Bahn hat noch keine offizielle Erlaubnis für Eurotunnel-Durchfahrt
Berlin. Der Deutschen Bahn liegt noch keine offizielle Bestätigung für Hochgeschwindigkeitsfahrten unter dem Ärmelkanal vor. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch und reagierte damit auf einen Medienbericht. Das Unternehmen werde sich aber diese Dokumente besorgen.
Die «Financial Times Deutschland» (Mittwochsausgabe) hatte unter Berufung auf Aussagen des Eurotunnelchefs Jacques Gounon berichtet, dass die Deutsche Bahn alle Voraussetzungen erfülle, Personen durch den Eurotunnel zu befördern und dass die Bahn willkommen sei.
Eine Unternehmenssprecherin des Tunnelbetreibers hat dem Bericht zufolge hinzugefügt, dass eine Vorschrift zum Feuerschutz, die den ICEs der Deutschen Bahn bisher den Weg durch den Tunnel verschlossen habe, aufgehoben worden sei. Demnach müssten Personenzüge nicht mehr teilbar sein. Diese Regel führte bisher dazu, dass allein der von der französischen Staatsbahn SNCF kontrollierte Eurostar – der größte Eurotunnel-Kunde – Personen unter dem Ärmelkanal befördern durfte.
Unabhängig von den Avancen des Eurotunnel-Chefs sucht der Zeitung zufolge derzeit London & Continental Railways (LCR), ein Miteigentümer von Eurostar, dringend einen Käufer für seinen Anteil von 40 Prozent an dem Bahn-Betreiber. «Wir möchten zu Beginn nächsten Jahres verkaufen», sagte ein LCR-Sprecher. Nach Angaben des britischen Verkehrsministeriums, zu dem LCR gehört, laufen aber noch keine Gespräche mit der Bahn über einen Anteilsverkauf. Der DB-Sprecher wollte diese Angaben nicht kommentieren.
ddp.djn/rab/mwo
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