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Haftungsfalle Geschäftsleitung: Wo Führungskräfte im Mittelstand absichern sollten

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Die persönliche Haftung von Geschäftsführern und Vorständen gewinnt in mittelständischen Unternehmen zunehmend an Brisanz. Die steigenden regulatorischen Anforderungen, immer komplexere Compliance-Vorgaben und die volatilen Märkte erhöhen das Risiko, mit dem Privatvermögen in Anspruch genommen zu werden. 

In vielen Fällen bestehen in diesem Zusammenhang jedoch eklatante Lücken in der Absicherung – nicht selten aus Unwissenheit oder aufgrund einer fehlenden systematischen Risikoanalyse. Worauf es heute bei der Absicherung ankommt, um eine persönliche Haftung als Geschäftsführer zu vermeiden, erklärt der folgende Beitrag. 

Persönliche Haftung: Eine oft unterschätzte Gefahr

Geschäftsführer haften nicht nur bei Vorsatz. Unter bestimmten Voraussetzungen werden sie auch bei Fahrlässigkeit zur Rechenschaft gezogen, beispielsweise, wenn es um Verstöße gegen steuerliche Pflichten, Umweltschutzvorgaben oder arbeitsrechtliche Vorschriften geht. 

Besonders heikel wird es, wenn interne Kontrollmechanismen im Unternehmen fehlen oder Entscheidungen nicht nachvollziehbar dokumentiert sind. Die sogenannte Business Judgement Rule schützt nämlich nur, wenn nachweislich auf Grundlage angemessener Informationen entschieden wurde.

Während Großunternehmen in der Regel über spezialisierte Rechts- und Compliance-Abteilungen verfügen, agieren mittelständische Firmen häufig noch immer ohne ein strukturiertes Risikobewusstsein. Gerade hier besteht also ein erheblicher Nachholbedarf.

Typische Risikobereiche im Mittelstand

Risikobereiche gibt es für mittelständische Unternehmen heute einige. Zu den häufigsten Haftungsquellen zählen jedoch: 

  • Verletzungen der Sorgfaltspflicht bei Investitionen oder Kreditaufnahmen
  • Fehlerhafte oder unterlassene Rückstellungen für steuerliche oder juristische Risiken
  • Verstöße gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen (zum Beispiel die DSGVO)
  • Unvollständige Dokumentation bei Geschäftsführungsentscheidungen
  • Missachtung von Berichtspflichten gegenüber Gesellschaftern oder Aufsichtsorganen

Eine umfassende Risikoinventur bleibt in vielen Betrieben aus – und das, obwohl sie die zentrale Grundlage für vorbeugende Maßnahmen darstellen würde. 

Absicherung durch Struktur statt Zufall

Eine professionelle Haftungsvermeidung beginnt mit klaren Prozessen: Regelmäßige Risikoanalysen, nachvollziehbare Entscheidungsprotokolle, dokumentierte Zuständigkeiten und interne Kontrollsysteme bieten nicht nur Schutz, sie stärken auch die Unternehmensführung insgesamt.

Zunehmend greifen mittelständische Unternehmen dafür auch auf digitale Lösungen zurück. Eine moderne Risikomanagement Software unterstützt bei der strukturierten Erfassung und Bewertung potenzieller Gefahrenquellen – etwa in den Bereichen Finanzen, IT, Personal oder Recht. Entsprechende Frühwarnindikatoren und automatische Berichtsfunktionen ermöglichen es den Führungskräften, Risiken nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu steuern.

Die Implementierung solcher Systeme gilt inzwischen als Best Practice – auch aus Sicht von Versicherern und Wirtschaftsprüfern.

D&O-Versicherung: Kein Freifahrtschein

Ein zentraler Bestandteil der Absicherung besteht in der sogenannten Directors-and-Officers-Versicherung, kurz D&O. In einem Schadensfall übernimmt diese die Kosten einer Inanspruchnahme. Doch auch hier gilt: Die Police greift nur dann, wenn zuvor die Sorgfaltspflichten im Unternehmen angemessen wahrgenommen wurden.

Unternehmen, die auf Versicherungen ohne funktionierendes Risikomanagement setzen, riskieren also, im Ernstfall dennoch persönlich zu haften. Eine saubere Governance-Struktur bleibt daher auch mit einer solchen Versicherung unerlässlich.

Interne Kontrolle, dokumentiere Entscheidungen und digitale Helfer

Geschäftsführer im Mittelstand bewegen sich zunehmend in einem haftungsrechtlich sensiblen Umfeld. Die Absicherung persönlicher Risiken erfordert heute mehr als nur juristischen Beistand. 

Ein durchdachtes System aus interner Kontrolle, dokumentierter Entscheidungsfindung und digital gestützter Risikoüberwachung ist essenziell. Der gezielte Einsatz einer modernen Risikomangement Software macht bei dem Thema nicht selten den entscheidenden Unterschied – nicht nur zur Vermeidung rechtlicher Konsequenzen, sondern auch zur langfristigen Stärkung der Unternehmensführung.

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