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Fachkräftemangel in der Finanzbranche: Techniktalente haben freie Wahl

Die Finanzwelt ist in den zehn Jahren seit der großen Finanzkrise von 2008 nicht zur Ruhe gekommen: Niedrigzinspolitik und Digitalisierung stellen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister vor immer neue Herausforderungen. Junge IT-Fachkräfte sind gefragt – die allerdings liebäugeln eher mit hippen Finanz-Start-ups als mit der Bankfiliale.

Human Resources im Umbruch

Foto: geralt / pixabay.com

Um im dynamischen Wettbewerb bestehen zu können, benötigen Banken und Versicherer IT-affinen Nachwuchs. Doch die Personaler in den Kreditinstituten stehen vor einer neuen Herausforderung: Die Zeiten, in denen die Bewerber Schlange standen, sind vorbei. Heute haben die wenigen qualifizierten Fachkräfte bei Jobs im Finanzsektor praktisch freie Wahl. Eine hundertjährige Unternehmensgeschichte beeindruckt sie nicht sonderlich. Zumal die Vorgänge um Lehman Brothers und Co das Image der traditionellen Banken dauerhaft angeknackst haben. Die neuen Finanz-Start-ups, die FinTechs mit ihren innovativen Geschäftsideen, werden zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz im Ringen um die jungen High Potentials.

Das Internet ist Recruiting-Plattform Nummer eins

Wenn Bankhäuser und Versicherer nicht den Anschluss verlieren wollen, müssen sie die Kanäle im Netz besetzen, auf denen die junge Generation unterwegs ist. Der Finanzdienstleister Swiss Life Select beispielsweise ist auf YouTube, Facebook, Instagram, Xing, LinkedIn und der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu präsent. Zusätzlich gibt Swiss Life Select auf seiner Webseite Interessenten einen schnellen Einblick in Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten.

Den Bewerber umwerben

Ein gutes Gehalt ist eine Sache, dem qualifizierten Nachwuchs sind bei der Jobauswahl aber auch eine Reihe weiterer Kriterien wichtig:

  • eine gelebte Work-Life-Balance mit flexiblen Arbeitszeiten
  • die Möglichkeit, auch mal im Homeoffice zu arbeiten
  • gute Aufstiegschancen
  • selbstständiges Arbeiten mit Eigenverantwortung
  • hausinterne Gesundheitsangebote
  • eine Kita

Mögliche Auslandsaufenthalte, ein Dienstwagen sowie ein vom Arbeitgeber gestelltes Smartphone oder Notebook, das sich auch privat nutzen lässt, sind weitere Anreize für junge High Potentials. Kommen noch ein kostenloser Firmenparkplatz, Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr und eine Kantine mit günstigen und guten Gerichten hinzu, ist das Wohlfühl-Paket für begehrte Bewerber geschnürt.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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