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Niedrigzinspolitik der EZB ermöglicht weiterhin besonders günstige Kredite

Seit der Rezession im Jahr 2008 betreibt die EZB eine Niedrigzinspolitik. Und bis jetzt hat sich nichts geändert. Sparen ist deshalb zwar kaum noch erstrebenswert – vor allem weil mittlerweile auch Negativzinsen drohen – jedoch profitieren Kreditnehmer von kostengünstigen Darlehen. Viele Verbraucher haben die Chance genutzt: Das Kreditvolumen lag im vierten Quartal 2019 bei 2.864,8 Milliarden Euro.

Vergangenheit und Zukunft der EZB-Zinspolitik

In der Finanzkrise 2008/2009 verschaffte die lockere Zinspolitik der namhaften Notenbanken der globalen Wirtschaft weltweit eine Erholungspause. Gleichzeitig verlockte sie zahlreiche Menschen zur Aufnahme eines Kredits, darunter einige, die sich zuvor nicht an ein derartiges Finanzgeschäft herangewagt hatten. In der nächsten Zeit wird sich die Strategie der EZB kaum ändern: Mit einem Umschwung in den nächsten fünf Jahren ist kaum zu rechnen. Die negativen Zinsen betrachten Experten als gesamtwirtschaftlichen Megatrend. Sie vermuten, dass er uns über mehrere Jahre bis zu Jahrzehnten erhalten bleibt. Während für Sparer die Prognose ein negatives Szenario ist, freut sich der Kreditnehmer – er ist der Gewinner dieser Zinspolitik.

Beliebte Kreditarten

Für jede Art von Anschaffung gibt es Kredite, die größtenteils auf einen speziellen Verwendungszweck abgestimmt sind. Sie beeindrucken alle mit günstigen Zinsen, wobei die Faustformel gilt: Je länger die vereinbarte Laufzeit, desto höher der Zinssatz. Da jedes Kreditinstitut individuelle Konditionen anbietet, empfiehlt sich ein Vergleich von verschiedenen On- und Offline-Banken. Wir haben nachstehend einige gefragte Kreditvarianten zusammengestellt.

Eigentümerdarlehen

Das Eigentümerdarlehen ist auch unter dem Namen Wohnkredit bekannt. In den meisten Fällen ist kein bestimmter Verwendungszweck damit verbunden. Wer ein Eigentümerdarlehen anfragen möchte, sollte wissen, dass er ausschließlich an Immobilienbesitzer vergeben wird. Grundvoraussetzung ist, dass der potentielle Kreditnehmer Wohnungs- oder Hauseigentum nachweisen kann. Bewilligt wird dieses Darlehen vor allem, wenn Konsumausgaben davon getätigt oder eine weitere Immobilie gekauft werden soll. Gegenüber dem gewöhnlichen Ratenkredit zeichnet sich das Eigentümerdarlehen durch deutlich günstigere Zinsen aus. Grund dafür ist die hohe Sicherheit, die ein Haus oder eine Wohnung für Kreditgeber darstellen. Wird ein Wohnkredit vor diesem Hintergrund aufgenommen, ist er in der Regel an die sogenannte wohnwirtschaftliche Verwendung gebunden. Mögliche Maßnahmen, die mit ihm finanziert werden können, sind:

  • An-, Aus- und Umbauten
  • Einbau einer energiesparenden Heizungsanlage
  • Gartenumgestaltung
  • Möbelanschaffung
  • Modernisierung
  • Renovierung
  • Sanierung

Baukredit

Ein Baukredit dient zur Finanzierung eines Neubauprojektes und geht mit einer Besonderheit einher: Das Darlehen wird vom Kreditnehmer in Teilbeträgen abgerufen und nicht als Gesamtsumme vom Geldinstitut bei Bewilligung ausgezahlt. Ist ein Bauabschnitt vollendet, wird die Zahlung einer anteiligen Position fällig. Häufig wird ein Baukredit im Anschluss an die Auszahlung eines Bausparguthabens in Anspruch genommen. Auch, wenn die Sparzinsen heute kaum noch relevant sind, entscheiden sich viele Menschen für die Einzahlung von vermögenswirksamen Leistungen durch den Arbeitgeber in einen Bausparvertrag. Bis zu 40 Euro kann dieser bezuschussen. Ist der Arbeitnehmer gemäß Vermögensbildungsgesetz förderberechtigt, erwarten ihn zusätzlich staatliche jährliche Zuschüsse. Sieben Jahre später lässt sich das angesparte Guthaben für den Bau, Kauf oder die Renovierung einer Immobilie einsetzen. Fehlende Gelder für die Errichtung eines Hauses können durch einen Baukredit aufgefangen werden.

Umschuldungskredit

Dieser Kredit ist besonders durch die Niedrigzinspolitik interessant geworden. Es gibt eine Vielzahl an älteren Darlehensverträgen, die noch vor der deutlichen Zinssenkung abgeschlossen wurden und nach wie vor zu diesen Konditionen laufen. Das bedeutet, die betreffenden Kreditnehmer sind weiterhin zur Rückzahlung eines verhältnismäßig hohen Zinssatzes verpflichtet. Verschiedene Faktoren spielen bei der Beurteilung, ob sich ein Umschuldungskredit lohnt, eine Rolle:

  • Wie hoch ist die Restschuld?
  • Welche Laufzeit besteht noch?
  • Zu welchem Zinssatz wurde der Kredit aufgenommen?

Grundsätzlich gilt: Es lässt sich umso mehr sparen, je länger die übrige Laufzeit und je höher die Restschuld sind.

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