Aktuelle MeldungenUnternehmen

Daimler feiert zehn Jahre lokale Produktion von Personenwagen

Peking/Stuttgart – Am Abend des 24. August feierte Daimlers deutsch-chinesisches Produktions-Joint Venture Beijing Benz Automotive Co., Ltd. (BBAC) in Peking sein zehnjähriges Bestehen. Das gemeinsame Unternehmen von Daimler und seinem chinesischen Partner BAIC Motor wurde am 8. August 2005 gegründet und begann mit der lokalen Produktion der ersten E-Klasse-Modelle (Baureihe 211) rund 4 Monate später. Heute ist der Standort in Peking das einzige Mercedes-Benz Werk weltweit, in dem unter einem Dach Fahrzeuge mit Vorderradantrieb, Hinterradantrieb und Motoren hergestellt werden. Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde ein sechs Meter großer, sich drehender Mercedes-Stern erleuchtet, der zukünftig über dem BBAC-Standort strahlen wird.

Vogelperspektive von BBAC - Quelle: Daimler AG
Vogelperspektive von BBAC – Quelle: Daimler AG

„Das Jahr 2015 markiert ein Jahrzehnt erfolgreicher Partnerschaft zwischen Daimler und BAIC. Unser Joint Venture BBAC hat sich in den letzten zehn Jahren enorm weiterentwickelt und ist nun auf globaler Ebene zu einem wichtigen Produktionszentrum für unser Unternehmen geworden“, sagt Hubertus Troska, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für die Region Greater China. „BBAC ist ein Sinnbild für das feste Vertrauen, das Mercedes-Benz in den chinesischen Markt hat. Denn kontinuierliche Investitionen in die Lokalisierung waren immer und werden immer ein grundlegender Faktor für unser Geschäftswachstum in diesem Land sein.“

„Die Stärke von BBAC zehn Jahre nach seiner Gründung ist der Beweis für die erfolgreiche deutsch-chinesische Geschäftspartnerschaft zwischen BAIC und Daimler“, sagt Xu Heyi, Vorstandsvorsitzender der BAIC Group und ihrer Tochtergesellschaft BAIC Motor. „Durch eine stetige Vertiefung der engen Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Unternehmen in den vergangenen Jahren konnten wir die Wettbewerbsfähigkeit unseres gemeinsamen Unternehmens immer weiter verbessern und neue Benchmarks in der chinesischen Automobilindustrie setzen.“

BBACs Wachstum in den letzten zehn Jahren

BBAC hat sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren rasch weiterentwickelt. 2014 rollten bei BBAC fast 150.000 Fahrzeuge vom Band, das sind fast acht Mal so viel wie im Jahr 2006. Diese Fahrzeuge machten 2014 mehr als die Hälfte des gesamten Absatzes von Mercedes-Benz in China aus. Diese Zahl lag im Juni 2015 bereits bei über 60% und es wird erwartet, dass sie zukünftig noch weiter steigen wird. Im Juni 2015 rollten außerdem zum ersten Mal überhaupt mehr als 20.000 Einheiten in einem einzigen Monat vom Band. Diese Zahl entspricht in etwa der jährlichen Produktion des Unternehmens im Jahr 2007. Das konstante Wachstum von BBAC wird durch eine solide Finanzierung gestützt: Die beiden Gesellschafter investieren gemeinsam 4 Mrd. € in das Unternehmen, um es strategisch für die Zukunft vorzubereiten.

Davon wurden rund 400 Mio. € für das erste Motorenwerk von Mercedes-Benz für Personenwagen außerhalb von Deutschland ausgegeben. In dem Ende 2013 eingeweihten Motorenwerk werden 4- und 6-Zylinder-Motoren vornehmlich für den lokalen Bedarf hergestellt. Der Export von wichtigen Motorenteilen an Motorenwerke von Mercedes-Benz in Deutschland ist ein Nebeneffekt, der die hohe Qualität der in Peking hergestellten Produkte unterstreicht. Die Fertigungsstraße wurde flexibel ausgelegt, mit einer jährlichen Kapazität von zunächst 250.000 Einheiten, die in Übereinstimmung mit dem anhaltenden Wachstum ausgeweitet werden kann.

