Verschiedenes

Bisher umfassendste Studie zu Schuldscheinen, Anleihen und Börsengang

ARKM.marketing
     

Frankfurt (ots) – Auch ohne einen Börsengang kann der Kapitalmarkt für Familienunternehmen durchaus attraktive Finanzierungsalternativen bieten. Das zeigt eine Studie, die die Stiftung Familienunternehmen und das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC bei dem Center for Entrepreneurial of Financial Studies (CEFS) der TU München in Auftrag gegeben haben und die heute in Frankfurt vorgestellt wird.

Anlass zur Studie ist die aktuelle Finanzierungssituation von Familienunternehmen: Die traditionelle Finanzierung über Bankkredite steht aufgrund der höheren Risikoprämien, die seitens der Banken gefordert werden, und der strengeren Eigenkapitalvorschriften, denen die Banken unterliegen, in begrenzterem Umfang oder zu verteuerten Konditionen zur Verfügung. Auch die offene Frage der Anschlussfinanzierung der finanziellen Mittel, die viele Unternehmen in den Jahren 2004 bis 2008 über Mezzanine-Programme aufgenommen haben – insgesamt knapp 5 Mrd. Euro – und die nun sukzessive auslaufen, beschäftigt Familienunternehmen und Investoren.

Wachstumsfinanzierung und die Übereinstimmung von Familien- und Unternehmenszielen sind ausschlaggebend

Als Hauptgrund für eine Finanzierung über den Kapitalmarkt nennen die meisten Familienunternehmen Wachstum, welches über Investitionen oder über Akquisitionen erreicht werden kann. Aber auch Überlegungen, bestehende Finanzierungsinstrumente zu substituieren bzw. die Finanzierungsquellen grundsätzlich zu diversifizieren und eine größere Unabhängigkeit von Banken zu erreichen, spielen eine Rolle.

Die Bereitschaft, eine Kapitalmarktfinanzierung anzugehen, das zeigt die Studie, hängt entscheidend von der Bereitschaft der Familie ab, sich für eine solche Finanzierungsform zu öffnen. Anders als in Nicht-Familienunternehmen werden Finanzierungsentscheidungen von familienunternehmenstypischen Parametern, wie emotionale Verbundenheit der Familie mit dem Unternehmen, ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein, Verschwiegenheit, Langfristorientierung, Risikoaversion und dem Streben nach Unabhängigkeit, bestimmt. Diese Besonderheiten der Familienunternehmen haben wiederum einen Einfluss auf die Wahl der Finanzierungsquellen.

Anleihe und Schuldschein sind zukunftsträchtig

Auf die Frage, welche Finanzierungsquellen in Zukunft in Betracht gezogen werden, sehen die meisten Gesprächspartner Bankkredite nach wie vor als eine essentielle Finanzierungsquelle. Familienunternehmen schätzen daneben vor allem Anleihen als attraktiv ein. Vor allem bei den sehr großen Familienunternehmen ist eine intensivere Nutzung von Anleihen wahrscheinlich. Aber auch mittelgroße Unternehmen könnten von der Entwicklung der Segmente für Mittelstandsanleihen profitieren.

Auch der Schuldschein könnte zukünftig eine signifikante Bedeutung haben, denn er weist einige Charakteristika auf, die vielen Familienunternehmen entgegenkommen: weitgehend bekannter Investorenkreis, relativ geringe Vorbereitungszeit, schlanke Dokumentation, weniger restriktive Anforderungen an Rechnungslegung und Publizität.

Eine Finanzierungsmöglichkeit, die vor allem Kapitalmarktexperten als relevant einstufen, ist der syndizierte Kredit ebenso wie die Aufnahme von Kapital über die Aktivseite der Bilanz, z.B. Asset Backed Securities (ABS) oder Factoring.

Eine Unterschiedlichkeit der Bewertung zeigt sich im Hinblick auf die Mezzanine-Finanzierung. Diese wird vom Kapitalmarkt scheinbar noch als zukunftsfähig erachtet, während große Familienunternehmer sie aufgrund der relativ hohen Kapitalkosten und der eingeschränkten Verfügbarkeit nicht als alternative Finanzierungsquelle sehen.

Als ein Wachstumsmarkt wird von einigen Kapitalmarktexperten die Beteiligungen von Private Equity gesehen; die Bereitschaft einen angelsächsisch geprägten Investor ins Unternehmen zu nehmen, ist bei den meisten Familienunternehmen jedoch nach wie vor gering. Die Studie beruht auf der Auswertung von 41 semi-strukturierten Interviews mit Kapital-marktexperten und mit Vertretern von Familienunternehmen. Bei den Familienunternehmen handelt es sich durchweg um sehr große Unternehmen, die im Durchschnitt eine Bilanzsumme von 4 Mrd. Euro (Median 1,3 Mrd. Euro) und 5 Mrd. Umsatzerlöse (Median 1,6 Mrd. Euro) aufweisen und im Schnitt über 21.000 Mitarbeiter (Median 7.100) verfügen.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/61687/2011692/stiftung_familienunternehmen/api

ARKM.marketing
 

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblocker erkannt!

Werbeblocker erscheinen auf den ersten Blick praktisch, weil sie störende Anzeigen ausblenden. Doch viele Internetseiten finanzieren sich ausschließlich durch Werbung – das ist oft die einzige Möglichkeit, die Kosten für Redaktion, Technik und Personal zu decken. Wenn Nutzer einen Werbeblocker aktivieren, entziehen sie der Seite diese wichtige Einnahmequelle. Die Folge: Verlage und Webseitenbetreiber verlieren  Einnahmen, die oft sogar die Gehälter ganzer Teams oder Redaktionen gefährden. Ohne Werbeeinnahmen fehlen die Mittel, um hochwertige Inhalte kostenlos anzubieten. Das betrifft nicht nur große Medienhäuser, sondern auch kleine Blogs, Nischenportale und lokale Nachrichtenseiten, für die der Ausfall durch Werbeblocker existenzbedrohend sein kann. Wer regelmäßig eine werbefinanzierte Seite nutzt, sollte sich bewusst machen, dass der Betrieb und die Pflege dieser Angebote Geld kosten – genau wie bei einer Zeitung oder Zeitschrift, für die man selbstverständlich bezahlt. Werbeblocker sind daher unfair, weil sie die Gegenfinanzierung der Verlagskosten und Personalgehälter untergraben, während die Inhalte weiterhin kostenlos genutzt werden. Wer den Fortbestand unabhängiger, kostenloser Online-Inhalte sichern möchte, sollte deshalb auf den Einsatz von Werbeblockern verzichten oder zumindest Ausnahmen für seine Lieblingsseiten machen. Wenn Sie unsere Seite weiterhin lesen möchten, dann seien Sie fair! Danke.