Umwelt

Papier statt Plastik – Bewusstere Verpackungen bei Lebensmittelhändlern

Vor einigen Tagen hat nun auch der Lebensmitteleinzelhändler Kaufland vermeldet, dass der Verkauf von Einweg-Plastiktragetaschen komplett eingestellt wird. Damit folgt das Unternehmen den Entschluss vieler weiterer Einzelhändler, künftig die Plastiktüten aus dem Sortiment zu nehmen.

Alternative Verpackungen in Supermärkten

Foto: lance grandahl 635618-unsplash

Die großen Einzelhandelsketten in Deutschland kommen der großen Nachfrage umweltbewusster Kunden nach und verbannen die Plastik-Tragetaschen aus ihren Regalen: Aldi, Rewe, Edeka, TEDi und neuerdings auch Kaufland setzen auf ökologisch bewusstere Materialen für das Einweg-Produkt. Daneben wird zunehmend auf ‚bewusstere Verpackungen’ im Bereich der Lebensmittelprodukte gesetzt. So werden auch die Eigenmarken im Kaufland Angebot zunehmend in FSC-zertifizierten Papier- und Kartonverpackungen verkauft, um den Kunststoffverbrauch durch Lebensmittelverpackungen zu reduzieren

Die Abschaffung von Plastiktüten ist schließlich nur der Beginn für die großen Einzelhändler. Seit die EU ein Verbot für zahlreiche Einwegprodukte ab 2021 erlassen hat, haben viele Handelsketten schon vorab reagiert um die stetig wachsende Zahl an Plastikverpackungen zu reduzieren. Daher sollen neben dem Ersatz von Einkaufstüten und Verpackungen aus Plastik auch weitere Maßnahmen ergriffen werden um den Bedarf an Kunststoffen und den daraus resultierenden Plastikmüll einzudämmen. Beispielsweise sollen auch Einweggeschirr und Strohhalme auf Dauer aus den Regalen verschwinden, ebenso wie unnötige Umverpackungen bei Frischeware wie Obst und Gemüse. Darüber hinaus sollen die Handelsketten im Bereich der Lagerung und Logistik auf strengere Regelungen bei der Abfallverwertung achten.

Folgen der Verpackungsreform noch schwer abzuschätzen

Mit den großen Änderungen im Bereich der Verpackungen und des Recyclings steht der Lebensmittelhandel auch vor großen Herausforderungen. Bei allen Diskussionen um die Umweltprobleme, die durch Plastikmüll verursacht werden, wird meist außer Acht gelassen, dass es viele Gründe für die Verwendung der bisherigen Verpackungen gibt. Klar ist beispielsweise, dass eine aufwändigere, umweltfreundliche Verpackung mehr kostet als das meist billige Plastik. Ebenfalls gibt es nicht selten lebensmittelrechtliche und logistische Gründe für die Verwendung der Kunststoffverpackungen. Somit erwartet den nachhaltigen Einzelhändler ein deutlicher Mehraufwand bei Produktion und Logistik. Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich diese erhöhten Kosten an den Endpreisen für Verbraucher bemerkbar machen wird.

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche befindet sich aktuell in der Vorbereitung zum Studium. Sie absolviert in unserer Redaktion ihr Jahrespraktikum. Im Anschluss will Sie "Medienmanagement" studieren. In unserer Redaktion ist sie aktuell für den Newsdesk zuständig und hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist unter redaktion@mittelstand-nachrichten.de direkt erreichbar.
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