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Modeunternehmer Azria will Nachlässe von Karstadt-Lieferanten

Hamburg. Der Mitstreiter des neuen Karstadt-Eigners Berggruen, der Textilunternehmer Max Azria, fordert von den Lieferanten Preiszugeständnisse. «Ich verlange nicht viel, aber drei Prozent müssen es schon sein», sagte er der «Financial Times Deutschland» (Freitagausgabe).

Zugleich will Azria das Kaufhaus-Angebot umfangreich neu gestalten. Dabei fordert er «mehr Klarheit im Sortiment». Dazu soll das Shop-in-Shop-Konzept eingeführt werden. Beispielsweise sei der Bereich Sport hervorragend positioniert. Bei Schuhen etwa sei aber «eine Revolution» nötig. Insgesamt müsse die Mode verjüngt werden. «Wir müssen die 30- bis 40-Jährigen Ansprechen», sagte er. Dazu will der Unternehmer auch neue Marken einführen.

Azria wird bei einer Übernahme Karstadts 20 Prozent an der Kaufkaus-Kette halten. Investor Nicolas Berggruen die verbleibenden 80 Prozent. Der bereits unterzeichnete Kaufvertrag wird jedoch erst rechtskräftig, wenn sich Berggruen mit dem Vermieterkonsortium Highstreet auf Mietnachlässe für die Filialen geeinigt hat.

Nach ersten Besuchen in einzelnen der insgesamt 120 Filialen darunter in Berlin, Düsseldorf und Essen, zeigte sich Azria «sehr optimistisch» für die Zukunft. Allerdings müsse viel getan werden, sagte er mit Blick auf das Erscheinungsbild. Würden die Mieten gesenkt, taxiere er die Überlebenschancen des Einzelhändlers auf mehr als 90 Prozent. Ebenso wie Berggruen schließe er Filialschließungen und Entlassungen aus. «Ich arbeite Tag und Nacht daran, dass es dieses wunderbare Unternehmen auch die nächsten 120 Jahre gibt», sagte er.

Azria betreibt den Angaben zufolge weltweit etwa 1000 Modeläden und setzt jährlich rund zwei Milliarden Dollar um.

Karstadt beschäftigte in 120 Filialen rund 25 000 Beschäftigte. Neben Berggruen hatten auch die deutsch-skandinavische Investmentgesellschaft Triton und Highstreet für die insolvente Kette geboten.

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