Psychologisches Schönheitsempfinden notwendig
Eine Kolumne von Klaus Offermann

Universalwissen für Führungskräfte im Zeitalter der Digitalisierung
In meiner vorangegangenen Kolumne habe ich von dem Buch „Der Bewusstseinscode“ von Stefanie Voigt geschwärmt. In dieser Kolumne möchte ich erklären, warum – und ich werde in diesem Beitrag die wichtigsten Thesen des Buches in Kurzform vorstellen. Das Werk hat sieben Module. Die Gelehrten werden die Anspielung auf die sieben freien Künste erkennen, die in der Antike als eine Art All-in-one-Grundausbildung im Denken für die sogenannten freien Männer galt – das gehobene Management von früher sozusagen.
Fragwürdiges Bemühen um KI
Das erste Modul ist das Basismodul über ein digitales Bewusstseinsmodell. Es erklärt den Begriff Bewusstsein und macht deutlich, wie komplex unser Bewusstsein ist und wie es sich in menschliches Handeln umsetzt. Es geht darauf ein, dass eigentlich niemand wirklich weiß, wie Bewusstsein funktioniert – was unsere umfassenden derzeitigen Bemühungen um belastbare KI in ein fragwürdiges Licht rückt. Umso erfreulicher ist dann Voigts Ansage, dass dieses Bewusstseinsmodell das Geheimnis Bewusstsein informationstheoretisch gesehen lüftet.
Mir ist in der Wissenschaftsgeschichte kein vergleichbar umfassendes Modell bekannt, und ich hege den Verdacht, dass dieses Modell starke KI ermöglichen würde. Zumindest muss das Voigts Doktorvater, der Leibniz-Preis-Träger Prof. Dr. Dietrich Dörner gedacht haben, sonst hätte er ihre Arbeit nicht mit der Note 0,00 bewertet – was ihr als Fachfremde sicher nicht nur Freunde eingebracht haben dürfte.
Kognitiver Treibstoff des Bewusstseins
Der Schlüssel zu diesem Modell, der kognitive Treibstoff des Bewusstseins, ist psychologisches Schönheitsempfinden. Wie wichtig dieser vermeintlich unwichtige Aspekt in Wirklichkeit ist, wird deutlich, wenn dieser Treiber fehlt. Denn, wenn ein Mensch, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr dazu in der Lage ist, Dinge als schön zu empfinden, dann wird er krank oder zeigt anderweitige Fehlfunktionen. 50 bis 70 Prozent aller industriellen Fehlfunktionen liegen nicht an technischen Problemen mit Maschinen, sondern an Problemen mit den typischen Eigenheiten des menschlichen Bewusstseins. Denn Menschen sind keine Maschinen oder, anders ausgedrückt, die Mechanik der typischen menschlichen Informationsverarbeitung folgt einer bisher unverstandenen Logik.
Menschsein überfordert die Wissenschaften
Voigt erklärt, warum diese Logik Fachspezialisten von Psychologie, Philosophie oder BWL schon allein aus neurologischen Gründen zwangsläufig völlig überfordern muss, aber aus Gründen moderner Arbeitsteilung in unterschiedliche Lehrstühle und Fakultäten erst recht massiv zu Fehlannahmen zwingt.
Die Summe aus Nieten und Schrauben ist nicht der Eiffelturm
Voigt vergleicht fachspezialisierte Sichtweisen mit Aufsätzen über Nieten und Schrauben. Solche Texte sind an sich hilfreich, aber nicht, wenn es um das Gesamtkonzept zum Beispiel des Eiffelturms geht. Gleichermaßen ist beim Umgang mit Menschen der Blick fürs Ganze aber Voraussetzung für unternehmerische Exzellenz. Das Gegenteil von Einseitigkeit ist für eine „artgerechte Haltung“ von Arbeitskräften, für effiziente Selbstführung sowie für erhebliche Einsparungen bei Optimierungsangeboten für Soft Skills notwendig– und für alles, was das Leben lebenswert macht. Alles gleichzeitig ist möglich – und vielleicht ist es sogar der The-one-and-only-way of Masterminds.
Blick fürs Ganze ist Voraussetzung für unternehmerische Exzellenz
Darum empfehle ich die Lektüre dieses Buches, um vor allem konkrete Anwendungen dieses Bewusstseinscode-Wissens im Alltag zu nutzen. Es hilft definitiv weiter. Privat, geschäftlich und auch für das eigenes Denken.
Autorenprofil:
Klaus Offermann ist MiNa-Kolumnist, ein erfahrener Executive Coach, Trainer und Mentor mit über 30 Jahren Praxiserfahrung. Er ist spezialisiert auf Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung und nutzt sein fundiertes Wissen in Psychologie und Führungsstrategien, um die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Teams zu steigern.
Seine Expertise in Therapie und Business-Strategie ermöglicht es ihm, individuelle und Teamprobleme effektiv zu lösen, was zu dauerhaftem Erfolg und einer verbesserten Arbeitsatmosphäre führt. Seine Klienten buchen ihn, wenn sie ihre Führungskompetenzen verfeinern und ein proaktives Umfeld schaffen möchten, das Konflikte frühzeitig erkennt und Leistungseinbußen vermeidet. Klaus Offermann bietet individuell zugeschnittene Coaching-Programme und Persönlichkeitseinschätzungen, die auf den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaften und Psychologie basieren. Seine Methoden sind darauf ausgerichtet, das volle Potenzial der Klienten zu entfalten und nachhaltigen Erfolg im Geschäftsleben zu sichern.