Frankfurt/Main. Die Frankfurter Sparkasse kauft von ihren Kunden Lehman-Zertifikate zum halben Preis ihres Nominalwerts zurück. «Wir können unseren Kunden die Risiken einer Anlage am Kapitalmarkt nicht abnehmen, aber es ist uns wichtig, die Vertrauensbeziehung zwischen Kunden und Sparkasse zu stärken», begründete Vorstandsvorsitzender Herbert Hans Grüntker am Donnerstag den Schritt. Das Angebot gelte bis 22. Dezember. Die Frankfurter Sparkasse stelle dafür 44 Millionen Euro bereit.
Die rund 5000 betroffenen Kunden erhielten in den kommenden Tagen eine schriftliche Nachricht zu dem Angebot, meldete die Sparkasse weiter. Das Angebot gelte auch für Kunden, die bereits eine Kulanzzahlung von unter 50 Prozent des Nominalwerts annahmen. Man habe sich zu der groß angelegten Rückkaufaktion entschieden, weil Lehman-Zertifikateinhaber im Gegensatz zu anderen Bürgern nicht von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für den Finanzsektor profitieren könnten.
Die Frankfurter Sparkasse war nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 arg in die Kritik geraten. Ein Vorwurf lautete, das Geldinstitut habe ihre Anlageberater dazu ermuntert, ihren Kunden die Investition in Lehman-Zertifikate zu empfehlen, obwohl die mit derartigen Geschäften oft kaum vertrauten Anleger damit den Verlust ihrer Anlage riskierten.
(ddp)