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IWF drängt zu Reform des Finanzsystems über „Basel III“ hinaus

Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Regierungen zu einem breiteren Ansatz bei der Reform des Finanzsystems aufgefordert. Bislang sei unter dem Stichwort „Basel III“ die Aufmerksamkeit vor allem auf Kapitalaufnahme und Liquiditätsstandards gelenkt worden, sagte Jose Vinals, der für Geldpolitik und Finanzmärkte zuständige IWF-Direktor, am Sonntag. Um künftige Finanzkrisen zu vermeiden, sei jedoch eine Reform der Finanzregulierung essenziell. Die vom Basler Ausschuss vorgeschlagenen Schritte beträfen nur eine Untergruppe des Finanzsystems. Viele Strukturen, die zu systemischen Risiken geführt hätten, seien nach wie vor existent.

Die größte Sorge sei, dass die massive staatliche Hilfe sowohl für große Finanzinstitute als auch für ganze Märkte das Problem der „moralischen Versuchung“ noch vertieft habe. Die „moralische Versuchung“ für Banken besteht darin, dass große Institute im Notfall auf die Rettung durch den Staat vertrauen und sich deswegen auf riskante Geschäfte einlassen. Zudem müsse die Regulierung über die Banken hinaus auf den ganzen finanziellen Sektor ausgeweitet werden, forderte Vinals. So müssten etwa auch Hedgefonds, Versicherungskonzerne und andere Finanzunternehmen einer Regulierung unterworfen werden.

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