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Neues Dossier zu Fehlern und Skandalen beim EDF-Konzern

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Berlin / Hamburg – Kurz vor der Entscheidung des französischen Energiekonzerns Electricité de France (EDF) über milliardenschwere Investitionen in das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C in Großbritannien hat der deutsche Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy ein Dossier zu bisherigen Fehlleistungen des Konzerns veröffentlicht. Das Papier dokumentiert zahlreiche öffentlich gewordene AKW-Unfälle, Unregelmäßigkeiten und Skandale bei EDF und seiner britischen Tochter EDF Energy aus den vergangenen Jahren. Danach hat der Konzern mehrere schwere Störfälle in seinen AKWs zu verantworten, investierte offenbar zu wenig in die Sicherheit seiner Anlagen und spionierte in der Vergangenheit politische Gegner aus. „Ein umsichtig agierendes Unternehmen, dem man die Energiezukunft eines Landes anvertraut, stellen wir uns anders vor“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy.

Der EDF-Konzern will laut Medienberichten heute darüber entscheiden, ob er wie geplant in den Bau des britischen AKW Hinkley Point C investieren will oder nicht. Bisher existieren nur Absichtserklärungen. Die mehrmals verschobene offizielle Entscheidung ist Bedingung für milliardenschwere Subventionen, die der britische Staat dem Konzern gewähren will. Greenpeace Energy klagt gemeinsam mit neun weiteren Unternehmen gegen dieses Subventionspaket, weil es den Wettbewerb auf dem europäischen Energiemarkt zu Lasten der Erneuerbaren verzerrt. Auch Österreich, unterstützt von Luxemburg, hat vor dem Gericht der Europäischen Union in Luxemburg geklagt. Beide Verfahren laufen derzeit.

EDF ist an dem etwa 23 Milliarden Euro teuren Bauprojekt zu rund zwei Dritteln beteiligt. Das restliche Drittel soll der chinesische Atomkonzern China General Nuclear Power Group (CGN) übernehmen. EDF hat allerdings angekündigt, weitere Beteiligungen von umgerechnet sechs Milliarden Euro bei privaten Investoren einsammeln zu wollen. Zugleich gibt es gravierende technische Mängel an dem für Hinkley Point C verwendeten Reaktordruckbehälter. Eine Entscheidung der französischen Atomaufsicht mit möglichen Konsequenzen für die Betriebsgenehmigung des Druckbehälters steht noch aus.

Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten befindet sich der Börsenkurs von EDF bereits seit Monaten im Sinkflug. Große Ratingagenturen haben angekündigt, die Bonität von EDF abzusenken, sollte das Unternehmen tatsächlich in Hinkley Point C investieren. Auch französische Gewerkschafter hatten den Konzern in der vergangenen Woche vor den „finanziellen, industriellen und juristischen Risiken“ des Projektes gewarnt.

„Im EDF-Konzern sollten bei diesem AKW-Projekt inzwischen sämtliche Warnlampen blinken“, sagt Sönke Tangermann, „das Management muss angesichts der Risiken endlich seine Pläne für das unwirtschaftliche und riskante Atomprojekt Hinkley Point C begraben, zumal es saubere, sichere und kostengünstigere Alternativen gibt.“ In der vergangenen Woche hatte Greenpeace Energy in einer wissenschaftlichen Studie gezeigt, dass sich Hinkley Point C deutlich günstiger durch Windstrom und die Speichertechnik Windgas ersetzen lässt: Ein solches Versorgungssystem würde den Steuerzahler in Großbritannien rund sieben Milliarden Euro weniger kosten als die gesamten Subventionen für Hinkley Point C.

Hintergrund: Hinkley Point C soll 2025 ans Netz gehen. Die britische Regierung will mit dem geplanten Atomkraftwerk die Versorgungssicherheit des Landes sicherstellen und hat den AKW-Investoren für die Laufzeit von 35 Jahren eine garantierte Einspeisevergütung von umgerechnet 120,51 Euro für jede in Hinkley Point C produzierte Megawattstunde versprochen. Das sind rund 40 Prozent mehr, als z.B. ein neuer Windpark in Deutschland an Vergütung erhält. Laut Berechnungen des Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool summiert sich die Garantie-Vergütung für Hinkley Point C über die Förderlaufzeit von 35 Jahren unter Berücksichtigung der Inflation auf rund 108 Milliarden Euro.

Quelle: Greenpeace Energy eG 

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