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EWE und EnBW vereinbaren Neuordnung ihrer Beteiligungsverhältnisse

Karlsruhe/Oldenburg – Die Energieunternehmen EWE AG (Oldenburg) und EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe) sowie der Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (Oldenburg) haben heute eine grundlegende Neuordnung ihrer Beteiligungsverhältnisse vereinbart. Dabei wird die EWE AG ihre Beteiligung in Höhe von 74,2 Prozent an der VNG, der Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, an die EnBW AG veräußern. Im Gegenzug wird sich die EnBW AG zeitlich gestuft von ihrer EWE-Beteiligung in Höhe von 26 Prozent trennen. Erwerber dieser Anteile sind der EWE-Verband (16 Prozent) sowie EWE selbst (zehn Prozent).

Nach Abschluss der Transaktion wird EnBW Mehrheitseigner der VNG und EWE bzw. der EWE-Verband wieder im Besitz aller EWE-Anteile sein. Damit werden für alle Parteien Strukturen geschaffen, die neue strategische Handlungsspielräume eröffnen. Das Closing wird innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet. Mit Abschluss der Transaktion wird auch das aktuell ruhende Schiedsgerichtsverfahren einvernehmlich beendet.

Die Gesamttransaktion erfolgt in drei Schritten: Im ersten erwirbt EnBW die 74,2-Prozent-Beteiligung der EWE AG an VNG, zeitgleich erwirbt EWE zehn Prozent eigene Aktien zu einem Preis von 504,8 Mio. Euro von EnBW. Im zweiten Schritt übernimmt der EWE-Verband von der EnBW im Jahr 2016 weitere zehn Prozent EWE-Aktien zu einem fest vereinbarten Preis. Der EWE-Verband verpflichtet sich zudem, die restlichen sechs Prozent EWE-Aktien bis zum Jahr 2019 von EnBW zu erwerben. Damit ist die Transaktion dann vollständig. EnBW entrichtet im Zuge der Transaktion einen Barausgleich in Höhe von insgesamt 125 Mio. Euro an EWE und den EWE-Verband.

Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender der EnBW AG:
„Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist eine zukunftsweisende Lösung für die Beteiligten. Sie schafft klare Verhältnisse und eröffnet neue unternehmerische Perspektiven. Als EnBW freuen wir uns, die VNG und ihre Mitarbeiter in unserem Unternehmensverbund begrüßen zu können. Die VNG spielt seit Jahren eine tragende Rolle in der deutschen Gasversorgung. Als neuer Mehrheitseigner wollen wir dem Unternehmen, seinen kommunalen Aktionären und insbesondere dem Standort Leipzig von Anfang an ein verlässlicher Partner sein. Für die EnBW ist der Erwerb der VNG ein bedeutender Schritt zum Umbau und in der Neuausrichtung des Unternehmens, sowohl strategisch als auch wirtschaftlich. Mit der VNG werden wir unser Gasgeschäft, das wir zuletzt konsequent ausgebaut haben, mehr als verdoppeln und der drittgrößte Anbieter im deutschen Gasmarkt sein.“

Matthias Brückmann, Vorstandsvorsitzender der EWE AG:
„EWE schließt den Verkauf der VNG-Anteile mit einem Buchgewinn ab und fokussiert sich künftig vollständig auf die Neuausrichtung des EWE-Konzerns in seinen Wachstumsmärkten. Darauf lenken wir alle verfügbaren Ressourcen und arbeiten intensiv daran, unsere gute Ausgangssituation für eine erfolgreiche Zukunft in der sich wandelnden Energiebranche zu nutzen. Darüber hinaus erhalten wir durch diesen Schritt die Möglichkeit, einen neuen strategischen Partner für den 26-Prozent-Anteil zu gewinnen, den wir gemeinsam mit unseren kommunalen Anteilseignern bis 2019 gefunden haben wollen. Die von uns realisierten Zukäufe von VNG-Anteilen in den vergangenen Monaten haben uns nach Jahren des Stillstands bei unserem Engagement in Leipzig wieder in eine aktive Rolle versetzt und unser Aktienpaket für Investoren deutlich interessanter gemacht. Diese Entwicklung hat die heutige Vereinbarung letztlich ermöglicht.“

Heiner Schönecke, Geschäftsführer des EWE-Verbands:
„Wir unterstützen mit unserem Engagement den Weg des EWE-Vorstandes, den Konzern neu auszurichten. Die großen Herausforderungen in der deutschen Energiewirtschaft erfordern für EWE auch in Zukunft eine starke Gesellschafterstruktur. Daher werden wir ab 2017 gemeinsam mit dem Vorstand in Gespräche mit möglichen neuen strategischen Partnern einsteigen. Unser Ziel ist es, bis 2019 einen solchen starken Partner zu finden.“

Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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