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Quelle-Gläubigerversammlung hat begonnen – 1,7 Mrd. stehen auf dem Kärbholz

Essen. Die Gläubiger der insolventen Arcandor-Versandhandelstochter Quelle sind am Mittwoch in Essen zu einer Versammlung zusammengekommen. Bei der Veranstaltung geht um die Formalitäten der Abwicklung des Unternehmens. Die Gläubiger müssen der Entscheidung der Insolvenzverwaltung formell zustimmen, das Unternehmen mangels Investor nicht fortzuführen.

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Im Raum stehen Forderungen der rund 10 000 Quelle-Gläubiger in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg sagte, die Gläubiger müssten auf die Begleichung ihrer Forderungen so lange warten, bis alle Vermögenswerte von Quelle über die Abwicklung realisiert worden seien. Dies werde voraussichtlich einige Jahre dauern.

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Die Quelle-Gläubigerversammlung ist die dritte Veranstaltung in dieser Woche in Zusammenhang mit der Pleite des Warenhaus- und Versandhandelskonzerns Arcandor. Am Montag waren die Gläubiger der Arcandor-Holding zusammengekommen und hatten ebenfalls beschlossen, die Holding nicht fortzuführen. Die Gläubiger von Karstadt sprachen sich dagegen einstimmig für den Erhalt der Warenhauskette aus.

Die Quelle GmbH wurde am 26. Oktober 1927 von Gustav Schickedanz im bayerischen Fürth als Versandhandel für Endverbraucher gegründet. Im Krieg wurden Betriebsgebäude und Kundenkartei weitgehend vernichtet, 1948 nahm Quelle den Versandhandel wieder auf. Ab 1964 war es nach eigenen Angaben das größte Versandhaus Europas. 1998 schloss sich Quelle mit dem Kaufhausriesen Karstadt zur Karstadt Quelle AG zusammen, die später im Arcandor-Konzern aufging. Am 1. September 2009 stand im Zuge des Insolvenzverfahrens gegen den Mutterkonzern Arcandor auch Quelle vor dem Aus. Obwohl der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg Tage zuvor noch gute Chancen für einen Verkauf des Versandhändlers gesehen hatte, gab er am 19. Oktober die Abwicklung bekannt. Bundesweit verlieren über 10 000 Menschen dabei bis spätestens Ende des Jahres ihren Arbeitsplatz.

ddp.djn/rhb/mwo

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