Hubertus Troska (3.v.r.), Vorstandsmitglied der Daimler AG verantwortlich für Greater China, Xu Heyi (2.v.l.), Chairman der BAIC Group und deren Tochter BAIC Motor, Peter Schabert (2.v.r.), President und CEO von BBAC, Frank Deiss (1.v.r.), Leiter Produktion Powertrain MBC und Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim. - Quelle: Daimler AG
Hubertus Troska (3.v.r.), Vorstandsmitglied der Daimler AG verantwortlich für Greater China, Xu Heyi (2.v.l.), Chairman der BAIC Group und deren Tochter BAIC Motor, Peter Schabert (2.v.r.), President und CEO von BBAC, Frank Deiss (1.v.r.), Leiter Produktion Powertrain MBC und Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim. – Quelle: Daimler AG

„Angetrieben von der vollen Unterstützung unserer Gesellschafter und einem engagierten und qualifizierten deutsch-chinesischen Team haben wir den Weg für den Erfolg von BBAC in den letzten zehn Jahren bereitet“, sagt Peter Schabert, President und CEO von BBAC. „Wir haben die Erweiterung des Unternehmens Schritt für Schritt und systematisch vorangetrieben, um heute ein umfassendes Portfolio von verschiedenen Fahrzeug- und Motormodellen abzudecken, das von einer starken, lokalen R&D-Abteilung sowie Expertise im Qualitätsmanagement begleitet wird.“

Im Sommer 2014 unterstrich BBAC mit der Einweihung eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums einmal mehr seine Ambitionen, Fahrzeuge in China und für China zu produzieren. Der Fokus der Experten liegt auf dem lokal gefertigten Produktportfolio. An dem Standort finden sich verschiedene Prüflabore und Prüfstände, wie z. B. für Motoren, Emissionen, Klima und Korrosion. Außerdem gibt es ein Testgelände sowie eine Dauertest- und Analysewerkstatt. Darüber hinaus können Spezialisten vor Ort Offline-Versuche in der ersten Prototyp-Werkstatt von Mercedes-Benz außerhalb Deutschlands vorbereiten.

Im April 2015 wurde mit dem Start der Produktion des ersten lokal gebauten Kompaktwagens des deutschen Automobilherstellers, des GLA, ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Lokalisierungsstrategie von Mercedes-Benz erreicht. Zusammen mit der E-Klasse mit langem Radstand, der C-Klasse mit Standard- und langem Radstand und dem GLK vervollständigt der GLA die aktuelle Produktpalette lokal gebauter Fahrzeuge. Der GLA wird in einem 720 Mio. € teuren Werk für Kompaktwagen auf dem BBCA-Gelände produziert. Das Modell wurde in einer Rekordzeit von weniger als 3 Jahren von Grund auf entwickelt. Inzwischen ist BBAC bezogen auf die Grundstücksfläche das größte Werk für Personenwagen von Mercedes-Benz weltweit: Das BBAC-Gelände erstreckt sich derzeit auf einer Gesamtfläche von rund 3,7 Mio. Quadratmetern; das ist doppelt so viel als vor zehn Jahren.

Weltweit anerkannte Qualitätsstandards von Mercedes-Benz

Trotz des raschen Wachstums hat die Einhaltung der strengen globalen Qualitätsstandards von Mercedes-Benz in Peking oberste Priorität. Im Zentrum steht dabei das Kreissystem für Qualitätsfeedback. Es besteht aus vier Kreisen neben der Produktion und zielt auf die Identifizierung und Lösung potenzieller Probleme während der Produktionsphasen ab. So kann sich jeder Kreis auf die Kontrolle einer bestimmten Wertschöpfungsphase des Produkts im Herstellungsprozess konzentrieren. Dennoch beginnt das Qualitätsmanagement bei BBAC bereits viel früher, z. B. bei dem strikten Management der derzeit mehr als 300 lokalen Zulieferer sowie der engen Zusammenarbeit zwischen Qualitäts-, Technik- und Produktionsexperten, die bereits in den frühen Entwicklungsstufen beginnt. Auf diese Weise wird mit Unterstützung von hochmodernen Technologien sichergestellt, dass die lokal produzierten Fahrzeuge und Motoren eine ausgezeichnete Qualität aufweisen.

Illuminierung des 6 Meter großen Mercedes-Stern auf dem Werksdach von BBAC. - Quelle: Daimler AG
Illuminierung des 6 Meter großen Mercedes-Stern auf dem Werksdach von BBAC. – Quelle: Daimler AG

Mitarbeiterschulungen sind ein weiterer Schwerpunkt für BBAC, um das Qualitätsversprechen einhalten zu können, da sich die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen 10 Jahren auf derzeit über 11.000 Mitarbeiter mehr als vervierfacht hat. Ein Schlüsselfaktor für das Unternehmen sind die Mitarbeiterschulungen sowohl in China als auch im Ausland, einschließlich intensiver und kontinuierlicher On-the-job-Schulungen und Wissensaustausch aus den internationalen Schulungsprogrammen. So wurden beispielsweise im Rahmen des Produktanlaufs der neuen C-Klasse mit langem Radstand rund 3.000 Mitarbeiter geschult. Im Jahr 2012 wurden 200 dieser Mitarbeiter für Schulungen in das Mercedes-Benz Werk Bremen und Sindelfingen entsendet. Zurück in Peking gaben sie als Multiplikatoren ihr Wissen direkt an Hunderte Kollegen weiter.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"