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Bei Neckermann gehen möglicherweise bald die Lichter aus

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Frankurt/Main (dapd). Die Überlebenschancen des insolventen Versandhändlers Neckermann gehen offensichtlich gegen null. Die vorläufige Insolvenzverwaltung sieht nach eigener Aussage kaum noch Chancen für eine Fortführung des Unternehmens. „Wir werden bis zuletzt alles dafür tun, um doch noch bis Ende September einen ernsthaften Investor zu finden, der bereit ist, das Unternehmen weiterzuführen“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Kühne am Mittwoch im Anschluss an eine Betriebsversammlung in Frankfurt am Main. „Doch die Lage für das Unternehmen wird immer aussichtsloser.“

Damit stehen rund 2.400 Beschäftigte vor dem Aus. Seit Mitte Juli Insolvenz angemeldet wurde, habe die vorläufige Insolvenzverwaltung „alles unternommen“, um das Unternehmen zu retten, betonte Kühne.

Von rund 200 angesprochenen Interessenten hätten sich 50 potenzielle Investoren intensiv mit den Zahlen des Traditionsunternehmens auseinandergesetzt – offensichtlich mit ernüchterndem Ergebnis. „Die Investoren monieren vor allem, dass ihrer Ansicht nach über einen langen Zeitraum hinweg nicht kostenbewusst gewirtschaftet worden sei“, sagte Michael Frege, der gemeinsam mit Kühne zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt ist.

Bei ihrer Prüfung seien sie überall „auf die sichtbar schlimmen Folgen für die Wirtschaftlichkeit des Betriebs gestoßen“, sagte Frege. „In dieser immer aussichtsloseren Lage reduzieren sich damit die Chancen für die Weiterführung von Neckermann immer mehr.“

Die Mitarbeiter erhalten derzeit noch Insolvenzausfallgeld von der Agentur für Arbeit. Dieses reicht aber nur bis Ende September. Vor wenigen Wochen erst hatte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Henning Koopmann, vor diesem Hintergrund in einem Interview betont: „Ohne einen Investor ist bei Neckermann.de im Herbst Schluss“. Das Unternehmen selbst war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das in den 50er Jahren gegründete Unternehmen befindet sich schon länger in der Krise. Zuletzt gehörte es dem US-Finanzinvestor Sun Capital, der es vom ebenfalls insolventen Handelskonzern Arcandor übernommen hatte. Im April kündigte der Eigentümer an, mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze streichen zu wollen und aus dem Kataloggeschäft auszusteigen. Als Sun Capital schließlich den Geldhahn zudrehte, blieb nur der Gang in die Insolvenz.

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