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Sal. Oppenheim-Chef tritt zurück

Köln. Die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim baut ihre oberste Führungsebene um. Nach Angaben der Bank vom Dienstag tritt der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, Matthias Graf von Krockow, zum 24. Dezember zurück. An die Führungsposition rückt der erst Anfang des Monats von der Deutschen Bank als Generalbevollmächtigter gekommene Wilhelm von Haller.

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Die Deutsche Bank hat die schwer angeschlagene Privatbank jüngst für 1,3 Milliarden Euro übernommen. Das älteste private deutsche Bankhaus war im Zuge der Finanzkrise tief in die roten Zahlen gerutscht.

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Auch die drei übrigen Mitglieder der Geschäftsführung räumen ihre Posten. Laut der Mitteilung werden Christopher Freiherr von Oppenheim, Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt Mitte Januar 2010 aus der Geschäftsleitung der Bank ausscheiden. Während sich Janssen und Pfundt auch als persönlich haftende Gesellschafter aus dem Traditionshaus zurückziehen, wird «Baron Oppenheim der Bank auch weiterhin verbunden bleiben», hieß es.

Zu weiteren Mitgliedern des Vorstands wurden Wolfgang Leoni und François Pauly berufen. Leoni, bisher Geschäftsführer der Oppenheim Kapitalanlagegesellschaft GmbH, werde zukünftig als Vorstandsmitglied die eigenständige Anlagestrategie der Bank verantworten. Pauly, Generaldirektor von Sal. Oppenheim in Luxemburg, werde den Bankbetrieb leiten. Ferner sei im Zuge des Abschlusses der Übernahme von Sal. Oppenheim durch die Deutsche Bank eine Erweiterung des Vorstands vorgesehen, hieß es weiter.

Mit dem Umbau an der Führungsspitze reagiert das Institut offenbar auf den Druck der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Laut Medienberichten soll die Finanzaufsicht die vier Sal.-Oppenheim-Gesellschafter ins Visier genommen haben, weil unter anderem Kredite zu ungewöhnlich günstigen Konditionen gewährt worden sein sollen. Sprecher von Sal. Oppenheim und der BaFin wollten dies nicht kommentieren. Die Schnelligkeit des Wechsels an der Führungsspitze legt allerdings auch den Schluss nahe, dass die Deutsche Bank den Umbau vorangetrieben hat.

ddp.djn/mwo/pon

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