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Ein Kfz-Gutachter ist bei unklarem Unfallhergang unabdingbar

Wann wird ein Kfz-Gutachter benötigt?

Eine kleine Unaufmerksamkeit, und schon kommt es an der Ampel oder beim Ausparken zu einem Blechschaden. Oder in einem Stau fahren mehrere Fahrzeuge ineinander. Auch bei Regen und schlechter Sicht kommt es immer wieder zu teuren Blechschäden.

In den wenigsten Situationen lässt sich die Schuldfrage eindeutig klären. In diesen Fällen ist es sinnvoll, einen unabhängigen KFZ-Gutachter hinzuzuziehen. Nur so lassen sich die eigenen finanziellen Interessen umfassend vertreten.

Wie wird ein Kfz-Gutachten definiert?

Ein Kfz-Gutachter ist für die Dokumentation aller Schäden verantwortlich, die durch einen Verkehrsunfall entstehen. Mithilfe fachgerecht aufgenommener Fotografien dient das zu erstellende Gutachten der Beweissicherung. Das Dokument muss so ausgearbeitet werden, dass der Inhalt auch von Laien verstanden wird. Es stellt die exakte Schadenshöhe fest und gibt den voraussichtlichen Reparaturweg an.

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Sollte ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegen, beziffert das Gutachten den genauen Wiederbeschaffungswert sowie den Nutzungsausfall, den Anspruch auf einen Mietwagen und weitere Schadensersatzansprüche. Mit diesen Informationen ist der Geschädigte befähigt, gegenüber der Versicherung des Unfallgegners seine Forderungen durchzusetzen.

Wer darf ein Kfz-Gutachten erstellen?

Bei den meisten Unfällen ist ein Kfz-Gutachter notwendig, um Schadensersatzansprüche zu klären!
Foto: pixabay.com

Um ein aussagekräftiges und umfassendes Kfz-Gutachten zu erstellen, ist eine ausgeprägte Fachkompetenz notwendig. Es bedarf eines unabhängigen und qualifizierten Experten. Bei schweren Unfällen empfiehlt es sich, auf einen öffentlich bestellten und vereidigten Kfz-Sachverständigen zurückzugreifen. Das Honorar für die Dienstleistung richtet sich dabei nach der Schadenshöhe.

Wie sieht ein aussagekräftiges Kfz-Gutachten aus?

Ein Kfz-Gutachten dient der Sicherung von Beweisen. Obendrein kann es zur Klärung der Schuldfrage beitragen. Aus diesen Gründen muss ein Gutachten unabhängig und objektiv sein. Des Weiteren ist es unabdingbar, dass das Dokument nachprüfbar und nachvollziehbar ist. Nur mit diesen Eigenschaften lässt sich für Außenstehende erkennen, über welche Schadenshöhe verhandelt wird.

Experten raten dazu, bei einem nicht selbstverschuldeten Unfall in keinem Falle einen Gutachter der Gegenpartei zu akzeptieren. In dieser Situation hat der Beteiligte das Recht, einen eigenen Experten zu bestellen, dessen Kosten die gegnerische Haftpflichtversicherung tragen muss.

Funktion und Inhalt eines Kfz-Gutachtens

Ein Gutachten wird vor allem dann wichtig, wenn der Unfallhergang nicht eindeutig nachvollzogen werden kann und die Schuldfrage sich nicht auf den ersten Blick klären lässt. Nicht selten landen solche Fälle vor Gericht und es kommt zu Verhandlungen, die sowohl die Nerven als auch den Geldbeutel strapazieren. Ein Gutachten ermöglicht es dem Geschädigten, mithilfe einer sogenannten Plausibilitätsprüfung Beweise zu liefern und die eigene Position zu festigen.

Der KFZ-Gutachter analysiert und dokumentiert den Zustand eines Unfallwagens mittels aufwändiger Verfahren. Unter Einbeziehung eventueller Vorschäden und der Nutzung spezieller Programme greift er auf Referenzwerte wie die Schwacke-Liste zurück, damit sich der Wert des Fahrzeugs nach dem Unfall exakt abschätzen lässt. Obendrein spielt bei der Ermittlung der Schadenshöhe die Reparaturdauer eine maßgebliche Rolle.

Worauf nimmt ein Kfz-Gutachten Bezug?

Ein KFZ-Gutachter erfasst alle technischen Daten, die mit dem Unfallfahrzeug in Zusammenhang stehen. So kann sich beispielsweise eine Sonderausstattung positiv auf die Wertermittlung auswirken. Nach Analyse der Daten trifft der Sachverständige belastbare Aussagen über die Wertminderung und die Dauer, die der Unfallwagen in der Werkstatt verbringen muss.

Bei größeren Schäden muss die Wirtschaftlichkeit der Reparatur abgeschätzt werden. Sofern die Reparaturkosten den Wiederbeschaffungswert übersteigen, wird von einem wirtschaftlichen Totalschaden gesprochen. Der Geschädigte bekommt dann den sogenannten Wiederbeschaffungswert ausgezahlt.

Ist der Schaden durch eine Reparatur zu beheben, lassen sich Schadensersatzansprüche festlegen, die eine Nutzungsausfallentschädigung und die Kosten für einen Mietwagen beinhalten. Außerdem wird die Wertminderung ermittelt, die durch den Unfall eingetreten ist.

Wann wird ein Kfz-Gutachten erstellt?

Die Bestellung eines Kfz-Gutachters empfiehlt sich immer dann, wenn es sich nicht um Bagatellschäden handelt. So werden Schäden genannt, deren Beseitigung weniger als 750 Euro kostet. Bei höheren Schäden wird ein Gutachten notwendig, das die Schadensersatzansprüche mithilfe von exakten Zahlen gegenüber der Haftpflichtversicherung der Gegenpartei nachweist.

Wer übernimmt die Kosten?

Bei einem Haftpflichtfall rechnet der Gutachter direkt mit der gegnerischen Kfz-Versicherung ab. Bei einem selbstverschuldeten Kaskoschaden muss berücksichtigt werden, ob eine Selbstbeteiligung vereinbart wurde. Zudem ist anzunehmen, dass die Kosten des Gutachters dazu beitragen, dass eine Hochstufung erfolgt.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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