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Hochgeschwindigkeit in Japan: Systeme für 300 km/h und mehr

Um Hochgeschwindigkeitszüge aus über 300 km/h sicher zum Stehen zu bringen, braucht es Können und Erfahrung aus mittlerweile über 50 Jahren. Knorr-Bremse erläutert und zeigt beim 9. Weltkongress Eisenbahnhochgeschwindigkeit die entsprechenden Produkte und Systeme. Organisiert wird dieses größte internationale Forum für Fachleute vom Internationalen Eisenbahnverband UIC und der East Japan Railway Company vom 7. bis 10. Juli 2015 in Tokio.

Die über 1.000 erwarteten Teilnehmer ziehen eine Bilanz der vergangenen 50 Jahre Hochgeschwindigkeitsverkehr und erörtern die Herausforderungen für das nächste halbe Jahrhundert. Parallel zeigt eine Fachausstellung die neuesten Entwicklungen der weltweiten Hochgeschwindigkeitssysteme. Knorr-Bremse – als weltweit führender Ausstatter von Hochgeschwindigkeitszügen mit Bremssystemen – präsentiert auf dem Kongress neben der Radbremsscheibe des Shinkansen und der Hochleistungsbremszange auch ein Bremssteuerungsmodul für Hochgeschwindigkeitszüge sowie die verschleißfreie Wirbelstrombremse, die im Velaro Deutschland zum Einsatz kommt. Auch das neue Türsystem der Knorr-Bremse Tochter IFE sowie das Fahrzeugdiagnosesystem iCOM werden vorgestellt. Mit drei Fachvorträgen gibt das Unternehmen einen Überblick, was in puncto Produktentwicklung, Wartung und Fahrgastkomfort Stand der Technik bei Knorr-Bremse ist.

Knorr-Bremse ist auf dem japanischen Eisenbahnmarkt seit über dreißig Jahren eine feste Größe, zum Beispiel mit Bremsen für Züge der East Japan Railway Company © East Ja- pan Railway Company.
Knorr-Bremse ist auf dem japanischen Eisenbahnmarkt seit über dreißig Jahren eine feste Größe, zum Beispiel mit Bremsen für Züge der East Japan Railway Company © East Japan Railway Company.

Hochgeschwindigkeit sicher und pünktlich: In Japan begann es

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Die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitsflotte mit inzwischen über 400 Zügen ist eine der weltweit größten. Die erste Strecke wurde im Oktober 1964 zwischen Tokio und Osaka eröffnet, der Shinkansen ist damit weltweit die älteste Hochgeschwindigkeitsbahn. Shinkansenzüge sind sehr pünktlich, dies liegt an der Trennung des Hochgeschwindigkeitsnetzes vom Nah- und Güterverkehr, der fast durchgängigen Einzäunung der Strecken, der robusten Technik und einer guten Wartung der Züge.

Erfolge im japanischen Hochgeschwindigkeitsmarkt

Der Markteintritt von Knorr-Bremse gelang 1992 mit einem deutsch-japanischen Joint Venture, aus dem die Gesellschaft Knorr-Bremse Rail Systems Japan Ltd. entstand. Das Unternehmen lieferte zunächst unter anderem Schraubenkompressoren sowie Steuerungssysteme für Triebzüge. Den Schritt in den japanischen Hochgeschwindigkeitsmarkt machte Knorr-Bremse 2010. Damals bestellte der Betreiber East Japan Railway Company Fahrzeuge der Shinkansen-Generation E5 für eine Verlängerung der Shinkansen-Linie. Um zum Flugzeug konkurrenzfähig zu bleiben, musste der Zug die erforderliche Strecke innerhalb von drei Stunden zurücklegen – was eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf 320 km/h nö- tig machte.

Um derartige Geschwindigkeiten zu ermöglichen brauchte es ein wesentlich leistungsfähigeres Bremssystem. Bei den Bremskomponenten für die Motordrehgestelle der 23 Züge entschied sich East Japan Railway Company nach jahrelangen Tests aus Gründen der technischen Kompetenz und der geringen Lebenszykluskosten für Knorr-Bremse. Dafür wurde eine spezielle kompakte und gewichtsreduzierte Bremszangenvariante entwickelt. Die Bremsscheiben und flexible ISOBAR-Sinter-Beläge legte man besonders auf die extremen Anforderungen einer möglichen Notbremsung im Erdbebenfall aus.

Zwei Jahre später folgte ein Anschlussauftrag für die nächste Shinkansen-Plattform E6. Im Herbst 2012 machte Knorr-Bremse die weitere Stärkung seiner Marktposition im japanischen Hochgeschwindigkeitssegment perfekt und stattete auch die Generation E7 mit Bremsausrüstungen aus. Zwischenzeitlich rüsteten auch West Japan Railway Company und Hokkaido Railway Company deren neue Zuggenerationen mit Bremssystemen von Knorr-Bremse aus.

Teilhabe an japanischen Exportaufträgen

Auch an Exportaufträgen japanischer Eisenbahntechnikunternehmen kann Knorr-Bremse partizipieren: Das Unternehmen liefert zahlreiche Brems- und On Board-Systeme an japanische Hersteller für Metros in beispielsweise Dubai, Los Angeles, Peking oder Singapur. Auch für Washington DC und Kiew erhielt Knorr-Bremse Aufträge von japanischen Fahrzeugbauern über komplette Bremssysteme der modernisierten Züge inklusive Steuerung, Drehgestellausrüstung und Luftbeschaffung mit ölfreien Kompressoren.

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