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Handtücher – warum Baumwolle nicht gleich Baumwolle ist

Wenn das Stichwort Handtuch fällt, denken viele sofort an kuscheliges Frottier. Das saugstarke Schlingengewebe eignet sich optimal zum sanften Abtrocknen von Haut und Haaren. Doch selbst wenn Handtücher aus anderen Gewebearten wie Piquée hergestellt sind: Das Material ist fast immer Baumwolle. Die robuste Pflanzenfaser nimmt von Natur aus viel Wasser auf und lässt sich zu strapazierfähigem Gewebe verarbeiten. Hochwertige Handtücher aus Baumwolle können jahrelang im Gebrauch sein, ohne dass ihre Qualität leidet. Mit der Baumwolle ist es ähnlich wie mit Kaffee, Tabak oder Wein: Es handelt sich um einen Rohstoff aus der Landwirtschaft. Wo liegen die Anbaugebiete? Welche Anbaumethode wird eingesetzt? Wie wird der Rohstoff weiterverarbeitet? Diese Punkte entscheiden über die Eigenschaften von Baumwollfasern und Handtuchgewebe.

Die Vorzüge von Premium-Baumwolle

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Quelle: bluemorphos / pixabay.com
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Wie bei allen landwirtschaftlichen Produkten gibt es auch bei der Baumwollpflanze unterschiedliche Sorten. Je nach Anbauregion unterscheiden sich Böden und klimatische Verhältnisse. Die Zuchtsorten sorgen für eine Anpassung an diese Bedingungen. Aber sie bringen auch unterschiedliche Faserqualitäten hervor. Manche Sorten erzeugen längere und feinere Fasern als andere. Dazu gehören die Ägyptische Baumwolle und die Pima-Baumwolle. Die ursprüngliche Herkunft der Ägyptischen Baumwolle liegt in Ägypten. Die Pima-Baumwolle ist eine Weiterzucht für den amerikanischen Kontinent. Der Name leitet sich von den Pima-Indianern ab, die ihre Heimat zwischen Nordmexiko und dem Südwesten der USA hatten. Der Handelsname Mako bezeichnet Ägyptische Baumwolle, Supima gehört zur amerikanischen Variante. Beide Sorten fallen unter der Begriff Premium-Baumwolle. Diese Fasern sind besonders lang und strapazierfähig. Sie sorgen für überdurchschnittlich weiches und zartes Hautgefühl. Handtücher aus Premium-Baumwolle sind deshalb besonders anschmiegsam.

Wasserverbrauch für Baumwollanbau erkennen

Die Baumwollpflanze benötigt viel Wasser, um zu gedeihen. Sonst leidet die Faserqualität. Der Wasserverbrauch kann Umweltschäden verursachen. Das hängt von mehreren Faktoren ab: Klima, Regenmenge und Anbaumethode. Ein Negativbeispiel ist das Baumwollanbaugebiet in Zentralasien. Jahrzehntelange Bewässerung mit Flusswasser sowie Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden ließen den Großen Aralsee verschwinden und hinterlassen verseuchte Böden. Ein Positivbeispiel sind die ca. 1 Mio. afrikanischen Kleinbauern, die ohne Pestizide und mit wenig Wasserverbrauch auskommen. Nützlich sind Anbaumethoden mit Zwischenfrüchten, um Wasser in den Böden zu halten, wie es beispielsweise in Indien oft gemacht wird. Manche Anbauregionen kommen auch ganz ohne künstliche Bewässerung aus – beispielsweise in einigen Teilen der USA. Außerdem zielt der Bio-Anbau prinzipiell auf Wassereinsparung. Als Verbraucher kann man jedoch nur bei Bio-Labeln wie GOTS oder dem „Cotton made in Africa“ solche Merkmale beim Kauf eindeutig erkennen.

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Schadstofffreie Baumwolle erkennen

Nicht nur Pestizide beim Baumwollanbau können Schadstoffe ins Gewebe einschleusen. Hier ist Bio-Baumwolle die sichere Wahl. Die größten Risiken auf chemische Belastung entstehen allerdings bei der Weiterverarbeitung des natürlichen Rohstoffs. Bleichen und Färben sind nur Beispiele für die vielen Stationen von der Ernte bis zum fertigen Handtuch. Dabei können immer wieder chemische Rückstände in den Baumwollprodukten zurückbleiben. Das hängt von den Lieferketten, den Herstellern und eingesetzten Verarbeitungsmethoden ab. Egal, woher die Baumwolle kommt, wie sie angebaut und bearbeitet wird: Besitzt das Handtuch mindestens das Zertifikat OEKOTEX Standard 100, ist es auf jeden Fall von unabhängigen Instituten auf Schadstofffreiheit geprüft. So kann das Handtuch die nasse Haut trocknen, ohne dass ein gesundheitliches Risiko von ihm ausgeht.

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