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IHK Siegen: Zweifelhaftes Ranking

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Siegen. „Manche ,wissenschaftliche’ Untersuchung würde besser nicht gemacht“, so kommentierte Franz J. Mockenhaupt, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), die vom Eduard Pestel Institut für Systemtechnik in Hannover kürzlich vorgelegte Studie über die Krisenfestigkeit von Regionen. Den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe wird darin eine eher mittelmäßige Kondition bescheinigt, wenn es darum geht, künftigen Weltwirtschaftskrisen widerstehen zu können. Über die Studie wurde in der heimischen Presse berichtet.

Es ist nicht das erste Mal, so die IHK, dass den beiden Kreisen eine schlechte Zukunftsprognose gestellt wird. Eine von mehreren Begründungen ist dabei in der Regel die überdurchschnittlich hohe Zahl der gewerblichen Arbeitsplätze. Während gewöhnlich argumentiert wird, darin liege ein Risiko, weil damit viel zu wenig zukunftsfähige Dienstleistungsarbeitsplätze in der Region verbunden seien, argumentiert das Pestel Institut anders. Weil die industrielle Produktion auf die Erzeugung von Gütern für überregionale Märkte – gemeint sind Exportmärkte – ausgelegt ist, treffe eine weltwirtschaftliche Abschwächung insbesondere stark industrialisierte Regionen und mache sie deshalb besonders krisenanfällig, so das Institut. Wie wir aus der letzten Krise gelernt haben, ist das zwar richtig, so die IHK. In wirtschaftlich florierenden Zeiten ist es aber genau umgekehrt, wie wir aktuell feststellen. Wie lautet jetzt die Empfehlung des Institutes? Soll man wegen des Risikos in wirtschaftlichen Rezessionen auf die Chance in Boomzeiten verzichten? Das erinnert an den Ratschlag, aus Angst vor dem Tod Selbstmord zu begehen.

Weitere Kriterien der Untersuchung zur Ermittlung der Krisenanfälligkeit sind ebenfalls zweifelhaft. So wird zum Beispiel festgestellt, dass Regionen mit geringen Wohnflächen je Einwohner deutlich krisenresistenter sind, weil diese Regionen eben wegen der geringen Wohlfläche einen geringeren Energieverbrauch haben, was in Krisenzeiten vorteilhaft sein soll. Schwer zu verstehen ist auch das Zukunftsrisiko, das von den Verkehrsflächen je Einwohner ausgehen soll. Straßen und Wege führen, so die Untersuchung, zu einer Ausweitung des Individualverkehrs, was als nachteilig für die Krisenresistenz betrachtet wird. Die Schlussfolgerung des Instituts daraus ist: Eine hohe Verkehrsfläche pro Einwohner korrespondiert mit einem hohen Anteil des Individualverkehrs, und das bewertet das Institut für Krisenzeiten als negativ.

Eigentlich, so Mockenhaupt, müsste man solche Untersuchungen nicht kommentieren. Das gehe aber deswegen nicht, weil diese Studien öffentliche Aufmerksamkeit erzielen und sich damit für die Region quasi „geschäftsschädigend“ auswirken. Deshalb, so die IHK, ist eine Kommentierung dringend erforderlich.

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