Netze BW startet großen Test mit Bioöl-Trafos
Stuttgart. Die Netze BW wird in ihrem Netzgebiet einhundert mit Bioöl isolierte Transformatoren (Trafos) testen. Ein entsprechendes Pilotprojekt bereitet der größte Stromnetzbetreiber Baden-Württembergs aktuell vor. Geschäftsführer Martin Konermann sieht in dem Projekt „einen weiteren Schritt auf dem Weg, „mit Innovationen im Netzbetrieb ‚spitze’ zu sein und dabei den Umweltschutzgedanken konsequent zu verfolgen”.
In insgesamt rund 26.500 sogenannter Ortsnetztrafos wird der Strom von der Mittelspannung (meist 20.000 Volt) auf die in Haushalten und Gewerbe übliche Niederspannung (400/230 Volt) heruntergespannt. Bis zu 1.000 dieser Trafos sind pro Jahr im Verteilnetz der EnBW-Tochter zu ersetzen. Als Isolationsmittel hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem Mineralöl bewährt. „Erste Erfahrungen unserer Abteilung Technik und Innovation mit neu entwickelten Bioöl-Trafos sind aber so viel versprechend, dass wir uns zu dem großen Test entschlossen haben”, so Konermann. Das Bioöl zeige vergleichbare Isolierleistungen und werde zudem als ungiftig, leicht biologisch abbaubar und nicht wassergefährdend eingestuft.
Ab Beginn des nächsten Jahres sollen die neuen Trafos zum Einsatz kommen, deren Anschaffungskosten „im Vergleich zu herkömmlichen in akzeptabler Größenordnung” lägen, so Konermann weiter. Das geschätzte Investitionsvolumen beträgt einschließlich des Mehraufwands für den Pilotversuch etwa 600.000 Euro. Die Netze BW wird bereits im Herbst 2015 „eine Handvoll” solcher Trafos an gezielt ausgewählten Standorten testen und steht dazu in Gesprächen über die Kooperation mit einer wissenschaftlichen Forschungseinrichtung. Untersucht werden soll das Verhalten des Bioöls unter verschiedenen klimatischen Bedingungen wie Hitze, Kälte, Feuchtigkeit oder starker UV-Strahlung. Zudem interessiert dessen Einsatzfähigkeit in neuartigen, sich automatisch regelnden Trafos, einem Baustein zukünftiger „intelligenter Netze”. Schließlich geht es bei den Tests auch um die Eignung der Trafos im früheren Gebiet der Neckarwerke, in denen die Mittelspannungsebene mit 10.000 Volt betrieben wird.
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de
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