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Unterschätzte Gefahren durch Betriebsbrände

Feuer fasziniert durch seine warme Ausstrahlung und sein beruhigendes Knistern, vor allem in den sicheren Grenzen eines Kamins oder einer sorgfältig überwachten Feuerstelle im Freien. Doch diese geradezu romantische Faszination kann schnell umschlagen, wenn sich die Flammen unkontrolliert in einem Betrieb ausbreiten. Plötzlich stehen nicht nur Sachwerte, sondern auch Menschenleben auf dem Spiel, und die Existenzgrundlage vieler Menschen kann innerhalb von Minuten bedroht sein.

Angesichts der oft katastrophalen Folgen von Bränden im gewerblichen Bereich ist ein umfassender und wirksamer Brandschutz unverzichtbar – er sollte an erster Stelle jeder Unternehmensstrategie stehen. Während viele Unternehmen die Bedeutung des Brandschutzes noch unterschätzen, zeigt die Realität: Nur wer vorbereitet ist, kann die verheerenden Folgen eines Brandes abwenden und die Zukunft seines Unternehmens sichern.

Betriebliche Brandschutzvorbereitung? In vielen Betrieben ausbaufähig!

Eine Umfrage der IHK Trier zeigt, dass lediglich ein Drittel aller Unternehmen einen Brand überstehen könnte, ohne in die Insolvenz gehen zu müssen. Dies hat vor allem zwei Gründe: Zum einen kann der Sachschaden so hoch sein, dass eine Fortführung des Unternehmens nicht mehr möglich ist. Ein Beispiel hierfür ist ein Brand in einer Produktionsstätte, der so verheerende Ausmaße annimmt, dass die Maschinen unbrauchbar werden.

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Und noch ein weiteres Szenario führt Unternehmen häufig in die Insolvenz: Auch wenn sie die Brandschäden zunächst kompensieren und einen Neuanfang versuchen, werden sie langfristig durch die Folgekosten finanziell in die Enge getrieben. Die direkten Sachschäden durch Brände belaufen sich jährlich auf rund 2,5 Milliarden Euro, die indirekten Folgeschäden sogar auf rund 25 Milliarden Euro.

Unternehmen dürfen daher das Risiko von Bränden nicht unterschätzen; es ist entscheidend, proaktive und umfassende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Ein häufiges Versäumnis ist der unangepasste Versicherungsschutz nach der Anschaffung neuer oder erweiterter Produktionsanlagen – ein kritisches Risiko. Denn häufig kommt es auch zu Fehlversicherungen, vor allem elektrische Anlagen werden im Versicherungsschutz vernachlässigt, obwohl defekte Elektrik eine häufige Brandursache ist. Investitionen in hochwertige Brandschutzmaßnahmen werden sogar mit Tarifnachlässen gefördert.

Keine Sicherheit ohne die Beachtung der Brandschutzvorschriften

Die Anforderungen an den betrieblichen Brandschutz variieren je nach Betriebsart und Standort. So benötigen beispielsweise Handelsbetriebe andere Schutzmaßnahmen als Pflegeeinrichtungen oder Industriebetriebe. Auch die Gebäudeklasse beeinflusst den Umfang der erforderlichen Brandschutzmaßnahmen: Mehrgeschossige Gebäude erfordern einen deutlich umfangreicheren Brandschutz als ebenerdige Bauten.

Wichtig ist auch die Einhaltung der Vorgaben, die sich aus der Baugenehmigung, den Auflagen der Feuerwehr und den Bedingungen einer Versicherung ergeben. Die Nichteinhaltung dieser Vorgaben kann im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsschutzes und damit zu erheblichen finanziellen Folgen für das Unternehmen führen. Eines ist daher klar: Bei Brandschutz gibt es keine Übermaßnahme – nur angemessene Vorsorge.

Die Notwendigkeit regelmäßiger Prüfungen

Die Einhaltung der Brandschutzvorschriften ist nur der Anfang, Unternehmen tragen eine dauerhafte Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Brandschutzexperte Steven Klotz aus Mecklenburg-Vorpommern fordert die Verantwortlichen in den Betrieben auf, dafür zu sorgen, dass die getroffenen Brandschutzmaßnahmen dauerhaft wirksam bleiben: „Regelmäßige Brandschutzprüfungen sind für Unternehmen extrem wichtig. Sie stellen sicher, dass alle Brandschutzeinrichtungen in der Firma funktionsfähig bleiben und im Notfall einwandfrei funktionieren. Mein dringender Appell daher: Halten Sie die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfintervalle ein.“ Und weiter: „Es ist zudem sinnvoll, eine regelmäßige Sichtprüfung auch abseits der vorgeschriebenen Prüfungsintervalle durchzuführen, um Mängel schnell zu erkennen. So lässt sich etwa direkt erkennen, ob eine Brandschutztür wie vorgeschrieben schließt oder nicht.“

Diese Maßnahmen sind schon aus Gründen des Versicherungsschutzes ratsam. Denn neben den Versicherungsvertretern setzen die Versicherungen auch Sachverständige ein, die im Schadensfall prüfen, ob alle Versicherungsbedingungen eingehalten wurden. Dabei werden alle Sicherheitseinrichtungen – von Hydranten und Feuerlöschern bis hin zu Brandschutztüren – auf ihre korrekte Anordnung und Funktionsfähigkeit überprüft. Werden dabei Mängel festgestellt, kann dies dazu führen, dass die Versicherung die Übernahme des Brandschadens ablehnt.

Brandschutzberatung hilft Unternehmen

Um das Wohl der Mitarbeitenden und den Erfolg des Unternehmens zu sichern, ist es wichtig, dass Unternehmen den Brandschutz ernst nehmen. Brandschutzexperte Klotz: „Die Vision von uns ist es, dass alle Mitarbeiter gut geschult sind und alle erforderlichen Maßnahmen für den Brandschutz eingehalten werden. Das Ziel ist, die Sicherheit von Mitarbeitern und Gästen in Unternehmen zu gewährleisten.“ Eine professionelle Brandschutzberatung durch Experten ist dabei eine unverzichtbare Unterstützung. Diese Experten geben nicht nur wichtige Empfehlungen zur Einhaltung der Brandschutzrichtlinien, sondern identifizieren auch potenzielle Risiken und führen Schulungen für das Personal durch. Effektiver Brandschutz gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Unternehmens und darf nicht als Nebensache behandelt werden.

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