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Bundesregierung: Werften erhielten 2009 nur acht kleine Aufträge

Berlin. Die deutschen Werften haben im laufenden Jahr erheblich unter der weltweiten Wirtschaftskrise gelitten und nur acht zumeist kleinere Aufträge an Land ziehen können. Das berichtete der Pressedienst des Deutschen Bundestages «heute im bundestag» (hib) am Mittwoch. Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion gehe hervor, dass der aktuelle wertmäßige Auftragsbestand der deutschen Werften im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gesunken ist. Allerdings sei der Auftragsbestand noch mehr als doppelt so hoch wie in den vergangenen Krisenjahren der Schiffbauer 2002 und 2003.

Weiter hieß es, dass die deutschen Werften 2007 vor Beginn der Wirtschaftskrise Bestellungen für 239 Schiffe im Volumen von 15,4 Milliarden Euro in den Büchern hatten. Als sich im Jahr darauf die ersten Krisenfolgen ausgewirkt hätten, sei dieser Bestand auf 13,3 Milliarden Euro und 172 Schiffe gesunken. Bis Ende 2008 hätten die Werften aber noch die Rekordzahl von 84 Schiffen produziert.

Ende Juni des laufenden Jahres hat der Auftragsbestand der deutschen Werften den Angaben zufolge noch bei 139 Schiffen im Wert von 11,5 Milliarden Euro gelegen. Davon seien jedoch 50 Aufträge im Wert von 1,7 Milliarden Euro storniert worden. Weitere 20 Aufträge seien akut gefährdet, da die Endfinanzierung nicht gesichert sei.

Trotz der Hilfen für die Branche aus dem Wirtschaftsfonds verwies die Bundesregierung auf den notwendigen Strukturwandel weg vom Standardschiffbau hin zum technisch anspruchsvollen Spezialschiffbau. Drei der insgesamt vier in Insolvenz befindlichen Werften seien im Standardschiffbau tätig und bauten Containerschiffe.

Die Bundesregierung rechnet mit neuen Aufträgen für Containerschiffe jedoch frühestens in drei oder vier Jahren. Schiffsneubauprojekte für bundeseigene Wasserfahrzeuge seien nur ein relativ eng begrenztes Segment im Bereich Spezialschiffbau, hieß es weiter.

ddp.djn/jwu/mwo

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