Unternehmen

Warum Individualität so wichtig ist

Individualität ist ein Schlagwort, welches oft im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen, Erfolgsleitfäden und Ratschlägen zur Work Life Balance benutzt wird. Leider werden die wenigsten Autoren und selbsternannten Experten konkret, wenn es darum geht, zu erklären, was mit diesem Schlagwort eigentlich genau gemeint ist. Geht es um die Individualität von Unternehmen und Produkt in der Außenwahrnehmung? Geht es um Prozesse und Leitbilder? Oder geht es vielleicht doch um das Menschliche im Unternehmer? Wir wollen versuchen, das Ganze einmal ein wenig auseinanderzunehmen.

Individuelle Positionierung

Im geschäftlichen Sinne ist Individualität vor allem ein Werkzeug zur eindeutigen Positionierung gegenüber Wettbewerbern. Umso klarer und konturierter man sein Business aufstellt, umso eindeutiger können Zielgruppen, Teilziele und Kommunikationsstrategien herausgearbeitet werden. Wer sich beispielsweise nur über den Preis definiert, spricht damit eine Zielgruppe an, die nicht sonderlich treu sein wird, wenn ein Mitbewerber plötzlich noch günstiger wird. Besser ist es da, das Produkt exakt auf die Bedürfnisse der Kundengruppe zuzuschneiden und/oder über emotionales Marketing und guten Service eine Bindung aufzubauen, die über den reinen Produktnutzen hinausgeht. Denken Sie einfach an Ihren Lieblingsbäcker. Sicher, die Brötchen dort schmecken gut, aber das tun sie woanders vielleicht auch. Sie gehen aber zu Ihrem Lieblingsbäcker, weil Sie dort erkannt und begrüßt werden, weil Sie es dort schön finden und weil Sie Erinnerungen mit dem Ort verbinden. Alles Dinge, die gar nichts mit dem Produkt mehr zu tun haben, aber dennoch eine wichtige Rolle spielen.

Marken und Produkte mit Wiedererkennungswert

Seine Individualität finden Foto: pixabay.com

Hat man seine individuelle Nische im Wettbewerb gefunden, gilt es dann, seine Vorteile und Produkte auf passende Weise nach außen zu transportieren. Auch dabei kommt es auf Individualität an. Natürlich muss man das Rad nicht neu erfinden, aber man sollte es schon neu ausrichten – nämlich auf seine Zielgruppe und das eigene Produkt. Nehmen wir mal an, Sie sind diesmal der besagte Bäcker und haben vor allem junge, dynamische Berufstätige als Kunden, da Ihre Bäckerei beispielsweise in einem Geschäftsviertel liegt. Sie wissen: Ihre Kunden haben es meist eilig. Schnelligkeit ist also deren Bedarf. Sie erleichtern ihnen also die Auswahl, stellen die am häufigsten verkauften Teilchen in Päckchen zusammen, versehen das Ganze mit einem dynamischen Namen und preisen diese Päckchen schon von weitem sichtbar an. Schon haben Sie Ihre individuelle Zielgruppe mit individuellen Produkten und einem individuellen Marketing an sich gebunden.

ARKM.marketing
     


Nun gilt es, diese Individualität auch nach außen zu transportieren. Das geht am besten über ganz klassische Werbeformate, aber natürlich auch über Websites und Social Media Kanäle. Vor allem lokal gebundene Unternehmen können sich mit der richtigen Strategie schnell eine treue Fangemeinde aufbauen. Sie sind kein Konzern. Sie brauchen keine fünf Millionen Facebook-Fans und zehntausend Webseitenbesucher am Tag. Ihnen reichen individuelle Ziele, die ganz allein Sie selbst bestimmen – und Sie bestimmen auch den Weg dahin. Manchmal sind es ganz einfach Dinge, die beim Kunden gut ankommen. Sie können sich zum Beispiel individuelle Werbeartikel bei Crimex anfertigen lassen. Die sind günstig, lassen sich schnell verteilen und haben manchmal einen größeren Effekt als hochmoderne Cross Media Kampagnen von stylishen Agenturen.

Bleiben Sie ganz Sie selbst

Wenn wir Individualität nicht nur gegenüber den Kunden begreifen, sondern auch als Selbstverwirklichung und als Teil der gesellschaftlichen Verantwortung, tut sich eine ganz neue Sichtweise auf. Nicht immer müssen Entscheidungen nämlich unmittelbar betriebswirtschaftlich legitimiert sein – vor allem, wenn Sie der Unternehmenseigentümer sind. Unternehmen sind auch Lebensprojekte und oft auch ein Spiegel der Gründer und Betreiber. Ihre Bäckerei könnte längst die importierten Teigwaren für die Hälfte einkaufen, tut es aber nicht, sondern unterstützt die lokalen Erzeuger. Warum? Weil Sie es wollen! Es fühlt sich richtig an und Sie erfahren Anerkennung dafür – eine Währung, die für Ihr Glück mindestens genauso wichtig ist wie Geld. Ja, die Entscheidung für die lokalen Erzeuger hat auch eine Marketingwirkung. Aber das ist nicht das Entscheidende, denn Ihr Unternehmen ist Ihr Baby und Sie erziehen es so, wie Sie es für richtig halten.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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