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Next Kraftwerke übernimmt Intraday-Handel und regionale Direktvermarktung

Durch ein aktives Intraday-Trading an der Spotbörse der EEX handelt Next Kraftwerke seit Jahresbeginn im Auftrag der GGV eventuelle Fehl- und Überschussmengen zur Vermeidung von Ausgleichsenergie. Dazu wurde die Bilanzkreisverantwortung von der GGV an Next Kraftwerke übergeben. Zugleich ermöglicht die Kooperation den Vertrieb des von der GGV produzierten Stroms aus Erneuerbaren Energien an die eigenen regionalen Endverbraucher durch die GGV selbst.

Quelle: Presseanzeiger
Quelle: Presseanzeiger

Allgemeines Ziel der viertelstundengenauen Bilanzkreisbewirtschaftung ist die Minimierung von Abweichungen zwischen prognostizierter und tatsächlicher Stromeinspeisung bzw. -ausspeisung. Insbesondere kleinere und mittlere Stadtwerke stehen im Zuge der Energiewende vor der Herausforderung, ihre Portfolios ausgeglichen zu bewirtschaften.

Die Zunahme der Einspeisung von Strom aus fluktuierenden Energien wie Sonne und Windkraft erhöht dabei den Bedarf an kurzfristiger Reaktion auf diese Volatilität der Erneuerbaren Energien. Bisher nahmen viele Akteure der Energiewirtschaft in Kauf, die immer teurer werdende Ausgleichsenergie zu bezahlen, um ex post ihren Bilanzkreis zu glätten – was wiederum zu unnötigen Netzfrequenzschwankungen und einem erhöhten Bedarf an Regelenergie führte. Der Intraday-Handel an der EPEX SPOT ermöglicht es den Handelsteilnehmern hingegen, bis zu einer Dreiviertelstunde vor der physischen Lieferung des Stroms ihre Portfolios durch kurzfristigen Zu- oder Verkauf zu glätten. Somit lassen sich auch Frequenzschwankungen in den Übertragungsnetzen reduzieren. Zugleich fallen geringere Kosten für Ausgleichsenergie an und die Akteure erfüllen ihre Pflicht zur viertelstundengenauen Bewirtschaftung des eigenen Portfolios nach § 4, Abs. 2 der Stromnetzzugangsverordnung. Auch die Übertragungsnetzbetreiber und somit das Gesamtsystem profitieren von einem kurzfristigen Handel, da bei zunehmender Vermarktung von Restmengen über den Intraday-Markt die Notwendigkeit der Eingriffe durch die Übertragungsnetzbetreiber sinkt.

Paul Weber, Geschäftsführer der Stadtwerke Groß-Gerau Versorgungs GmbH, sieht in der Zusammenarbeit mit dem Kölner Stromhändler verschiedene Vorteile: „Mit Next Kraftwerke arbeiten wir bereits seit 2012 bei der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien sowie bei der Integration unserer Stromerzeugungsanlagen auf dem Regelenergiemarkt zusammen. Mit der Beauftragung von Next Kraftwerke für unsere Bilanzkreisbewirtschaftung und die regionale Direktvermarktung gehen wir nun den nächsten Schritt. Wir können jetzt Differenzbilanzkreis-zeitreihen, also Viertelstunden, in denen Fehlmengen entstehen, sehr schnell glätten. Aber auch an anderer Stelle erhalten wir neue Möglichkeiten. Mit Next Kraftwerke setzen wir das Konzept der regionalen Direktvermarktung um und können so unsere eigenen Endverbraucher mit dem Strom aus Erneuerbaren Energien beliefern, den wir in unseren Biogas- und Photovoltaikanlagen produzieren. Auch im Lastmanagement erhoffen wir uns durch die Zusammenarbeit positive Auswirkungen auf unser Portfolio, denn durch die exakte Betrachtung der Lastprofile unserer Endkunden im Zuge des viertelstundenscharfen Bilanzkreismanagements lassen sich weitere Optimierungen umsetzen.“

Hendrik Sämisch, Gründer von Next Kraftwerke und als Geschäftsführer verantwortlich für den Stromhandel, sieht vor allem bei kleineren und mittleren Stadtwerken einen Mehrwert in der Beauftragung externer Stromhändler: „Der Aufbau eines eigenen 24/7-Intraday-Handels ist personal- und wissensintensiv und macht daher für viele Akteure der Energiewirtschaft keinen betriebswirtschaftlichen Sinn. Die Einsparung von Ausgleichsenergiekosten durch einen externen Stromhändler ist hingegen nicht nur finanziell attraktiv sondern auch äußerst wichtig für das Gesamtsystem, worauf die Bundesnetzagentur zuletzt am 16. September 2013 in ihrem Positionspapier zur Bilanzkreisbewirtschaftung hingewiesen hat.“

Next Kraftwerke stellt das eigene, um Intraday-Handel für Dritte und regionale Direktvermarktung erweiterte Leistungsportfolio auch auf der diesjährigen E-world in Essen (11.-13. Februar 2014) aus. Interessierte finden den Stand von Next Kraftwerke in Halle 1, Standnummer 413

Quelle: ots

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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