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Kolumnist Christian Holzhausen

Die Mittelstand-Nachrichten stellen ihren Kolumnisten vor

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Christian Holzhausen, MiNa-Kolumnist und bekannt als „Anstifter zu mehr Gelassenheit“, ist seit fast 25 Jahren selbstständiger Unternehmer. Sein Weg begann mit einer Werbeagentur, die er 17 Jahre lang führte. Seit fast 10 Jahren ist er als Moderator, Coach und Business-Trainer aktiv. Sein Fokus liegt auf der langfristigen Stärkung von Unternehmern durch die Arbeit an ihrer Identität – der „DNA“ des Unternehmers. Werte, Sinn, Resilienz, Authentizität und Empathie stehen dabei im Mittelpunkt – und auch im Fokus seiner Kolumne auf mittelstand-nachrichten.de.

Was beschäftigt Sie derzeit am meisten? Was treibt Sie in Ihrem beruflichen Alltag um?

In einer immer schneller werdenden Welt bin ich überzeugt, dass Unternehmer ein Tempo-Korrektiv brauchen. Digitalisierung und ähnliche Themen sind wichtig, doch die Gefahr, sich darin zu verlieren und sich selbst zu vergessen, ist groß. Dieses Korrektiv sehe ich in der Rückbesinnung auf den Menschen – auf persönliche Werte, inneren Antrieb und Identität. Es erfüllt mich, Unternehmer mit diesen oft verschütteten Aspekten ihres Selbst zu verbinden. Daraus entstehen Zufriedenheit, eine stärkere Unternehmenskultur und nachhaltiger Erfolg – nicht getrieben von äußeren Einflüssen, sondern geleitet durch innere Klarheit.

Wo liegen aktuell die größten Hindernisse des deutschen Mittelstandes?

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Doch mit über 10.000 Unternehmensinsolvenzen allein im ersten Halbjahr 2024 (25 % mehr als im Vorjahr) wird deutlich, wie groß die Herausforderungen sind – nicht nur für den Mittelstand, sondern für die gesamte Wirtschaft. Ursachen wie die verschlafene Digitalisierung, der Fachkräftemangel oder die schwierige politische und wirtschaftliche Lage sind offensichtlich. Doch ebenso wichtig sind die inneren Hindernisse: fehlende mentale Klarheit, mangelnde Resilienz und eine unzureichende Lösungsorientierung bei Unternehmerinnen und Unternehmern.

Wo liegen aktuell die größten Chancen des deutschen Mittelstandes?

Rund 90 % der Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen, in denen Eigentum und Verantwortung in einer Hand liegen. Das ist eine große Chance für den Mittelstand: Führungspersönlichkeiten können durch eigene Klarheit Impulse ins Unternehmen und in die Wirtschaft senden. Doch diese Chance erfordert, dass sich Unternehmer ihrer Strahlkraft bewusst werden und sie werte- und sinnorientiert mit Leben füllen. Die Klarheit über die eigene unternehmerische DNA bildet dabei die Basis – sie schafft Orientierung im Unternehmen und wirkt bis hin zu den Kunden.

Was muss sich dringend ändern in Deutschland, in Europa, in der Welt?

Die größten Herausforderungen wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung sind schnell genannt. Doch genau das zeigt, was sich in Deutschland ändern muss: Das Jammern muss aufhören. Rücken gerade, Kopf hoch, Blick nach vorne – weg vom Problemfokus, hin zur Lösungsorientierung. Dafür braucht es charismatische, klare und vor allem mutige Unternehmenslenker, die ihre Verantwortung nicht als Bürde, sondern als Privileg sehen und bereit sind, aktiv die Zukunft zu gestalten.

Manches darf auch gerne bleiben, wie es ist. Das zumindest lehrt die Erfahrung. Was sollte sich aus Ihrer Sicht keinesfalls ändern?

