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Wohin mit meinen alten Tonerkartuschen?

Druckerpatronen und Tonerkartuschen werden deutschlandweit häufig zusammen mit dem Restmüll entsorgt. Dass diese Entsorgung ungeeignet ist, ergibt sich bereits aus der Zusammensetzung von Tonerkartuschen.

Tonerkartuschen sind Sondermüll

Tonerkartuschen bestehen zumeist aus verschiedenen Schwermetallen, Farbstoffen und flüchtigen organischen Verbindungen. Somit sind sie Sondermüll und sollten entsprechend entsorgt werden. Die Notwendigkeit wird insbesondere dann deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Tonerkartuschen im Sektor der Druckerverbrauchsmaterialien nahezu 50% des Absatzes ausmachen und somit entsprechend viel Müll produzieren. Viele Verbraucher wissen aber nicht, dass es geeignete Entsorgungsmöglichkeiten für Druckerprodukte gibt.

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Welche Möglichkeiten der Entsorgung gibt es?

Die Entsorgung von verwendeten Tonerkartuschen sowie von leeren Druckerpatronen unterliegt den Regelungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG). Darin wird gesetzlich geregelt, dass sowohl Verkäufer von Druckerprodukten als auch die Hersteller zur Rücknahme von leeren Druckerpatronen und Tonerkartuschen verpflichtet sind. Der Verbraucher hingegen kann von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, ist jedoch nicht rechtlich dazu verpflichtet.

Rückführungsprogramme

Alle großen Druckerproduzenten bieten Rückführungsprogramme für verbrauchte Druckerpatronen und Tonerkartuschen an. Den Verbraucher kostet dieser Rückführungsservice nichts. Wer sich für solche Wiederverwertungsprogramme interessiert, erhält zumeist nach erfolgter Registrierung für die postalische Rückführung notwendige Utensilien zugeschickt. Dazu gehören vor allem spezielle auslaufsichere Briefumschläge. Bei einer großen Anzahl von Tonern, wie z.B. in Büroräumlichkeiten, bieten viele Hersteller auch einen kostenfreien Abholservice an.

Entsorgungsbetriebe

Foto: ARKM
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Neben den Recycling-Programmen der großen Druckerhersteller gibt es auch kommunale Entsorgungsbetriebe, welche verbrauchte Druckerpatronen persönlich oder auch postalisch entgegennehmen.

Wer sich nach Entsorgungsmöglichkeiten im Internet erkundigt wird schnell feststellen, dass viele Drittanbieter ein Interesse (auch) am Ankauf von Druckerpatronen und Tonerkartuschen haben, um sie ihren eigenen Recycling-Programmen zuzuführen. Der Verkauf leerer Patronen und Kartuschen kann sich unter Umständen für den Verbraucher mehr als auszahlen. So bieten manche Entsorgungsunternehmen bis zu 20 Euro pro Stück bei ausgewählten Marken und Modellen. Es lohnt sich also bereits im Vorhinein zu überlegen, welche Drucker in Frage kommen. Seiten wie kopierermiete.de geben dazu Auskunft, informieren über Druckerprodukte und Hersteller sowie über Entsorgungsmöglichkeiten für Druckerpatronen und Tonerkartuschen.
Was genau die jeweiligen Hersteller unter Recycling verstehen, variiert. Manche schreddern die Kunststoffgehäuse zu Granulat und verwenden dieses als Material zur Produktion neuer Tonerkartuschen. Andere verkaufen das Material weiter an Firmen anderer Berufssparten, welche dieses wiederum als Rohstoff verwenden können.

Rebuilt-Toner

Andere Druckerhersteller dagegen sammeln die zurückgeführten Tonerkartuschen und Druckerpatronen und befüllen sie mit Refill-Toner. Auf diesem Weg entfällt eine Beseitigung der Druckerpatronen und Tonerkartuschen. Stattdessen erschließen sich auf diese Methode spezialisierte Hersteller einen zweiten Absatzmarkt, indem sie die neu befüllten Toner als sogenannten Rebuilttoner verkaufen. Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch macht dieses Verfahren durchaus Sinn. Tonerkartuschen sind in der Herstellung aufwändig, da sie aus vielen verschiedenen Materialen bestehen. Entsprechend günstiger ist es für Unternehmen, bereits vorhandene Kartuschen lediglich neu zu befüllen. Folglich kostet ein Rebuilt-Toner den Verbraucher in der Regel weniger als ein neuer.
Bereits einmal neu befüllte Toner und Druckerpatronen werden kein zweites mal als Rebuilttoner verkauft. Unternehmen, welche sich auf die Refill-Methode spezialisiert haben, lehnen daher in der Regel eine Rückführung solcher Tonerkartuschen ab. In diesem Fall bleibt dem Verbraucher allein die Entsorgung.

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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