Tourismus

Länderprofil Island: Interessantes rund um den Inselstaat

Island wartet mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten auf, die zukünftige Reisende bereits im Internet studieren können. Schön für all jene, die sich vor ihrem Urlaub einen Plan zurechtlegen möchten. Doch abseits von Geysiren, Seljalandsfoss und Reykjavík gibt es auf dem kleinen Inselstaat noch sehr viel mehr zu entdecken. Es folgt ein Blick hinter die Kulissen.

Foto: pixabay.com

Kulinarik: Früher pfui, heute hui

Islands Speiseplan sah noch vor einigen Jahrzehnten eher karg aus. Auf der Insel wuchs nicht viel, weswegen sich die Bevölkerung hauptsächlich auf tierische Lebensmittel konzentrierte. Von Gewürzen, Getreide und einer großen Auswahl an Obst sowie Gemüse konnten die Isländer nur träumen. Der Fischfang diente als Lebensgrundlage und wurde von Lamm-, Seevogel- sowie Rindfleisch ergänzt.

Glücklicherweise hat sich das inzwischen gewandelt. Im Zuge der Globalisierung steht eine breite Auswahl an Lebensmitteln zu Verfügung. Nicht vorbei kommen alle im Land an Skyr, einer Frischkäseart, die aus Molke hergestellt wird. Mit frischen Blaubeeren kombiniert, erhalten Touristen schnell ein klassisches Nationalgericht. Gemüse wird heute ebenfalls angebaut. Hierfür errichteten die Verantwortlichen spezielle Gewächshäuser mit geothermaler Heizung, sodass auch Tomate, Gurke und Co. Einzug in den Speiseplan hielten.

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Kulinarisch betrachtet hat Island gleich zwei Lieblinge: Kaffee und Fisch. Die Isländer essen pro Kopf und Jahr durchschnittlich 91,1 Kilogramm Fisch. Achtzig Prozent von ihnen trinken mit rund sieben Tassen Kaffee täglich mehr als die Deutschen. Wer Kaffee traditionell isländisch genießen will, bestellt Molakaffi: dabei wird ein Stück Würfelzucker vor dem Trinken auf die Zunge gelegt.

Um ihre Verpflegung müssen sich Besucher folglich keine Sorgen machen. Wer es gerne unkompliziert hat, plant den Trip nicht auf eigene Faust und verzichtet auf Campervan sowie Zelt. Komfortabel ist die Buchung einer Pauschalreise in Island, denn dort ist mindestens ein Frühstück inkludiert und die Tagestouren werden von Experten geplant. In den Unterkünften lassen sich zusätzliche Mahlzeiten ordern und Guides verraten landestypische Tipps zum Einkauf in Supermärkten vor Ort.

Kultur: Musik und Kunst stehen hoch im Kurs

Island wird oft ausschließlich für seine Natur gelobt. In Vergessenheit gerät dabei, dass der Inselstaat auch in Sachen Kultur viel zu bieten hat. Die Isländer lieben Musik, wissen Kunst sowie Design zu schätzen und verbringen ihre Freizeit am liebsten beim Lesen oder Schreiben. Achtzig Prozent der Kinder im Land spielen ein Instrument, pro Jahr werden knapp 1.000 Bücher verlegt. Warum also nicht einen kleinen Ausflug in einen Buchladen oder ein Konzerthaus einplanen?

Foto: Iurie Belegurschi / Guide to Iceland

Festivals rund um Kunst und Kultur finden in großer Zahl statt. Alleine 2019 warten laut des Kalenders unter iceland.is noch Veranstaltungen wie

  • der Design March in Reykjavík,
  • das Reykjavík International Literary Festival,
  • das Act Alone Theatre Festival
  • und das Iceland Airwaves Festival.

Es lohnt sich, einen Blick auf den Jahresplan zu werfen, um besondere Ereignisse nicht zu verpassen.
Und wer Museen liebt, wird auf Island ebenfalls glücklich. Über 35 Stück gibt es auf der Insel. Darunter Klassiker wie das Isländische Nationalmuseum Þjóðminjasafn und das Technikmuseum Seyðisfjörður, aber auch echte Kuriositäten: im Phallusmuseum Reykjavík beispielsweise können Touristen mehr als 280 verschiedene Penis-Exponate bewundern. Das kleinste stammt vom Hamster, das größte vom Pottwal.

Fußball: Pure Leidenschaft

Etwa 33.000 Fußballer soll es in Island geben. Das bedeutet, dass etwa jeder zehnte Einwohner des Landes eine direkte Beziehung zum runden Leder hat. Und war Fußball vor einigen Jahren aufgrund des rauen Klimas eher ein saisonaler Sport, existieren heute große Hallen, in denen witterungsunabhängig trainiert wird. Auch für genügend Nachwuchs ist gesorgt: jeder der über 600 Trainer ist im Schnitt für 30 Spieler und Spielerinnen verantwortlich.

Wie viel Liebe und Leidenschaft Fußball bei den Isländern weckt, hat die ganze Welt spätestens bei der EM 2016 erfahren. Die angereisten Landsleute brachten nicht nur die größte Kaufkraft mit, sondern mit ihrem Klatschjubel („Hú“) auch ein bislang nie da gewesenes Gemeinschaftsgefühl. Und wenngleich das Team im Viertelfinale ausschied, hatte es sich bereits zur Legende aufgeschwungen.

Das Spektakel vor Ort zu erleben, empfiehlt sich nicht nur für eingefleischte Fußballfans. Spiele im Stadion können beispielsweise im Rahmen der Männer-Profiliga „Pepsideild“ verfolgt werden. Sie erfreut sich größter Beliebtheit und zog bereits 2011 rund 148.340 Zuschauer in die Stadien vor Ort. Gänsehaut Atmosphäre verspricht jedoch nicht nur ein Live Spiel im Stadion, sondern auch Public Viewing. An öffentlichen Plätzen versammeln sich bei großen Spielen tausende Fans, um ihre Mannschaft mit Enthusiasmus anzufeuern.

Natur: Mehr Schafe als Menschen

Die isländische Flagge erstrahlt in den Farben Blau, Rot und Weiß. Blau steht für den Atlantischen Ozean und den Himmel über Island, das rot-weiße Kreuz für Feuer und Eis. Die Nationalflagge liefert damit also bereits einen ersten Ausblick auf die Beschaffenheit der Insel. Auf einer Landfläche von rund 100.000 Quadratkilometern finden sich weite Landschaften, eisige Gletscher und schroffe Küsten. Dass nur 3,5 Einwohner auf einem Quadratkilometer leben, macht den Inselstaat zu einem angenehm wenig besiedelten Ort. In Deutschland beispielsweise liegt der Durchschnitt pro Quadratkilometer bei 232.

Foto: Bildarchiv ARKM

Elf Prozent der Landfläche sind mit Gletschern bedeckt, der höchste von ihnen ist mit 2.110 Metern der Vatnajökull. Für Wärme sorgen nicht nur die Vulkane, sondern auch etwa 170 Thermalquellen, in denen Urlauber sogar baden können.

Doch nicht nur das Umfeld selbst ist traumhaft. Auch die isländische Fauna hat viel zu bieten. Auf der Insel leben rund 460.000 Schafe, 3.000 Rentiere, 10.000 Polarfüchse und je nach Saison vier Millionen Papageientaucher. In den Gewässern rund um das Land tummeln sich circa 230.000 Wale. Somit kommt Island letztlich auf mehr tierische als menschliche Einwohner. Letztere bringen es nämlich „nur“ auf etwas mehr als 357.000.

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