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Matinée im Deutschen Bauernkriegsmuseum

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Gestern, Sonntag, den 23.2.2014, fand im Deutschen Bauernkriegsmuseum zu Böblingen eine Martine der besonderen Art statt.

Frau Cornelia Wenzel. Leiterin des Bauernkriegsmuseums, hatte Prof. Dr. Buszello, DEN Bauernkriegsexperten, geladen. Prof. Dr. Buszellos Bücher sind sehr begehrt und schon nach kürzester Zeit vergriffen. Einige gibt es noch über Antiquariate zu bekommen.

Quelle: Premiumpresse
Quelle: Premiumpresse

In dem sehr kurzweiligen Vortrag spannte Pro. Dr. Buszello einen Bogen vom „Aufstand des Armen Konrad“ – einer Gruppe von Bauern, die gegen Herzog Ulrich aufbegehrten und ihn zwangen, den „Tübinger Vertrag“ anzuerkennen – zu Wertungen des Bauernkriegs im aktuell-politischen Kontext von heute.

Prof. Dr. Buszello zeigte anhand von Deutungen der Geschichte, dass man den Bauernkrieg eindeutig als Revolution bezeichnen darf, bei dem mehr Menschen auf die Straßen gingen als bei den Revolutionen 1848 und 1871.

Die Bauern hatten „Zwölf Artikel“ definiert, nach denen zu leben, und zu handeln sei. Die ganzen Artikel basierten auf den Gottesbezug und darauf, dass die Adeligen von Gott eingesetzt seinen und diese auch dort „oben“ zu bleiben hatten, mit der Ausnahme, dass Bauern bzw. Bürger mehr Entscheidungsmacht hatten. Die Grundlage des Handels der Bauern bzw. Bürger war die Bibel und dies wurde auch nicht angezweifelt.

Die Pfeiler der „Zwölf Artikel“ können zusammengefasst werden als:

  • Seelenheil
  • Auskömmlichkeit
  • Freiheit
  • Gerechtigkeit
  • (Kommunale) Selbstverwaltung

Da die Menschen im Mittelalter (immer noch) gottesfürchtig waren, wurde auch nie daran gezweifelt, dass die Adeligen zu entmachten seien. Es gab allerdings eine Ausnahme. Wenn der Adeligen zum Tyrannentum neigte, zeigte dies, dass er nicht mehr das Wort Gottes vollzog. Dieser hätte entmachtet werden können. Diese These, die anscheinend von dem „Revoluzzer“ Schappeler verfasst wurde, findet man allerdings nicht in den von Sebastian Lotzer „Zwölf Artikeln“.

Prof. Dr. Buszello kritisierte kurz die Geschichtsforscher der ehemaligen DDR und zeigte sich ermutigt darüber, dass diese nun den westlichen Kontext der „Deutung des Bauernkriegs“ akzeptierten.

„Die Philosophie der Herrschenden ist eben die herrschenden Philosophie.“ wie Karl Marx, deren Vorbild postuliert hatte, was Prof. Dr. Buszello aber nicht sagte.

Ebenso brach Prof. Dr. Buszello mit dem Mythos Thomas Münzer, der anders als die DDR-Geschichtsforscher behauptet hatten, nur ein kleines Licht darstellte während der Bauernkriege.

Gleichfalls kritisierte er auch das Hochstilisieren Martin Luthers, obwohl er die Bibel nur als „Buch für das Erreichen eines Platzes im Jenseits“ anstatt eines Buch für das Leben und Streben im „Diesseits“ ansah und sich gegen „Änderungen“ im „Diesseits“ (vehement) aussprach.

Alle diese Ideen aus den „Zwölf Artikeln“ führten schließlich dazu, die Idee der Republik zu entwickeln. Ausgehend von der These, dass es besser sei, vom Volk einberufene „Herrscher auf Zeit“ zu haben, die den Bauern bzw. Bürgern Rechenschaft über ihr Tun und ihre Arbeit leisten mussten, war es Konsens, dass ein „gottgewollter Herrscher“ nicht mir ganzem Herzen bei der Sache des Volkes sei.

Im Anschluss an den Vortrag des Professors fand noch eine sehr ergebnisreiche Fragerunde statt.

Danach gab eine nach einer Pause der Bewirtung zu einer Führung durch die Sonderausstellung „Zeitgenossen 1500“, die jeder der Besucher sehr genoss.

Untermalt wurden alles von Spielmann Albert von „Des Geyers Schwarzer Haufen“.

Quelle: Premiumpresse

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