Recht

Geerbt – und dann? So gehen Sie vor

Auch wenn die meisten Menschen sich scheuen, über Geld zu sprechen, spätestens wenn im näheren Umfeld jemand gestorben ist, kommt das Thema auf den Tisch. Zu den potentiellen Erben zu gehören, lässt jeden aufhorchen. Allerdings gibt es einige Punkte, die in diesem Fall zu beachten wären. Wer von einer Erbschaft profitieren will, ist gut beraten, die wichtigsten Tipps im Hinterkopf zu behalten.

8 wichtige Schritte als Erbe

  1. Eine Erbschaft bedeutet nicht immer, danach viel Geld zu besitzen und ins eigene Unternehmen investieren zu können. Denn Sie erben nicht nur Vermögen, sondern sind ebenso für Schulden verantwortlich, wenn Sie ein Erbe annehmen. Vor allem wenn die finanziellen Verhältnisse des Verstorbenen nicht bekannt sind, kann es daher sinnvoll sein, das Erbe auszuschlagen. Allerdings ist zu beachten, dass hierbei eine Frist von sechs Wochen einzuhalten ist – danach gilt das Erbe als angenommen.
  2. Das Klischee legt es nahe: Handelt es sich bei dem Verstorbenen um einen gut verdienenden Unternehmer, ist es ratsam zu überprüfen, ob sich auf ausländischen Konten Vermögen befindet. Allerdings gilt auch hier, dass nicht nur Vermögen, sondern ebenso Schulden geerbt werden.
  3. Handelt es sich tatsächlich um ein Erbe oder wurde ein Gegenstand oder eine Geldsumme vermacht? Bei einem Vermächtnis geht der Erbe keinerlei Pflichten ein, sondern erhält lediglich das, was ihm der Verstorbene im Testament zugesprochen hat. Die Erben ihrerseits sind dazu verpflichtet, den Gegenstand oder Betrag auszuhändigen.
  4. Gibt es nicht nur einen, sondern mehrere Erben, ist es möglich, dass der Verstorbene eine Erbengemeinschaft festgelegt hat. Gemeinsam sind sie beispielsweise für das Elternhaus verantwortlich. Im ersten Schritt sollten die Erben untereinander Kontakt aufnehmen und sich über das gemeinsame Ziel klar werden. Da es innerhalb einer Erbengemeinschaft schnell zu Streitigkeiten kommt, lohnt es sich häufig, solche Besprechungen mit Hilfe eines Mediators zu führen.
  5. Vor allem wenn dem Tod eine längere Krankheit vorausgegangen ist, ist es wahrscheinlich, dass der Sterbende Vollmachten erteilt hat, um während dieser Zeit seine Finanzen und Eigentum in guten Händen zu wissen. Als Erbe sollten Sie sich darum kümmern, solche Vollmachten zu widerrufen, wenn die Bevollmächtigten nicht vertrauenswürdig scheinen.
  6. Neben der Prüfung, ob Vollmachten erteilt wurden, sollten die Erben außerdem herausfinden, welche Verträge mit Versicherungen, Zeitschriften, Vereinen oder der Mietwohnung bestehen und diese kündigen. Auch ein Arbeitgeber oder Geschäftspartner sowie die Ämter, Steuerberater oder der Telefonanbieter müssen informiert werden.
  7. Unter Umständen wird auf das Erbe eine Erbschaftssteuer fällig und Sie müssen einen Teil des Vermögens an das Finanzamt abführen. Alles zur Erbschaftssteuer erfahren Sie in diesem Artikel.
  8. Neben dem Finanzamt kommen eventuell noch weitere Personen auf Sie zu. Dies sind zum einen Menschen, denen ein Vermächtnis zugesprochen wurde, aber auch Angehörige, die im Testament nicht bedacht wurden, denen aber ein Pflichtteil zusteht. Suchen Sie sich professionelle Hilfe, um herauszufinden, wem Sie tatsächlich etwas auszahlen müssen.
    Foto: Pixabay.com

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