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Center for Financial Studies verleiht "Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2011" an Kenneth Rogoff

Frankfurt (ots) – – Harvard Professor Kenneth Rogoff erhält den Preis für seine Leistungen im Bereich Internationale Finanzwirtschaft und Makroökonomie – Preisverleihung durch Deutsche Bank Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann und wissenschaftliches Symposium zu den Arbeiten von Kenneth Rogoff am 22.09.2011 – Der Preis wird zum vierten Mal vergeben und ist mit 50.000 Euro dotiert

Das Center for Financial Studies (CFS) hat den US-amerikanischen Ökonom Kenneth Rogoff für seine Pionierarbeit im Bereich Internationale Finanzwirtschaft und Makroökonomie mit dem Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2011 ausgezeichnet. “Die Arbeiten von Kenneth Rogoff behandeln die Insolvenz von Staaten und die Umschuldung staatlicher Verschuldung, Wechselkursentwicklungen, globale Ungleichgewichte sowie die Entwicklung von Finanzkrisen und sind damit in höchstem Maße relevant für das Verständnis und die Bewältigung von aktuellen, globalen Herausforderungen. Kenneth Rogoff hat nicht nur Pionierarbeit von höchster wissenschaftlicher Bedeutung geleistet, sondern seine Erkenntnisse auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht”, sagte der Jury-Vorsitzende und CFS Direktor Uwe Walz.

Der vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderte Wissenschaftspreis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird vom CFS gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt alle zwei Jahre vergeben. Der Deutsche Bank Prize in Financial Economics ehrt international renommierte Wirtschaftswissenschaftler, deren Arbeit die Forschung zu finanz- und makroökonomischen Fragen entscheidend beeinflusst und zu wesentlichen Beiträgen für Wissenschaft und Praxis geführt hat. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums findet die Verleihung des Preises am 22. September 2011 durch Josef Ackermann, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank, in Frankfurt statt.

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Kenneth Rogoff ist führender Vertreter der internationalen Makroökonomik

Die empirischen, theoretischen und wirtschaftshistorischen Arbeiten von Kenneth Rogoff umfassen u.a. Forschungen zu Wechselkursen, Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und Unabhängigkeit von Zentralbanken, staatlicher Verschuldung sowie die Historie von Finanzkrisen. Damit ist Rogoff der zurzeit führende Vertreter der internationalen Makroökonomik, die er durch seine Arbeiten in ihrer ganzen Themenbreite abdeckt.

Seine Erkenntnisse haben wissenschaftliche Theorien und die empirische Forschung nachhaltig beeinflusst. Dies gilt nicht nur für seine jüngsten Arbeiten zur Finanzkrise, sondern auch für seine frühen Studien, z.B. zu Wechselkursentwicklungen, zur Glaubwürdigkeit von Geldpolitik und zur neueren internationalen Makroökonomik. Kenneth Rogoffs Arbeiten haben auch die Ausbildung junger Ökonomen in den letzten rund 30 Jahren entscheidend geprägt. Das mit seinem Namen verbundene Meese-Rogoff-Puzzle (publiziert 1983) zur Unvorhersagbarkeit von Wechselkursen durch ökonomische Modelle hat eine tiefgreifende Wirkung auf Wissenschaft und Lehre sowie auf die Praxis gehabt. Es gilt bis heute als zentraler empirischer Fakt in Hinsicht auf die Entwicklung von Wechselkursen. Sein 1985 veröffentlichter Artikel zur Unabhängigkeit von Zentralbanken und Inflationssteuerung löste nicht nur eine Welle von wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus, die institutionelle Lösungen für das Problem der Glaubwürdigkeit der Geldpolitik behandeln, sondern hat auch den extensiven internationalen Trend zur Etablierung von starken, unabhängigen Zentralbanken, die bis dahin eine Seltenheit waren, beeinflusst.

Zusammen mit Maurice Obstfeld ist Kenneth Rogoff einer der Begründer der “New Open Economy Macroeconomics”, welche eine theoretische Grundlage für die Analyse von offenen Volkswirtschaften und der Politikformulierung bietet und sich insbesondere für Zentralbanken bewährt hat.

Rogoffs Forschung trägt entscheidend zum Verständnis von Finanzkrisen bei

Sein im Jahr 2009 gemeinsam mit Carmen M. Reinhart veröffentlichtes Buch “This Time Is Different: Eight Centuries of Financial Folly” basiert auf einer empirischen Analyse von Finanzkrisen in einem Zeitraum von 800 Jahren in 66 Ländern und trägt damit wesentlich zum Verständnis der aktuellen, globalen Finanzkrise bei. Das Werk wurde 2010 als herausragende Forschungspublikation mit dem Samuelson Award for Outstanding Scholarly Writing on Lifelong Financial Security ausgezeichnet.

Darüber hinaus spielt Kenneth Rogoff eine zentrale Rolle in der Übertragung akademischer Forschungsergebnisse in die politische Arena und in der Ableitung politischer Strategien, etwa als Chief Economist und Director of Research des Internationalen Währungsfonds (IMF) im Zeitraum 2001-2003.

