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Arbeitskosten in Deutschland steigen im zweiten Quartal kräftig

Wiesbaden (ddp.djn). Der Abbau von Überstunden und die zunehmende Kurzarbeit haben im zweiten Quartal 2009 die Arbeitskosten in Deutschland erneut kräftig steigen lassen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, zahlten Arbeitgeber zwischen April und Juni im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich kalenderbereinigt 5,2 Prozent mehr für eine geleistete Arbeitsstunde als im Vorjahr. Dies sei der zweithöchste Anstieg im Jahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 1997. Der stärkste Zuwachs war im ersten Quartal 2009 mit plus 5,7 Prozent verzeichnet worden.

Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Arbeitskosten saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, nach 1,6 Prozent im ersten Vierteljahr und 2,4 Prozent im Schlussquartal des Vorjahres.

Die Behörde verwies darauf, dass für die Veränderungsraten des Arbeitskostenindex’ nicht nur die Entwicklung der Arbeitskosten, sondern auch die der geleisteten Stunden entscheidend ist. Infolge der sinkenden Produktion sei es im zweiten Quartal 2009 zu einem Überstundenabbau sowie zu verstärkter Kurzarbeit gekommen.

Dies habe zu einer Verteuerung der Arbeit im Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden und der erzielten Produktion geführt. Davon war den Angaben zufolge besonders das verarbeitende Gewerbe betroffen. Dort seien die Arbeitskosten je Stunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,6 Prozent und die Lohnstückkosten um 24,3 Prozent gestiegen.

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Im ersten Quartal verteuerte sich laut den Statistikern in Deutschland eine Stunde Arbeit in der Privatwirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kalenderbereinigt um 6,5 Prozent. Innerhalb der EU verzeichneten im Auftaktquartal nur die Slowakei (7,7 Prozent), die Tschechische Republik (8,0 Prozent), Lettland (8,0 Prozent), Bulgarien (18,6 Prozent) und Rumänien (18,6 Prozent) einen höheren Anstieg. In der EU belief sich die durchschnittliche Zunahme der Arbeitskosten im ersten Quartal auf 1,5 Prozent.

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