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Deutsche Post plant radikalen Umbau der Briefsparte

Düsseldorf. Die Deutsche Post bereitet einem Magazinbericht zufolge das größte Sparprogramm in der Geschichte ihrer Briefsparte vor. Wie die «Wirtschaftswoche» unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, will das Unternehmen innerhalb eines Jahres eine Milliarde Euro einsparen. Das ist rund das Fünffache des bisher veranschlagten Betrags in Höhe von 180 Millionen Euro.

Das Projekt mit dem Namen «One» soll dem Bericht zufolge noch im Spätsommer starten und sei kürzlich vor rund 50 Führungskräften vorgestellt worden. Größere Einnahmen erhoffe sich Post-Vorstand Jürgen Gerdes durch den Verkauf der 350 Postfilialen, die der Konzern noch in Eigenregie betreibt. Die ehemalige Konzerntochter Postbank habe an 277 Filialen Interesse angemeldet. Sie könnte mehr als 100 Millionen Euro zahlen und auch Mitarbeiter übernehmen.

Zudem erwäge die Post, in ausgewählten Bezirken Pakete und Briefe gemeinsam zustellen zu lassen, wie in Teilen Hamburgs bereits praktiziert. Langfristig stehe auch das Netz der 82 Brief- und 33 Paketzentren auf dem Prüfstand, einige Zentren könnten schließen.

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Das größte Sparpotenzial sehen Post-Manager dem Bericht zufolge beim Personal. Die Briefsparte beschäftigt 143 000 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Zustellung. Zwar seien Kündigungen bis Mitte 2011 ausgeschlossen, aber die Post verlagere zunehmend Arbeit an ihre Niedriglohn-Tochter First Mail, die einen Stundenlohn von 9,80 Euro zahlt. Im Konzern liege er im Schnitt bei 14 Euro. Vorsorglich habe First Mail die Zahl der Lehrstellen deutlich aufgestockt. Die Briefsparte der Deutschen Post steht aufgrund wachsender Konkurrenz und zunehmenden E-Mail-Verkehrs erheblich unter Druck.

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