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Soziale Marktwirtschaft heißt, weltweit Verantwortung übernehmen

Leipzig – Die Globalisierung findet nicht in der Welt da draußen, sondern direkt vor der eigenen Haustür statt. Die Chance muss ergriffen werden, die Globalisierung mitzugestalten und nachhaltig zu verbessern – Das war der Tenor einer generationenübergreifenden Debatte des Denkraum Globalisierung, der im Rahmen des Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft in Leipzig stattfand.

Die Globalisierung ist heute allgegenwärtig. Viele Bürgerinnen und Bürger schätzen barrierefreies Reisen und das Entdecken neuer Kulturen, gleichzeitig fürchten viele den Verlust der kulturellen Identität und eine Überfremdung. Die Wirtschaft steht durch massiv günstigere Standort- und Arbeitskosten in anderen Ländern und dem freien Wettbewerb unter großem Druck. Wie können sich globale wirtschaftliche Entwicklungen und regionale Vielfalt ergänzen und gegenseitig befruchten? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Denkraum Globalisierung.

Dass nachhaltiges Handeln gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen von Globalisierung keine hohle Phrase für die Zukunft unseres Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells sein darf, zeigte die kontroverse Debatte unter den Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur zweiten Denkraum-Veranstaltung, die heute im Haus Leipzig stattgefunden hat.

Foto: Klaus Weddig
Foto: Klaus Weddig

Die Deutsche Post DHL Group ist Hauptpartner des Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft und Pate des Themas Globalisierung. Melanie Kreis, Mitglied des Vorstands der Deutschen Post DHL Group, berichtet über die Auswirkungen der Globalisierung auf das Unternehmen: „Globalisierung ist nicht nur eine der prägendsten Entwicklungen der Gegenwart, sondern hat auch immens positive Auswirkungen. Die intensivere weltweite Vernetzung ist einer der Schlüsselfaktoren für verbesserte Lebensbedingungen auf der Erde und damit eine bessere Zukunft. Logistik spielt dabei eine unverzichtbare Rolle und leistet einen entscheidenden Beitrag zu mehr Wohlstand.“

Doch ist Globalisierung gerecht? – Diese Frage hat sich Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, in der Diskussion gestellt. Durch ihre tägliche Arbeit und Erfahrung sagt sie, dass keine globale Gerechtigkeit existiert. Ein Markt, der nur nach ökonomischen Regeln agiert, ist ihrer Meinung nicht das, was sich die Gesellschaft wünscht. Sie fordert den Staat auf, Leitplanken für Unternehmen aufzustellen, denn die Selbstregulierung der Unternehmen reicht nicht aus.

„Die Isolation der Schwellenländer im Zuge der Globalisierung ist keine Lösung. Die Globalisierung bietet Chancen für ärmere Länder“, bringt Dr. Erdal Yalcin, stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, in die kontroverse Debatte über die Auswirkungen der Globalisierung mit ein. Er stellt zudem die Frage nach der Alternative für Schwellenländer in Zeiten sich stark verändernder Wirtschaftsbeziehungen: „Sie müssen die Chance der Globalisierung nutzen.“

Letztlich wurde in der in Leipzig geführten Debatte deutlich, dass gerade in Zeiten großer Herausforderungen und einer vorherrschenden Unsicherheit die Gesellschaft motiviert und inspiriert werden muss, um – ob alt oder jung, einheimisch oder ausländisch –, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Junge Menschen haben den anwesenden Gästen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit ihrem vielfältigen Engagement deutlich gemacht: jeder kann seinen Beitrag leisten, wenn er denn will.

Zur Veranstaltungsreihe

Welche Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit würde Ludwig Erhard heute als Vater der Sozialen Marktwirtschaft geben? Wirtschaft und Demokratie befinden sich hierzulande in einer Vertrauenskrise, während es gleichzeitig in der heutigen unübersichtlichen Welt an den richtigen Antworten und Konzepten fehlt, um auf die aktuellen Fragen zur Demografie, Digitalisierung, Globalisierung, Migration und sozialen Ungleichheit zu reagieren. Antworten darauf wollen fernab populistischer Debatten das Frankfurter Allgemeine Forum und IFOK finden und haben daher den Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft initiiert.

Als Themenpaten und somit Ermöglicher der einzelnen Denkräume unterstützen die Deutsche Bank AG, die Deutsche Post DHL Group sowie die Siemens AG das Gesamtprojekt Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft. In der Veranstaltungsreihe beschäftigen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft mit den konkreten Anforderungen an die Soziale Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der sich verändernden Rahmenbedingungen.

Die Veranstaltungsreihe Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft wird am 5. Juli in München mit dem Denkraum Digitale Transformation fortgesetzt.

Quelle: Denkraum Für Soziale Marktwirtschaft

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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