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Maut jetzt auch auf Bundesstraßen

Ein für Spediteure nicht zu unterschätzender Kostenfaktor ist die Maut für Lastkraftwagen. Diese Maut, die für das gesamte deutsche Autobahnnetz erhoben wird, ist im August erweitert worden. Seitdem werden Lkw auch auf vierspurigen Bundesstraßen mit Autobahnanbindung per Maut zur Kasse gebeten, was für eine Vielzahl an Unternehmen aus dem Logistik- und Speditionssektor Mehrbelastungen mit sich bringt.

 

Von den neuen Mautstrecken erhofft sich die Bundesregierung zusätzliche Einnahmen in Höhe von 100 Millionen Euro. Also 100 Millionen Euro, die den Transportunternehmen fehlen werden – wenn sie die steigenden Kosten nicht an die Auftraggeber weitergeben. „Wer dies unterlässt, riskiert in die Insolvenzfalle zu geraten“, meint dazu Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV). Bisher spülten die Einahmen aus der Autobahnmaut dem Bund jedes Jahr 4,5 Milliarden Euro in die Kasse.

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Kleine Gemeinden am Rande der neuen Mautstrecken fürchten, dass die Brummifahrer, um die Maut zu sparen, auf die Nebenstrecken ausweichen, die mitten durchs Ortszentrum laufen. Für die Anwohner eine Belastung durch Lärm und Abgase, für die Gemeinden problematisch, weil die Straßen durch den Lkw-Verkehr schneller abnutzen.

 

Die aktuell neu mit einer Maut belegten Bundesstraßen umfassen 1.100 Kilometer. Das gesamte Bundesstraßennetz in Deutschland allerdings beläuft sich auf etwa 40.000 Kilometer. Da stecken also noch reichlich Mautgebühren drin. Städte und Gemeinden sowie der mehr ökologisch angehauchte Verkehrsclub Deutschland fordern, dass Lkw auf sämtlichen Bundesstraßen zahlen sollten. Immerhin bringt jeder erfasste und bezahlte Kilometer 17 Cent in die Mautkassen.

 

Auch Logistik-Dienstleistungen, die über die Transport Services auf logintrans.de angebahnt werden, könnten unter die neu erschlossenen Bundesstraßen fallen. Sparen wird die Bundsregierung allerdings an den Kontrollbrücken. Stattdessen kommen in ganz Deutschland 35 mobile Maut-Blitzer zum Einsatz. Keine Chance also für Mautpreller. Die zahlen, wenn sie erwischt werden, deutliche Bußgelder. Der Fahrer ist mit 200 Euro dabei, sein Boss muss sogar 400 Euro auf sich nehmen.

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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