Finanzen

Verbraucherkredite, Ratenzahlungen, Null-Prozent-Finanzierungen – ein Turbo für den Absatz im Einzelhandel

Die aktuell besonders günstigen Kredite sorgen dafür, dass die Konsumstimmung unter den Verbrauchern angeheizt wird. Viele Verbraucher lassen sich durch diese Tatsache auch zu Käufen hinreißen, die sie eigentlich nicht getätigt hätten. Der Einzelhandel hingegen kann sich freuen. Mit einem preisbereinigten Umsatzplus von 2,3 Prozent startete der deutsche Einzelhandel schwungvoll ins neue Jahr. Die gesamte Branche ist optimistisch, dass die Konsumenten auch in diesem Jahr wieder mehr Geld ausgeben werden. Die Chancen stehen gut.

Der Verbraucher wird gelockt

Seit einigen Jahren verzeichnet der Einzelhandel kontinuierlich Zuwächse. Ganz vorne mit dabei: der Internet- und Versandhandel. Den Verbrauchern wird es durch die aktuelle Niedrigzinspolitik der EZB aber auch besonders einfach gemacht sich Konsumprodukte anzuschaffen. Verbraucherkredite sind günstig wie nie, Händler bieten unkomplizierte Ratenzahlungen oder auch Null-Prozent-Finanzierungen an. Da liegt es nahe, sich den lang ersehnten neuen Fernseher, das neue Smartphone oder gar ein neues Auto zu finanzieren. Sehen tut das ja niemand.

Quelle: pixabay.com/3112014

Hemmschwelle sinkt

Die Hemmschwelle der Verbraucher überhaupt einen Kredit aufzunehmen sinkt. Galt es früher oft als verpönt, einen Kredit für Konsumgüter in Anspruch zu nehmen, ist die Akzeptanz heute eine ganz andere. Ein Grund dafür ist sicherlich die Werbung, welche überwiegend das Bild vermittelt, dass es völlig normal ist, sich zu verschulden. In den USA ist dieses Phänomen schon länger zu beobachten, Deutschland gleicht sich langsam an. Doch in den USA wurde auch deutlich, wohin Kredite im Zweifel führen können: zu einer Blase. Millionen amerikanische Ex-Immobilienbesitzer können ein Lied davon singen.

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Ein Risiko bleibt

Wer sich Konsumgüter leistet, ohne das Geld für diese auch tatsächlich zu besitzen, geht immer ein gewisses Risiko ein. Oft führen außergewöhnliche Umstände wie etwa eine längere Krankheit oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes dazu, dass die monatlichen Raten nicht mehr bedient werden können und schon werden Tilgungsraten zu einem ernsten Problem. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, ist es ratsam, sich einen genauen Haushaltsplan zu erstellen. Zum einen gehen Verbraucher zu leichtfertig auf Kreditangebote ein, zum anderen machen Anbieter es Verbrauchern heute auch besonders leicht einen Kredit zu erhalten, die Bonität wird oft nicht richtig eingeschätzt – zum Nachteil für den Verbraucher.

Unbedingt vergleichen

Wer dennoch einen Kredit aufnehmen möchte oder muss, der sollte in jedem Fall einen gründlichen Kreditvergleich durchführen, bevor er sich für einen Anbieter entscheidet. Vergleichsportale erleichtern einem die Arbeit. Durchführen kann man einen solchen Vergleichstest beispielsweise hier. Die Konditionen der einzelnen Anbieter unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander. Nicht nur der effektive Zinssatz spielt eine Rolle bei der Entscheidung, sondern zahlreiche andere Faktoren wie Kreditlaufzeit, Tilgungsrate und mehr.

Genau abwägen

Allgemein lohnt es sich immer abzuwägen, ob die Anschaffung tatsächlich notwendig ist, auf einen späteren Zeitpunkt vertagt werden kann oder unter Umständen auch überflüssig ist. Wenn Dinge, die man nicht besitzt, kaputt oder verloren gehen, ist es besonders bedauerlich. Wer sich von neuen Produkten locken und von der Werbung blenden lässt, der kommt rein theoretisch gar nicht mehr aus der Aufnahme von neuen Krediten heraus.

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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