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Winterschlaf für das Motorrad

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler und das Wetter unbeständig: Zeit für viele Motorrad Fahrer, die Saison zu beenden. Spätestens mit dem ersten Frost schicken auch die Letzten ihr Bike in den Winterschlaf. Damit der Fahrspaß im nächsten Frühling ungetrübt weitergehen kann, gibt Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO, Motorrad Besitzern Tipps zum Überwintern und dem Versicherungsschutz.

Quelle: ERGO Group

Gründliche Reinigung

Das Bike bis zur nächsten Saison einfach nur in die Garage stellen: Davor warnt Frank Mauelshagen: „Ohne eine Mindestpflege vor dem Winterschlaf kann das Zweirad durch die lange Standzeit beträchtliche Schäden nehmen.“ Motorradbesitzer sollten zum Reinigen ihrer Maschine auf einen dafür vorgesehenen Waschplatz oder in eine Waschbox fahren. Denn da Öl oder andere schädliche Substanzen ins Grundwasser gelangen könnten, ist es verboten, Fahrzeuge auf der Straße oder dem eigenen Grundstück zu waschen. Biker sollten ihr Motorrad gründlich saubermachen und gut abtrocknen – dabei auch schwer erreichbare Ecken und Winkel nicht vernachlässigen. Schmutzreste und Feuchtigkeit können sonst Rostbildung verursachen. Hartnäckige Fliegenreste lassen sich leichter entfernen, wenn die betroffenen Stellen über Nacht einweichen. Geeignet sind nasse Tücher mit einem sanften Spülmittel. Eine Vorwäsche ist zwar sinnvoll, der ERGO Experte rät aber bei der Verwendung von Hochdruckreinigern zur Vorsicht. Allenfalls das Zweirad aus größerer Entfernung leicht absprühen. Ansonsten kann Wasser in die elektronischen Bauteile oder Lager gelangen und diese beschädigen. Bei speziellen Reinigungszusätzen ist es besonders wichtig, den Motor vorher abkühlen zu lassen. Nach der Fahrt zum Waschplatz damit also besser eine Weile warten, denn: „Gelangen solche Spezialreiniger auf heiße Motor- oder Auspuffteile, können sie sich einbrennen und bleibende Flecken verursachen“, weiß der Kfz-Experte. Gleiches gilt übrigens auch für die Anwendung in der prallen Sonne. Nach dem Waschen bieten eine Hartwachskonservierung für die Verkleidung sowie ein Korrosionsspray für Motor und Auspuff optimalen Schutz.

Letzte Wartung und richtiges Einlagern

Nach Reinigung und Pflege folgt ein letzter umfassender Rundumcheck für das Bike. Sind im nächsten Frühjahr Inspektions- oder Hauptuntersuchungstermine fällig, rät der Experte, diese vorzuziehen. Denn zum Saisonende haben Werkstatt & Co. meist viele Kapazitäten frei. In jedem Fall sollten Motorradbesitzer einen Ölwechsel vornehmen und den Ölfilter austauschen. „Das alte Motorenöl enthält aggressive Substanzen, die etwa Kolben oder das Lager angreifen können“, weiß Mauelshagen. Wichtig beim Befüllen des Tanks: Blechtanks möglichst bis zum oberen Rand mit Benzin befüllen, damit diese nicht rosten. Kunststofftanks sollten dagegen ziemlich leer sein, da sich hier Kraftstoffbestandteile über den Winter verflüchtigen können. Da das Motorrad längere Zeit steht, empfiehlt es sich, den Luftdruck in den Reifen um 0,3 bis 0,5 bar zu erhöhen. Das gleicht mögliche Druckverluste aus und beugt Verformungen an den Reifen vor. Noch besser ist es, wenn die Reifen keinen Bodenkontakt haben. Hat ein Motorrad keinen Hauptständer, kann der Besitzer nachhelfen – etwa mit einem Montageständer. Nicht zu vergessen: die Batterie. Der ERGO Experte rät, sie auszubauen, aufzuladen und anschließend an einem trockenen Ort zu lagern. Dieser sollte frostsicher, gleichzeitig aber nicht zu warm sein – eine Temperatur von etwa 10 Grad ist ideal. Während der Winterpause ist es ratsam, die Batterie mindestens einmal zu laden, um wieder die volle Kapazität zu erreichen. Am besten in einem Raum bei Temperaturen um die 20 Grad – aus Sicherheitsgründen allerdings nicht in Schlaf- oder Wohnräumen. Dies gilt auch vor der ersten Fahrt im Frühjahr. Wer sein Zweirad nicht in einer Garage unterstellen kann, sollte es mit einer atmungsaktiven Plane aus dem Fachhandel abdecken – diese schützt ebenfalls gut vor Wind und Wetter.

Abgesichert durch den Winter

Wer sein Motorrad nur saisonal nutzt, muss nicht für ein ganzes Jahr Beiträge zahlen und profitiert dennoch von einem ganzjährigen Versicherungsschutz. Über ein sogenanntes Saisonkennzeichen sind Biker auf der sicheren Seite – und sparen obendrein Geld. Sie können es bei der örtlichen Zulassungsstelle beantragen. Eine Saison dauert mindestens zwei, maximal elf Monate. Was das für den Versicherungsschutz bedeutet, erklärt der ERGO Experte: „Während der Gültigkeit des Saisonkennzeichens, beispielsweise von April bis einschließlich Oktober, genießt das Zweirad vollumfänglichen Versicherungsschutz. Nach der Saison geht der Schutz in eine beitragsfreie Ruheversicherung über. Hat der Halter eine Kaskoversicherung abgeschlossen, gilt auch über die Wintermonate – also während der Ruheversicherung – Teilkaskoversicherungsschutz, beispielsweise für Diebstahl, Feuer oder Marderbisse.“ Voraussetzung: Das Fahrzeug ist in einer Garage oder zum Beispiel in einem abgeschlossenen Hofraum untergebracht. Außerhalb dieser Räumlichkeiten dürfen Motorradbesitzer ihr Fahrzeug nicht benutzen. Wichtig zu wissen: Entscheidet sich ein Halter für ein Saisonkennzeichen von mindestens sechs Monaten und bleibt in dieser Zeit schadenfrei, stuft ihn der Versicherer im nächsten Versicherungsjahr in eine höhere Schadenfreiheitsklasse ein – damit sinkt der Versicherungsbeitrag.

Quelle: ERGO Group AG

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche befindet sich aktuell in der Vorbereitung zum Studium. Sie absolviert in unserer Redaktion ihr Jahrespraktikum. Im Anschluss will Sie "Medienmanagement" studieren. In unserer Redaktion ist sie aktuell für den Newsdesk zuständig und hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist unter redaktion@mittelstand-nachrichten.de direkt erreichbar.

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