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Pforzheimer Ökonom Beck: Griechenland pleitegehen lassen

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Pforzheim (dapd). Der Wirtschaftspublizist und Ökonomie-Professor Hanno Beck wirbt in der Eurokrise für die Möglichkeit eines Staatsbankrotts. „So wie es momentan läuft, kommen wir aus dem Schlamassel nie heraus“, sagte der Pforzheimer Wissenschaftler der Nachrichtenagentur dapd. Kurzfristige Rettungsmaßnahmen und halbherzige Versuche, Sparmaßnahmen durchzusetzen, habe es bereits ohne große Fortschritte gegeben. Eine langfristige, tragbare Lösung sei dies jedoch nicht.

Diese sieht Beck in einer geordneten Insolvenz einzelner Staaten innerhalb des Euroraums. „Wir müssen sagen, wir lassen Griechenland pleitegehen, machen eine geordnete Insolvenz, schreiben die Schulden ab und ermöglichen den Griechen einen Neustart“, sagte der 46-Jährige. Dazu müssten die Griechen nicht aus der Währungsunion geworfen werden. Auch wenn ein Austritt den Griechen selbst, zumindest konjunkturpolitisch, helfen würde.

„Natürlich wird das unglaublich teuer“

Es müsse klargemacht werden, dass Staaten der Europäischen Union pleitegehen können, sagte Beck. Investoren würden bei der Kreditvergabe entsprechend vorsichtig werden und die Griechen wären gezwungen, ihre Politik zu verändern. Durch die Möglichkeit eines Staatsbankrotts gebe es ein Disziplinierungsinstrument, das eine ungehinderte Staatsverschuldung verhindere.

„Natürlich wird das unglaublich teuer“, sagte Beck. Das Geld aus den Hilfspaketen sei damit verloren. „Es ist aber billiger, ein paar Banken zu retten, als einen kompletten Staat. Man muss davon ausgehen, dass wir dieses Geld ohnehin nicht wiedersehen.“

Die Griechen müssten anschließend langfristig ihre Ausgaben an ihre Einnahmen anpassen. Die Kosten der Insolvenz würden diejenigen übernehmen, die Griechenland Geld geliehen haben, nicht die Steuerzahler. „Diese Lösung ist sicherlich billiger als ein fortgesetztes halbherziges Krisenmanagement, wie wir es derzeit betreiben, und erfordert auch keine Zentralisierung von staatlichen Kompetenzen in Brüssel, die politisch alles andere als ein Selbstläufer ist“, sagte Beck.

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