Technologie

Muffen für Einsteiger – Was heißt eigentlich Y-Muffe

Als Muffe wird ein Bauelement bezeichnet, welches zwei Kabel oder zwei Rohre miteinander unterbrechungsfrei verbindet. Eine Kabelmuffe verbindet Kabel und eine Rohrmuffe Rohre. Was unterscheidet eine Y-Muffe von anderen Muffen und wann wird sie benötigt? Und was bedeutet eigentlich Gießharztechnologie?

Einsatzbereich: Wofür werden Muffen verwendet?

Muffen finden überwiegend in der Elektrotechnik ihren Einsatz – dort verbinden sie zwei Kabel miteinander. Der Begriff Verbindung kann allerdings schnell falsch verstanden werden, denn die elektrische Verbindung an sich findet ausschließlich durch die Kabel statt, die die Elektrizität leiten. Die Muffe hingegen stellt sicher, dass die Kabel an der Verbindungsstelle isoliert und daher entsprechend ummantelt sind.

Dadurch erfolgt ein guter Schutz gegen Fremdkörper und deren Einwirkungen, die auf die Leitung störend wirken können, wie beispielsweise Dreck, Staub und Feuchtigkeit. Auch Druck, zum Beispiel durch Begehen oder durch das darüberliegende Erdreich, schadet so der Verbindungsstelle nicht mehr.

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Bild: © istock.com/ictor
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Muffenarten: Welche Kabelmuffen gibt es?

Es gibt unterschiedliche Muffen, die Kabel isolieren und so für eine störungsfreie Stromübertragung sorgen. Sie schirmen die Kabel entsprechend ab. Muffen finden aber nicht nur bei Elektrizitätskabeln Anwendung, sondern dichten auch andere Kabel ab, die Signale übertragen, wie zum Beispiel Kabel der Kommunikationstechnologie. Es wird unterschieden zwischen Verbindungsmuffen und Abzweigmuffen. Das ist an der äußeren Form zu erkennen. Bekannte Muffenarten sind:

  • Y-Muffen
  • T-Muffen
  • I-Muffen

Während eine I-Muffe nur zwei Kabel miteinander verbindet, handelt es sich bei T- und Y-Muffen um Abzweigmuffen. Ihren Namen haben alle drei Muffentypen ihrem Äußeren zu verdanken, welches dem gleichnamigen Buchstaben ähnelt. Wer auf der Suche nach einer bestimmten Muffe ist, wird beim Anbieter RELICON sicher fündig – das Unternehmen hat sich auf die Gießharztechnologie spezialisiert und produziert Kabelmuffen in verschiedenen Ausführungen.

Gießharzmuffen: Welche Anwendungsbereiche gibt es?

Eine Gießharzmuffe ist eine Kabelverbindung umschließende Plastikform, welche mit einem Zwei-Komponenten-Kunstharz, dem sogenannten Polyurethan, vergossen wird. Dabei handelt es sich um eine sogenannte verlorene Form, welche nicht ein zweites Mal verwendet werden kann. Die aus zwei Teilen bestehende Gießform wird erst zusammengesetzt, wenn die Verbindung mit den zwei Kabeln vorgenommen wurde. Bei einteiligen Formen müssen die Kabel mühselig eingefädelt werden.

Gießharzmuffen sind resistent gegen alle Arten von Umwelteinflüssen und sehr flexibel einsetzbar. Sie werden im Wasser, im Erdreich, in Installationskanälen und im Freien sowie in geschlossenen Räumen verwendet. Muffen aus Gießharz sind sowohl quer- als auch längswasserdicht und schützen vor chemischen Einflüssen und vor UV-Strahlen.

Weiterführende Informationen zu Gießharz gibt es hier: http://www.chemie.de/lexikon/Gießharz.html

Gießharzmuffen: Vor- und Nachteile

Ein großer Vorteil der Gießharzmuffen ist, dass die Installation auch von Laien vollkommen problemlos und schnell durchzuführen ist. In der Regel werden die Muffen zusammen mit dem Gießharz geliefert, welches sich in zwei Beuteln oder auch in einem Zwei-Kammer-Beutel befinden kann. Dieser Zwei-Kammer-Beutel ist noch einfacher anzuwenden, da die zwei verschiedenen Komponenten gemischt werden können, ohne den Beutel zu öffnen oder ein Mischgefäß zu nutzen. Das System erlaubt eine sehr saubere Arbeitsweise, da es so auch zu keinem Kontakt von Haut und Polyurethan kommt.

Bild: © istock.com/Robert Pepper
Bild: © istock.com/Robert Pepper

Der große Vorteil der Muffe – die extreme Stabilität und Dichtheit – kann aber auch schnell zum Nachteil werden. Nämlich dann, wenn die Kabelverbindung geöffnet oder verändert werden muss. Hierfür muss das Kabel an den beiden Enden der Gießharzmuffe abgetrennt werden, denn diese Verbindung lässt sich nicht wieder öffnen. Anschließend ist ein neues Verlöten der Kabel erforderlich – zu Problemen kann es kommen, wenn nun das Kabel zu kurz ist.

Daher ist es wichtig, die Gießharzfüllung erst dann einzubringen, wenn eine spätere Modifizierung oder Veränderung ausgeschlossen werden kann. Denn einmal fertiggestellt und ausgegossen, sind keinerlei Veränderungen mehr möglich. Dafür bietet sie aber einen umfangreichen und dauerhaften Schutz der Kabelverbindung.

Sonderfall: Gießharzmuffe für Industrie-Kabel

Alle oben beschriebenen Eigenschaften machen eine Gießharzmuffe ideal für die Verwendung unter Wasser oder im Erdreich. Daher werden sie auch gemäß europäischer Norm im Nieder- und Hochspannungsnetz eingesetzt. Die Größe der dort verwendeten Muffen beginnt bei nur wenigen Zentimetern und geht bis zu einer Länge von einem Meter. Im industriellen Einsatz verwenden vor allem Telekommunikations-Unternehmen diese Muffen für ihr unterirdisches Fernmeldenetz.

Die Elektrizitätsunternehmen setzen die Muffen für ihre regionalen Strom-Verteilungsnetze ein, um einzelne Großabnehmer oder Stadtteile mit Energie zu versorgen. Krankenhäuser verwenden Gießharzmuffen für ihre Wasserrohre. Weitere Einsatzgebiete befinden sich in der Konstruktion von Hebezeug und im Bergbau. Im Haushalt und im privaten Bereich liefern Gießharzmuffen den optimalen Feuchteschutz bei Kabelverbindungen unter dem Rasen, wie zum Beispiel bei der Versorgung von Wegelampen im Garten.

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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