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In München Ausgesperrt – Was nun?

Ausgesperrt in München – Was nun?

Ihr habt euch nur mal kurz vor die Tür gewagt und der Wind hat sie zugeweht? Keine Angst! Es passiert gar nicht so selten, dass Menschen sich aus Versehen aus ihrem Zuhause aussperren. Wer keine Ersatzschlüssel bei Freund*innen geparkt hat, muss aber nicht verzweifeln. Einen Schlüsseldienst zu rufen ist gar keine so große Sache, wenn man denn weiß, worauf man achten muss. Hier die Schnellübersicht, damit ihr schnell seriöse Hilfe findet.

Welchen Schlüsseldienst rufe ich?

Beim Schlüsseldienst handelt es sich um eine Dienstleistung und kein Handwerk, denn der Begriff ist nicht gesetzlich geschützt. Es ist kein Berufsbild, das man durch eine Ausbildung erlernt. Stattdessen kann jede*r, der die entsprechenden Lehrgänge der Fachverbände (Interkey oder der Bundesverband Sicherungstechnik Deutschland) besucht hat, einen Schlüsseldienst betreiben. Das gibt leider etwas Verunsicherung darüber, welcher Schlüsseldienst welche Dienstleistungen anbietet und ob man allen gleichermaßen vertrauen kann.

Schwarze Schafe beim Schlüsseldienst

Es kommt hin und wieder vor, dass Menschen sich ausschließen und einen Schlüsseldienst benötigen.
Foto: pexels.com

Tatsächlich gibt es bei Schlüsseldiensten häufig Auseinandersetzungen zum Verbraucherschutz. Es gibt zwei Maschen, mit denen Menschen in ihrer Notsituation ausgenutzt werden:

  • Angeblich ortsansässig – Es gibt Schlüsseldienste, die behaupten ortsansässig zu sein. Nachdem sie angereist sind und die Tür geöffnet haben, stellen sie dem/der Kund*in die nicht angekündigten, entstandenen Anfahrtskosten in Rechnung.
  • Wucherpreise – Eine einfache Türöffnung am Tag soll nicht mehr als 100 € Diese Angabe hat der Bundesverband Metall festgelegt. Alles, was 100% darüber liegt, kann als Wucher gesehen werden.

Hat man sich ausgeschlossen, ist man nicht unbedingt in der Lage, solche Dinge zu durchdenken oder lange zu suchen, bis man den richtigen Preis findet. Verlangt der Schlüsseldienst verheimlichte Fahrtkosten, sollte man sie nicht zahlen. Es ist gesetzlich festgelegt, dass Kosten dieser Art angekündigt werden müssen, bevor einer Dienstleistung zugestimmt wird. Wer nicht darüber informiert, hat auch keinen Anspruch auf das Geld.

Sind die Preisvorschläge zu hoch, muss man sich nach Preisvergleichen umsehen. Unser ortsansässiger Schlüsseldienst München Schopper Sicherheitstechnik bietet für eine Türöffnung über seine Webseite www.schluesseldienst-muenchen-24std.de zum Beispiel Festpreise ab 49 €.

Woran erkenne ich schwarze Schafe?

Die Verbraucherzentrale NRW hat Tipps aufgestellt, anhand derer man schlechte Schlüsseldienste erkennen kann:

  • Keine Adresse im Branchenbuch – Spätestens beim Anruf sollte euch eine Adresse mitgeteilt werden. Achtung vor Pseudo-Adressen!
  • Vordere Position im Branchenbuch – Manchmal ist es nur ein Werbemittel, aber eine Firma, die möglichst viele A’s am Anfang des Namens hat, ist oft unseriös, weil sie nur Kund*innen abgreifen will, die die erste Seite der Branche aufschlagen.
  • Kostenpflichtige 0900-Nummer statt Ortsvorwahl – Warum sollte ein ortsansässiges Unternehmen nicht einfach eine örtliche Telefonnummer nutzen? Hinter 0900-Nummern versteckt sich oft eine nicht-ortsansässige Firma.
  • Verzicht auf Nachweis – Der Schlüsseldienst MUSS einen Nachweis verlangen, dass ihr tatsächlich die Besitzer/Mieter der Wohnung seid. Sonst könnte jede*r behaupten, er/sie habe sich aus einer Wohnung ausgeschlossen und so hereingelassen werden. Wer das nicht bewiesen haben will, ist unseriös.
  • Verweigern der Preisauskunft – Auch wenn ein Schlüsseldienst keinen genauen Festpreis angeben kann, sollte er zumindest einen Höchstpreis, Anfahrtskosten und Stundensätze nennen, damit man sich ein Bild machen kann und nicht auf Wucher reinfällt.

Wer sich unsicher über eine*n Anbieter*in ist, kann nach Bewertungen im Internet suchen. Es gibt auch die Möglichkeit bei der Verbraucherzentrale oder sogar der Polizei anzurufen und zu erfragen, wer seriös ist. Diese dürfen allerdings keine Werbung für einzelne Dienstleister*innen machen, aber können oft eine Auswahl an sicheren Optionen geben.

Fazit

Schlüsseldienste leisten einen wichtigen Service. Sie öffnen uns Türen, wenn wir sie aus Versehen geschlossen haben. Oft geht das sogar ohne jeglichen Schaden an der Tür und mit Preisen unter 100 €. Die Erfahrung kann aber auch deutlich stressreicher sein, wenn man in seiner Notsituation auch noch an einen unseriösen Schlüsseldienst gerät, der versucht mehr Geld aus dem Leid herauszuschlagen.

Solche Fälle lassen sich zum Glück mit Hinweisen des Verbraucherschutzes umgehen. Wer dennoch in eine Falle geraten ist, sollte sich mit ihnen und der Polizei in Verbindung setzen, um das Problem zu klären.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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