Aktuelle MeldungenFinanzen

Immobilienkredit optimieren und Bares sparen

München – Viele Immobilienbesitzer verschenken das Potenzial, das in ihren Darlehensverträgen schlummert, weil sie die Einzelheiten ihrer Finanzierung nicht ausreichend kennen. „Beim Abschluss des Darlehens beschäftigen sich Häuslebauer intensiv mit ihrer Finanzierung. Sobald aber die Unterschrift gesetzt ist, verschwindet der Vertrag allzu oft in der Schublade und bleibt dort bis zur Anschlussfinanzierung”, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Ein Blick in die Vertragsunterlagen lohnt jedoch, denn mit drei Tipps können Darlehensnehmer mehr aus ihrem bestehenden Immobilienkredit herausholen und damit sparen.

Tipp 1: Größere Summen außerplanmäßig tilgen

Ob Gehaltsbonus, außerplanmäßige Einkünfte oder gar ein Erbe: Laut Interhyp haben rund zwei Drittel aller Darlehensnehmer die Möglichkeit zur Sondertilgung bei ihrer Immobilienfinanzierung vereinbart. Viele Banken bieten Sondertilgungsoptionen oft in Höhe zwischen 5 und 10 Prozent der Nettodarlehenssumme jährlich an. Bei einigen Darlehensgebern ist die Summe der Extratilgung auf einen Höchstbetrag, z.B. 10.000 Euro pro Jahr, festgelegt. Das Einbringen einer Sondertilgung ist am effektivsten, wenn sie zum Jahresbeginn getätigt wird. Dadurch wird die Darlehenssumme gleich früh verringert, was sich positiv auf die Verzinsung der gesamten Restschuld auswirkt und so bares Geld spart.

Tipp 2: Die Tilgungshöhe anpassen

Einige Geldinstitute bieten einen kostenlosen, teils auch zweifachen Tilgungssatzwechsel an. Dadurch haben Darlehensnehmer auch während der Vertragslaufzeit die Möglichkeit, die Finanzierung an eine veränderte Einkommenssituation anzupassen. Sollte für die monatliche Rate mehr Geld zur Verfügung stehen, kann die Tilgung angehoben und so die gesamte Kreditrückführung beschleunigt werden. Eine niedrigere Restschuld wirkt sich positiv auf den Beleihungsauslauf aus und kann den Ausschlag für eine Top-Kondition bei der Anschlussfinanzierung ausmachen.

Tipp 3: Den Anschlusskredit mit Vorlauf planen und vergleichen

Wer einen genauen Überblick über die Dauer der aktuellen Zinsfestschreibung behält, kann mit genügend Vorlauf die Anschlussfinanzierung planen und sich mehrere Angebote einholen. Das Ende der Erstfinanzierung ist nicht nur der ideale Zeitpunkt, um sich die günstigen Zinsen zu sichern, sondern auch um die gesamte Finanzierungsstruktur auf den Prüfstand zu stellen und an die aktuelle Lebenssituation anzupassen. Verschiedene Darlehensgeber bieten eine kostenfreie zwölfmonatige bereitstellungszinsfreie Zeit, sodass der Anschlusskredit bereits ein Jahr vor Ende der Zinsbindung festgemacht werden kann. Wer die aktuell niedrigen Zinsen für einen längeren Zeitraum im Voraus fixieren möchte, kann ein Forward-Darlehen in Erwägung ziehen. Für bis zu 66 Monate im Voraus lassen sich so die aktuellen Konditionen gegen einen monatlichen Forward-Aufschlag von, je nach Darlehensgeber, bis zu 0,02 Prozentpunkten vereinbaren.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"