Kenneth Rogoff ist Professor für Economics und Thomas D. Cabot Professor für Public Policy an der Harvard University in Cambridge, USA. Zuvor hatte er Professuren für Economics u.a. an der Princeton University und der University of California, Berkeley inne. Rogoff ist seit 2008 Mitglied der Group of Thirty (G30), einem internationalen Gremium dreißig gegenwärtiger und vormaliger politischer Entscheidungsträger sowie führender Personen des Finanzwesens und der Wissenschaft. Seit 2004 ist er Mitglied des Council on Foreign Relations (CFR), welches einen bedeutenden Einfluss im Formulierungsprozess außenpolitischer Strategien der USA hat.

Internationale Jury mit Experten der Finanzökonomie

Eine Jury bestehend aus international renommierten Finanzexperten aus Wissenschaft und Praxis entscheidet über die Vergabe des Deutsche Bank Prize in Financial Economics. Neben dem Vorsitzenden Uwe Walz sind weitere Mitglieder der diesjährigen Jury die Professoren Luigi Guiso (European University Institute Florenz), CFS Direktor Michael Haliassos (Goethe-Universität Frankfurt) sowie Charles Yuji Horioka (Universität Osaka). Vertreter der Goethe-Universität Frankfurt sind außerdem die Professoren Otmar Issing (CFS Präsident), Jan Pieter Krahnen (CFS Direktor) und Raimond Maurer. Mitglied der Jury ist auch Dr. Thomas Mayer, Geschäftsführer Deutsche Bank Research und Chefvolkswirt Deutsche Bank. Ebenso gehören Professor Carmen M. Reinhart (Peterson Institute for International Economics) sowie der Träger des Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2009, Professor Robert J. Shiller (Universität Yale), der Jury an. Mehr als 3.800 Wissenschaftler aus 60 Ländern haben Nominierungsvorschläge für den Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2011 eingereicht.

Im Jahr 2005 wurde der Preis erstmalig an Eugene F. Fama, Professor für Finanzen an der Universität Chicago, für die Entwicklung und Erforschung des Konzeptes der Markteffizienz verliehen. Michael Woodford, Professor für Politische Ökonomie an der Columbia University in New York, erhielt 2007 den Preis für seine Forschungsarbeiten zur Theorie der monetären Makroökonomie. Im Jahr 2009 wurde Robert J. Shiller für seine grundlegenden Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der Finanzökonomie und u.a. seinen entscheidenden Beitrag zum Verständnis von Preisschwankungen in den Märkten sowie zur Entwicklung von Finanzinstrumenten zur Absicherung makroökonomischer Risiken ausgezeichnet.

Über das Center for Financial Studies

Das Center for Financial Studies (CFS) mit Sitz im House of Finance an der Goethe-Universität ist ein unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut, finanziert durch Spenden und Beiträge der Mitglieder sowie auch durch nationale und internationale Forschungszuschüsse. CFS Mitglieder sind fast alle bedeutenden Akteure der deutschen Finanzindustrie. Mission: Die dem CFS angegliederten Professoren und Wissenschaftler betreiben Forschung in verschiedenen Themenfeldern, von Finanzstabilität und Bankenregulierung bis hin zu Portfolioentscheidungen von Haushalten, Recht und Ökonomie von Finanzorganisationen, Geldpolitik und der Ökonomie von Finanzmärkten. Das CFS leistet außerdem einen Beitrag zu politischen Debatten und Analysen, insbesondere im Zusammenhang mit Bankenregulierung und Geldpolitik. Das CFS fokussiert sich auf den Aufbau einer Forschungsplattform basierend auf seinem internationalen Netzwerk aus Wissenschaftlern, der Finanzindustrie und Zentralbanken in Europa. Aktivitäten: Zu den regelmäßigen Aktivitäten des CFS gehört die Organisation einer Anzahl von weithin anerkannten Veranstaltungen, darunter die jährliche “ECB and Its Watchers”-Konferenz, die fortlaufende EZB-CFS Forschungsnetzwerkinitiative zur finanziellen Integration in Europa, die Presidential Lectures unter der Schirmherrschaft des CFS Präsidenten Otmar Issing, der im zweijährigen Turnus verliehene Deutsche Bank Prize in Financial Economics und der quartalsweise erscheinende CFS Financial Center Index. Die unterstützende Arbeit am House of Finance umfasst eine Vielfalt an forschungsfördernden Aktivitäten, bestehend aus einem akademischen Austauschprogramm, einem Zentrum für Finanzmarktdaten, der CFS-GSFEM Forschungsinitiative sowie der Rolle als Co-Gründer der House of Finance Policy Platform. Menschen: CFS Präsident ist Otmar Issing, ehemaliger Chefökonom und Vorstandsmitglied der EZB; den Vorstandsvorsitz hat Rolf E. Breuer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG; CFS Direktoren sind die Professoren Michalis Haliassos, Jan Pieter Krahnen und Uwe Walz. Weitere Details zu den CFS Aktivitäten und Forschungsprogrammen sind unter www.ifk-cfs.de zu finden. Kontakt: Sabine Kimmel Center for Financial Studies Goethe-Universität Frankfurt House of Finance Grüneburgplatz 1, HPF H5 60323 Frankfurt am Main Deutschland Tel.: +49 (0)69-798-30066 Email: kimmel@ifk-cfs.de www.db-prize-financialeconomics.org

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/63624/1763426/center_for_financial_studies_cfs/api

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