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Achteinhalb Jahre Haft für spektakulären Anlagebetrug

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Mannheim (dapd). Für seinen groß angelegten Anlagebetrug muss der Millionenbetrüger Ulrich E. ins Gefängnis: Das Landgericht Mannheim verurteilte den 51-Jährigen am Montag zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren. Der ehemalige Staubsaugervertreter war wegen Anlagebetrugs in den USA verhaftet und 2012 an Deutschland ausgeliefert worden. Zwischen 2004 und 2007 hatte er laut Staatsanwaltschaft knapp 1.300 Anleger um etwa 37 Millionen US-Dollar (27,5 Millionen Euro) betrogen. In einer emotionalen Ansprache entschuldigte sich E. vor dem Urteil bei den Betrugsopfern. Im Haft will er nun eine Tischlerlehre machen.

Die Vorsitzende Richterin betonte in der Urteilsbegründung, der Angeklagte aus Biberach habe mit einem außerbörslichen Wertpapierhandel Renditen bis zu 72 Prozent versprochen, „was von Anfang an als Betrug angelegt gewesen ist“. Das Landgericht hatte im Prozess einer Verständigung mit Ulrich E. zugestimmt. Wie verabredet legte der Angeklagte daher schon im Januar ein umfassendes Geständnis ab. Das Gericht sicherte ihm im Gegenzug eine Haftstrafe zu, die sich zwischen acht Jahren und acht Jahren und neun Monaten bewegen sollte. Die Höchststrafe hätte bei 15 Jahren Haft gelegen.

Millionenbetrüger pflegte aufwendigen Lebensstil

Der Millionenbetrüger räumte in seinem Geständnis vor dem Landgericht ein, dass er den geschädigten Anlegern – sie kamen vor allem aus dem deutschsprachigen Raum – hohe Renditen im Wertpapierhandel versprach, die mithilfe einer speziellen Computersoftware zustande kommen würden. Das Schneeballsystem habe einige Zeit hervorragend funktioniert, die meisten Anleger hätten wenig Fragen gestellt, sagte er aus. Wie das Gericht am Montag konstatierte, „stand von Anfang an fest, dass er das Kapital nicht an der Börse einsetzen würde, sondern nur für eigene Zwecke verwenden wollte.“

Das hatte der geständige Hochstapler auch eingeräumt und in seiner Aussage über seinen damaligen Lebensstandard berichtet. So sei er im Besitz verschiedener Häuser und Grundstücke gewesen. Mit Blick auf seinen Fuhrpark sagte der Mann, der eigenen Angaben zufolge auch selbst seine Ausweispapiere in den USA gefälscht hatte und verschiedene Namen benutze: „Nach dem Mercedes kam der Bentley, dann der Ferrari und dann der Rolls Royce.“ Außerdem habe er – schon in Vorahnung einer möglichen Verhaftung – bereits 2006 nicht nur Bargeld in Höhe bis zu 700.000 US-Dollar beiseitegeschafft, sondern auch Diamanten, 1.000 Goldmünzen und Kunstwerke US-amerikanischer sowie lateinamerikanischer Künstler. Diese wurden später von den US-Behörden sichergestellt.

E., der neben zahlreichen anderen Geschäftsideen vor seinem Betrug in den USA auch schon Porno-Seiten im Internet betrieben hatte, war erstmals 2011 in Las Vegas festgenommen worden, konnte sich aber mit einem gefälschten Ausweis zunächst aus der Affäre ziehen. 2012 schließlich konnte die Polizei ihn überführen, da sie mittlerweile im Besitz seiner Fingerabdrücke war und klar wurde, dass er nicht im Besitz einer gültige Aufenthaltsgenehmigung war. US-amerikanische Kunden hatte E. eigenen Angaben zufolge in der Regel nicht bedient, da die USA ja sein Rückzugsraum gewesen seien. Auch habe er Ärger mit den US-Behörden ausweichen wollen.

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