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Euro VI jetzt auch auf der Schiene

Stuttgart/Berlin. Längst zum Stammgast geworden ist der 2-Wege Unimog auf dem Freigelände der internationalen Leitmesse InnoTrans in Berlin (23. bis 26. September, Freigelände Süd, Stand F4/16). In diesem Jahr kann Mercedes-Benz nun mit einer ganz besonderen Botschaft aufwarten: Der neue Unimog Geräteträger bringt die strenge europäische Lkw-Abgasnorm Euro VI auf die Schiene. Das ist ein neuer Standard an Umweltverträglichkeit und Effizienz für Rangieraufgaben (bis zu 1000 t Anhängelast) sowie Wartungs- und Pflegearbeiten auf den Schienen-Infrastrukturen der Bahnen und des öffentlichen Nahverkehrs, den typischen Arbeitsfeldern des legendären Unimog in 2-Wege-Ausführung. Die ausgestellten Unimog zeigen neue und praxisorientierte Gesamtlösungen für spezielle Einsatzzwecke, die in Zusammenarbeit mit international renommierten Aufbauherstellern ent­standen sind.

Effizient einsetzbar im großen Hafengelände: Der 2-Wege Unimog schafft in beiden Richtungen Tempo 50.
Effizient einsetzbar im großen Hafengelände: Der 2-Wege Unimog schafft in beiden Richtungen Tempo 50.

90 Prozent weniger Emissionen gegenüber Euro V

Und so liest sich der technische Fortschritt in Zahlen: Die Euro VI-Motoren für Lkw reduzieren Dieselpartikel und Stickoxidemissionen um bis zu 90 Prozent gegenüber Euro V, im Vergleich zum Stand von 1990 haben sich die Emissi­onen aus Nutzfahrzeugen um Werte zwischen 88 Prozent bis 98 Prozent verringert. Darüber hinaus ist die wartungsarme und durchzugstarke neue Motorengeneration des Unimog sehr effizient und ermöglicht hohe Einspar­potentiale beim Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Diesel-Rangierloks. Das prädestinierte Fahrzeug für den 2-Wege-Einsatz ist der Unimog U 423 mit einer Leistung von 170 kW (231 PS).

Innovative Antriebstechnologie mit bis zu 50 km/h in beide Richtungen

Unimog typische Eigenschaften wie der serienmäßige Permanent-Allradantrieb mit Längssperre sowie separate Differenzialsperren in Vorder- und Hinter­achse, die Singlebereifung sowie die Wandlerschaltkupplung für das Ziehen hoher Anhängelasten machen den Unimog zum idealen Fahrzeug für den 2-Wege-Einsatz. Das Getriebe mit acht Vorwärts- und acht Rückwärtsgängen er­möglicht Geschwindigkeiten auf der Schiene bis zu 50 km/h in beide Rich­tungen. Zur eisenbahntechnischen Ausrüstung gehören dabei je nach Kunden­anforderung beispielsweise eine Signallichtanlage, Sicherheitsfahrschaltung (Totmann-Schalter) oder digitaler Zugfunk.

Der synergetische Fahrantrieb „EasyDrive“, eine weitere Innovation des neuen Unimog, kommt dem 2-Wege-Fahrzeug unmittelbar zu Gute. Er erlaubt eine stufenlose Ein­stellung der Arbeitsgeschwindigkeit bis 50 km/h und einen einfachen Wechsel zwischen hydrostatischem Fahrantrieb und mechanischem Getriebe während der Fahrt.

Neu gestaltete Fahrerkabine mit durchdachtem Bedienkonzept

Die „Freisichtkabine“ – freie Sicht dank extragroßer Panoramascheibe – der neuen Unimog Euro VI-Generation zeigt sich in neuem, modernem Design. Dabei ist die optische und funktionelle Wirkung der Kurzhaube noch mehr betont. In die neuen Stoßfänger sind LED-Leuchten mit Tagfahrlicht integriert. Der besseren Sicht wegen sind die Scheibenwischer jetzt über der Windschutz­scheibe angebracht. Das Freisichtfahrerhaus bietet damit einen optimalen und sicheren Überblick auf den Arbeitsbereich, zusätzlich verbessert durch das jetzt neu erhältliche Frontkamera-Monitorsystem.

Stark auch auf der Schiene: Der Unimog bewältigt bis zu 1000 t Anhängelast im Rangierdienst.
Stark auch auf der Schiene: Der Unimog bewältigt bis zu 1000 t Anhängelast im Rangierdienst.

Beste Arbeitsbedingungen finden Fahrer und Mitfahrer im Interieur: Multi­funktionslenkrad, verstellbare Lenksäule oder das leistungsstarke Heizungs- und Klimasystem. Das Kombiinstrument zur Fahrerinformation wurde neu konzipiert und hat ein großes, helles Display. Optimiert wurden ebenfalls die Bedienelemente, so gibt es jetzt zum Beispiel einen Lenkstockhebel zum Be­dienen der Fahrfunktionen wie Getriebeschaltung oder der neuen Premium-Motorbremse.

Kein separater Schienenfahrantrieb nötig

Und das macht den Unimog für den Einsatz als 2-Wege-Fahrzeug so interes­sant: Er kommt dank seines kompakten Achsbaumaßes ohne separaten Schienenfahrantrieb aus, sogar bei verschiedenen Spurbreiten. Mit Hilfe spezi­eller Felgen und Reifen kann der Unimog sowohl auf Eisenbahn-Normalspur (1435 mm) als auch auf verschiedenen internationalen Breitspuren mit seinen eigenen Rädern auf der Schiene fahren. Eine hydraulisch absenkbare Schienenführung sorgt für sichere Spurführung auf dem Gleis. An einem niveauebenen Bereich von etwa fünf Meter Länge, zum Beispiel an Bahnüber­gängen, kann der Unimog einfach abgleisen und auf der Straße mit bis zu 90 km/h zum nächsten Einsatzort fahren. Für den Einsatz auf Gleisen des öffentlichen Schienen-Nahverkehrs sind Schienenführungssysteme erhältlich, die das Befahren von Kurvenradien ab 18 m ermöglichen. Mit dem 2-Wege Unimog können vielseitigste Aufgaben erledigt werden, wie beispielsweise Vegetationspflege entlang der Strecke, Reinigungsarbeiten im Gleisbett und auf Straßenbahntrassen sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten an Signal­anlagen oder am Fahrdraht.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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