MobilPolitik

EU Parlamentsausschuss stimmt für Verbrenner Verbot

Interessengemeinschaftkritisiert Ablehnung für flexiblen Technologiemix im Straßenverkehr

Nach der einseitigen Fokussierung auf E-Mobilität und der Ablehnung flexibler Technologien im Umweltausschuss des EU-Parlaments reagieren Experten enttäuscht. „Das ist ein herber Rückschlag für die Verbraucher und den Klimaschutz! Ohne Berücksichtigung von erneuerbaren Kraftstoffen und Verbot des Verbrennungsmotors wird flexibler Technologiemix im Straßenverkehr abgelehnt, der alle klimafreundlichen Möglichkeiten zum beschleunigten Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen umfasst“, sagte Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel-Alliance. Eine knappe Mehrheit der Ausschussmitglieder hatte heute bei der Abstimmung über strengere CO2-Emissionsstandards für neue Autos und leichte Nutzfahrzeuge für eine reine Elektrifizierungsstrategie für den Straßenverkehr votiert. Auch ein Änderungsantrag, die CO2-Einsparungen durch nachhaltige erneuerbare Kraftstoffe auf die Flottenziele für Neuwagen anzurechnen, wurde knapp abgelehnt (drei Stimmen fehlten). Wäre er angenommen worden, hätte dies den Verbrauchern eine weitere klimafreundliche Alternative zu Autos mit fossilen Kraftstoffen geboten.

Nun steht am 7. Juni die Abstimmung im EU-Parlament auf der Tagesordnung. „Emissionen reduzieren und nicht Optionen verbieten, die klimaneutral sind – das sollte das Leitprinzip der europäischen Klimapolitik sein. Abgeordnete des Europäischen Parlaments sollten den Beitrag, den nachhaltige erneuerbare Kraftstoffe wie eFuels zur Reduzierung der Verkehrsemissionen leisten können, bei ihrem Votum berücksichtigen”, betonte Diemer. „Zum einen werden sich auch künftig nicht alle Menschen in der EU ein Elektroauto leisten können. Zum anderen führt uns der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Energiekrise, mit der wir heute konfrontiert sind, vor Augen, dass die Fixierung auf eine einzige Option zu gefährlichen Abhängigkeiten führen kann, wenn das globale Wirtschaftssystem ins Wanken gerät. Damit Europa beim Import von Batterierohstoffen nicht erneut in eine Krise schlittert, müssen wir uns breit aufstellen und neben dem Ausbau der E-Mobilität weitere klimafreundliche Lösungen anbieten, wie etwa den Einsatz von CO2-neutralen eFuels.“ Nach Angaben der Internationalen Energieagentur verarbeitet China nämlich 87 % der weltweiten Seltenerdvorkommen, 65 % des Kobalts, 58 % des Lithiums und 40 % des Kupfers.

„Anstatt Klimaschutztechnologien gegeneinander auszuspielen, müssen wir uns auf den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Kraftstoffe konzentrieren. Ein freiwilliges Anrechnungssystem, bei dem CO2-Emissionseinsparungen durch erneuerbare Kraftstoffe auf die EU-Flottenziele für Neufahrzeuge angerechnet werden, würde einen Technologiemix klimafreundlicher Lösungen ermöglichen, der die europäischen Elektrifizierungsbemühungen ergänzen könnte. Dies wird die Defossilisierung des Verkehrs beschleunigen und gleichzeitig die Mobilität erschwinglich halten”, erläuterte Ralf Diemer das Konzept.

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Die derzeitige EU-Verordnung über CO2-Normen für Pkw und Transporter wird durch die ausschließliche Fokussierung auf die Auspuffemissionen keinen rechtzeitigen Übergang zu einer klimaneutralen Mobilität gewährleisten. Denn Emissionen, die in früheren oder späteren Phasen des Lebenszyklus eines Fahrzeugs entstehen, etwa bei der Herstellung des Fahrzeugs oder bei der Erzeugung und Bereitstellung des Betriebsstroms, werden nicht berücksichtigt. Der europäische Strommix ist immer noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Dennoch gilt ein E-Auto, das mit überwiegend aus fossilen Brennstoffen erzeugtem Strom aufgeladen wird, nach der derzeitigen Verordnung immer noch als Null-Emissions-Fahrzeug.

Quelle: eFuel Alliance e.V.

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