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Lastabwurf? Aber bitte kontrolliert!

Ettlingen – Die zunehmend dezentrale Erzeugung zwingt Netzbetreiber hinsichtlich der automatischen Frequenzentlastung (AFE) zu einem Strategiewechsel, der auch die jeweilige Einspeisesesituation berücksichtigt. So sind rückspeisende Netzteile in Zukunft vom Lastabwurf ausgeschlossen. Ferner soll durch präventives Handeln in Form einer manuellen Maßnahme mit Lastabwurf, der automatische Lastabwurf durch die Frequenzschutzrelais möglichst verhindert werden. Um die Prozesse für den automatischen und manuellen Lastabwurf zu erleichtern, bietet die IDS GmbH Übertragungs- und Verteilernetzbetreibern ein umfangreiches Produkt- und Lösungsportfolio an.

Bereits 2012 hat das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) eine Umstrukturierung der AFE in Form eines verpflichtenden, flächendeckenden, dezentralen und autarken Aufbaus beschlossen . Mit den jährlich steigenden, dezentralen Einspeisungen sind die Netzbetreiber nun in der Pflicht, zu handeln. Um die vom FNN definierten Maßnahmen umzusetzen und einen kontrollierten Lastabwurf zu ermöglichen, bietet die IDS GmbH Produkte und Lösungen sowohl für den manuellen als auch für den automatischen Lastabwurf.

IDS_dezenrale_Energie_Fotolia/ IDS GmbH
IDS_dezenrale_Energie_Fotolia/ IDS GmbH

Frequenzschutzgeräte für den automatischen Lastabwurf

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In der IDS-Schutzgeräteserie ACOS 300 sind die vom Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) geforderten Frequenzschutzfunktionen für die AFE enthalten. Im Falle einer Rückspeisung verhindert die Wirkleistungsrichtungserkennung eine Auslösung, sodass sich die Erzeugungssituation bei einer automatischen bzw. manuellen Abschaltung nicht zusätzlich verschlechtert. Um die Rückspeisung von einem Schalterfall oder anderem Schutzereignis zu unterscheiden, wird diese über eine Meldung signalisiert.

Von der Stationsleittechnik bis zur Leitstelle

Die aktuellen Einstellungen der Frequenzstufen, Auslöse- und Rückspeisemeldungen sowie Blockadebefehle werden über die Stationsleittechnik zur Leitstelle kommuniziert. Zusätzlich fließen die Meldungen in lokale Verarbeitungsfunktionen und die Logik (z.B. Verriegelung, Schalthoheit) ein. Im Bereich der Stationsleittechnik kommen die Produkte HIGH-VIS SAS als Stationsbedienplatz bzw. ACOS 750 als Automatisierungssystem zum Einsatz.

Quelle: IDS GmbH
Quelle: IDS GmbH

Bei einem Lastabwurf werden Verbraucher bzw. Erzeuger vom Netz getrennt. Die betroffenen Bereiche in der Mittelspannung können im IDS-Leitsystem HIGH-LEIT sofort identifiziert werden. In der Niederspannung erfolgt eine Visualisierung der nicht mehr versorgten Bereiche sowie der betroffenen Verbraucher und Erzeuger im CAIGOS- GIS.

Einspeisemanagement für automatischen und manuellen Lastabwurf

Die Anwendung ACOS EEM für das Einspeisemanagement tritt sowohl beim manuellen als auch beim automatischen Lastabwurf in Aktion. Während ein manueller Lastabwurf mit einer Ankündigung und diskriminierungsfreien Auswahl der Abgänge eingeleitet wird, entfällt beim automatischen Lastabwurf durch die AFE die Auswahl der Abgänge und die Maßnahme wird direkt im Status „Läuft“ aufgesetzt. Die weitere Abwicklung der Maßnahme (Rollierung, Abschluss, Wiederzuschaltung, Dokumentation) gestaltet sich in beiden Fällen identisch. Spätestens nach 90 Minuten (BDEW/VKU-Empfehlung ) findet eine Rollierung auf Basis der eingestellten Frequenzgruppen statt. Um die Diskriminierungsfreiheit bei zukünftigen Abschaltungen zu wahren, ordnet ACOS EEM beim Rollieren bzw. beim Abschluss einer Maßnahme alle in einer Maßnahme verwendeten Abgänge mit AFE in die niedrigste Frequenzgruppe ein, während alle nicht beteiligten Abgänge der jeweils nächst höheren Frequenzgruppe zugeteilt werden. Dabei versucht ACOS EEM auch die ursprüngliche Leistungseinteilung der Frequenzgruppen wieder herzustellen. Die Neuzuordnung erfolgt über eine Befehlsgabe an den Frequenzschutz zur Aktivierung des entsprechenden Parametersatzes.

„Sowohl software- als auch hardwareseitig können wir Netzbetreibern durchgängige Lösungen für einen zielgerichteten Lastabwurf an die Hand geben“, fasst Jörn Fischer, CEO der IDS GmbH, zusammen. „Da alle Produkte in eine bestehende Systemumgebung integriert werden können, bieten wir unseren Kunden damit einen hohen Investitionsschutz.“

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