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EU vs. Welt: So wirkt sich der weltweite Handel auf deutsche Betriebe aus

Vor allem handwerkliche deutsche Betriebe weisen eine selten hochwertige Ausbildung auf. Weltweit wird von deutschen handwerklichen Kenntnissen profitiert. Deutsches Handwerk steht weltweit für Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit. Unser Land ist ein weltweiter Marktführer in verschiedensten Bereichen wie kaum ein anderes Europäisches Land, z.B. im Bereich der Medizintechnik, Glasverarbeitung oder der Automobilbranche. Aber woher stammen die Materialien und Werkzeuge der Betriebe und welche Qualitätsunterschiede gibt es bei verschiedenen Herkunftsländern?

Deutsches Handwerk hat eine lange Tradition. Foto: Pixabay.com

Wirtschaftlichkeit ist der größte Faktor

Während Nachhaltigkeit, regionaler und fairer Handel und Qualität immer weiter an Bedeutung gewinnen, schaffen es viele Unternehmen nicht, auf den Zug aufzuspringen. Die wertvolle, umwelt- und menschenbewusste Entscheidung ist nämlich meistens auch etwas teurer als die günstige Alternative, selbst wenn diese mehrmals um den Globus kutschiert wurde um irgendwann in Deutschland anzukommen. Geringe Anschaffungskosten liegen zum größten Teil an deutlich geringeren Personalkosten in starken Exportländern wie China oder die Philippinen. Die Qualität der Produkte ist jeweils stark umstritten. Bei hoch spezialisierten Geräten ist es deswegen umso ratsamer, das Original der europäischen Hersteller zu nehmen. In der EU produzierte Geräte sind in der Anschaffung teurer als vergleichbarer Artikel aus Drittländern, die Standards für die Qualität sind aber von Beginn an höher gesetzt. Einige Unternehmen legen hohen Wert auf eine komplette Produktion in den EU-Ländern und kaufen auch ausschließlich Arbeitsgeräte, die in der europäischen Union produziert wurden. Dazu gehören z.B. auch die modernen Elektrowerkzeuge und Maschinen von „blue tec Schleifwerkzeuge Vertriebsges.mbH“, die mit der Tatsache umworben werde, in der EU produziert worden zu sein.

Herkunft ist häufig nicht bekannt

Einige Unternehmer geben zu nicht genau zu wissen woher ihre Geräte und Materialien genau stammen. Durch den komplexen Handel und verschiedenste Außenstellen ist das Nachvollziehen der Herkunft auch nicht so simpel: Viele führende Unternehmen outsourcen die Montage oder die Herstellung ihrer Produkte an andere Länder, teilweise sind sogar mehrere verschiedene Länder beteiligt. Die Aufschrift „Made in Germany“ bedeutet übrigens nicht, dass das Produkt vollständig in Deutschland gefertigt wurde. Teilweise reicht schon der Zusammenbau der Einzelteile in Deutschland um das Qualitätssiegel tragen zu können.

„Made in Germany“

Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ hat eine lange Geschichte. Vor rund 130 Jahren wurde der Schriftzug der deutschen Wahre aufgezwungen um vor billigen Plagiaten aus Deutschland zu warnen. Damit sollten die deutschen Produkte vom Weltmarkt vertrieben werden. Doch das Gegenteil war der Fall: Menschen in der ganzen Welt überzeugten sich immer mehr von der Qualität der deutschen Produkte und die Nachfrage stieg nur immer weiter. So wurde der Schriftzug ungewollt zu einem Qualitätssiegel, der nicht mehr aufgegeben werden möchte. So wurde es auch beinahe einstimmig beschlossen, man wolle „Made in Germany“ nicht gegen „Made in EU“ eintauschen. Deutsche Qualität bleibt weiterhin eine Hausnummer in der Weltwirtschaft.

Qualitätsunterschied: Realität oder Marketing?

Während deutsche und europäische Ware für Qualität und Langlebigkeit steht, ist an der chinesischen Ware ein negativ behafteter Stempel. Was billig ist kann nicht gut sein – so die Theorie. Ob es tatsächlich stimmt kann pauschal nicht beantwortet werden, denn auch in China werden qualitativ hochwertige Produkte hergestellt, allerdings bei Weitem nicht alle. Was die EU-Ware so besonders hochwertig macht ist die Ausbildung des Fachpersonals. Gerade in Deutschland ist die Berufsausbildung sehr hochwertig, was die Qualität der Produkte enorm steigert, wobei auch die Personalkosten sehr hoch sind. In Ländern mit sehr geringen Löhnen ist es häufig aus Masse ausgelegt, die Arbeit wird im Akkord von ungelernten Kräften sowie Kindern produziert.
Mit den EU-Produkten möchten sich Unternehmen absichern: Vor allem wenn es um Sicherheit an Arbeitsplatz oder im Umgang durch Endkunden geht. 100% EU-Produktion wird es aber dennoch kaum geben, denn die Rohstoffe, Teile der Verarbeitung und Arbeitsmittel werden stets zum Teil importiert bleiben. Der Übergang ist fließend, ein EU-Siegel trägt aber mehr Verantwortlichkeit für die Qualität der Produkte auf.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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