus einer Kombination beider Materialien erhältlich. Um eine effektive Signalwirkung zu erzielen, sind sämtliche Anfahrprofile mit einer schwarz-gelben Farbe versehen.

Fazit

Abläufe im Lager werden immer schneller und komplexer. Um Unfälle sowie Betriebsunterbrechungen zu vermeiden, ist ein breit aufgestelltes Sicherheitskonzept notwendig. Aufgrund dessen müssen Mitarbeiter geschult und sämtliche technischen Voraussetzungen auf dem neuesten Stand gehalten werden.

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