Der deutsche Mittelstand als System lebt von der Balance zwischen Evolution und Stabilität – oder anders gesagt: Innovation und Tradition. Je stärker Innovation vorangetrieben wird, desto wichtiger werden Traditionen wie Werte und Tugenden, die Stabilität schaffen. Genau diese Grundlagen dürfen sich keinesfalls ändern bzw. hiermit sollte – nein, muss – sich der Mittelstand intensiver befassen und sie wieder stärker in den Fokus rücken, um langfristig erfolgreich und resilient zu bleiben.

Was bereitet Ihnen persönlich aktuell die größten Sorgenfalten?

Auch als Positivdenker und Anstifter zu mehr Gelassenheit treiben mir die politischen Entwicklungen Sorgenfalten auf die Stirn. Nicht aus eigener Angst vor Krisen – in 23 Jahren habe ich viele wirtschaftliche und politische Umbrüche lösungsorientiert gemeistert. Was mich vielmehr sorgt, ist, dass Unternehmer ohne klare Identität im Strudel dieser Entwicklungen untergehen. So läuft der deutsche Mittelstand Gefahr, sich Stück für Stück selbst abzuschaffen.

Was hat Sie bewogen, Unternehmer zu werden beziehungsweise sich selbständig zu machen? Und was von Ihren damaligen Motiven treibt Sie noch heute an?

Ein glücklicher Zufall hat mich in die Selbstständigkeit geführt, doch schnell wurde mir klar, dass meine Leidenschaft in der Arbeit mit Entscheidern liegt. Von Beginn an war es mir wichtig, einen echten Impact für meine Gesprächspartner – meist Inhaber und Geschäftsführer – zu schaffen. Genau dieser Unterschied, den ich für die Menschen machen kann, mit denen ich arbeite, ist bis heute das, was mich jeden Tag motiviert und antreibt.

Was würden Sie heute anders machen als damals? Und: Wie würden Sie die Entscheidung heute treffen, wenn man Sie nochmals fragen würde, ob Sie sich selbständig machen wollen würden?

Wenn ich heute nochmal am Anfang stünde, würde ich die Entscheidung für die Selbstständigkeit viel bewusster treffen. Damals bin ich eher hineingestolpert und habe mich von äußeren Umständen leiten lassen. Heute würde ich viel stärker auf mein Gefühl, meine Intuition und mein Herz hören. Zudem würde ich von Beginn an bewusst in meine persönliche Entwicklung investieren – ein Schritt, der für mich heute unverzichtbar ist.

Was treibt Sie an, sich jeden Tag Ihren Aufgaben und Herausforderungen zu stellen?

Eines meiner größten Talente ist Entwicklung – und genau das treibt mich täglich an. Ich liebe es, den Menschen hinter dem Unternehmer bei seiner Ent-wicklung zu begleiten. Die richtigen Impulse zu geben, die diese Schritte ermöglichen, erfüllt mich mit einer Mischung aus Demut und Dankbarkeit.

Was tragen Sie und Ihr Unternehmen zur Gesellschaft bei? Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Gemeinwohl in Ihrer Tätigkeit?

Nachhaltigkeit und Gemeinwohl sind für mich in einer immer schneller werdenden Gesellschaft essenziell. Ich bin überzeugt, dass wir weg von der Ellenbogenmentalität hin zu einem Miteinander finden müssen, bei dem wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam für eine bessere Zukunft einstehen. Als Geber und Netzwerker setze ich gerne einen Teil meiner Zeit pro bono für die Herausforderungen anderer ein und unterstütze darüber hinaus gemeinnützige Organisationen.

Autorenprofil:

Christian Holzhausen ist Moderator, Coach und Business-Trainer mit fast 25 Jahren Erfahrung als Unternehmer. Sein Schwerpunkt liegt auf der Arbeit an der unternehmerischen Identität – der „DNA“ des Unternehmers. Werte, Sinn, Resilienz, Authentizität und Empathie bilden dabei die Grundlage seiner Arbeit. Er begleitet Unternehmer mit seinem Unternehmer-DNA-Programm dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu entfalten und nachhaltigen Erfolg zu gestalten. Mit Empathie und einem Fokus auf das Wesentliche teilt er als Autor praxisnahe Impulse, die inspirieren und echte Transformation ermöglichen.

Informationen zu seiner Arbeit unter: www.christian-holzhausen.com

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